Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Unwiderstehlich (German Edition)

Unwiderstehlich (German Edition)

Titel: Unwiderstehlich (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Naomi Noah
Vom Netzwerk:
später stand Susa in einem Karnevalskostüm vor einer Wohnungstür im ersten Stock eines Mehrparteienhauses. Ihren Trenchcoat hatte sie erst im Flur ausgezogen. Ohne den Mantel hätte sie im Leben nicht die Straße überquert. Der Saum ihres Dienstmädchen-Outfits saß gerade so tief, dass er die Strapse bedeckte, wenn sie ganz aufrecht stand. Darüber trug sie ein schwarzes Rüschenhöschen. Der Dirndl-BH presste ihre Möpse ins Gesichtsfeld des Gegenübers. Der BH und die schwarzen High Heels gehörten ihr. Alles andere hatte Roger besorgt. Tatsächlich fühlte sie sich ein wenig schmutzig und verdorben. Das machte sie selbst schon ein wenig an. Ruhig Blut, sagte sie sich. Ich krieche jetzt hier in die Ecken, um Staub zu wischen. Sie hatte mit Roger abgemacht, dass sie nicht das Klo putzen und auch nicht die Mülleimer sauber machen würde. Ansonsten würde sie sich redlich Mühe geben, wie eine echte Putzfrau aufzutreten, sich dabei aber anzüglich bewegen, um Massimo etwas ins Schwitzen zu bringen. Sie langte ein letztes Mal in ihre weiße Spitzenschürze. Roger hatte ihr ein winzig kleines Handy gegeben, das mit einem einzigen Knopfdruck den Jungs im Auto Bescheid geben würde, falls etwas schieflaufen sollte. Es war ihre Sicherheit, ihr Rettungsanker gegen einen zudringlichen Italiener. Susa hatte darauf bestanden, trotz aller Versicherungen von Roger, dass sie nichts dergleichen brauchen würde. Roger saß mit zweien seiner Freunde, leider war auch Gregor dabei, draußen vor dem Haus in Wartestellung. Nicht, weil sie glaubten, Susa Sicherungsgeleit geben zu müssen, sondern weil sie sich natürlich köstlich amüsieren wollten. Nach getaner Arbeit würden sie mit einigen Sixpacks bei Massimo in die Wohnung stürmen und einen Männerabend ausrufen.
    Susa betätigte die Türklingel. Kurz darauf hörte sie Schritte, und die Tür wurde geöffnet. Mann, o Mann. Also, wenn das ein Muttersöhnchen war, dann war sie Mutter Theresa. Der Typ weckte in ihr die Erinnerung an einen reifen Pfirsich. Knackig und saftig, als wolle das Fruchtfleisch einem von alleine in den Mund springen. Definitiv reif zum Vernaschen. Lecker, lecker, lecker. Sie konnte das ziemlich gut beurteilen, denn er trug nur ein Handtuch um die Lenden. Einzelne Wassertropfen perlten über seinen Oberkörper. Etwas überrascht blickte er sie aus stahlblauen Augen an. »Scusi?«
    »Ich bin Claire. Ich komme heute zum Putzen.«
    »Ah, die Putzefrau. Sí, sí! Das Geschänk.« Er lachte und ein breites Spitzbubengrinsen zog sich über sein Gesicht. Sein Blick wanderte über ihren Körper und blieb an ihrem hochgepressten Busen hängen. Eine Sekunde verharrte er dort. Mit einem Räuspern trat er zur Seite und ließ sie ein.
    Susa lächelte zurück und warf den Trenchcoat auf die Garderobe. Er ging vor ihr her, und Susa konnte nicht umhin, seinen Arsch, der sich unter dem knappen Handtuch abzeichnete, zu bewundern. Das war mal wieder typisch, dass Kerle nur auf das Verhalten anderer Männer achteten. Dass der Typ so gut gebaut war, fiel Roger anscheinend gar nicht auf. Aber eigentlich hatte er auch gar nichts zu seinem Aussehen gesagt. Vielleicht war Massimo ganz einfach nur schüchtern. Er blieb in der Küche stehen, und als er sich umdrehte, bemerkte er Susas Blick. Wieder lächelte er und zeigte ihr einen kleinen Schrank in der Ecke, in dem Putzmittel standen.
    Sein Deutsch hatte eine wundervolle exotische Färbung. »Bitte … äh … bedienen Sie sich.«
    Nur allzu gerne, schoss es Susa durch den Kopf. Sie hatte Mühe, ihre Neugierde zu verbergen. Was da wohl hinter dem Handtuch lauerte? »Ähm … ja … dann will ich mal.«
    Er trat zur Seite. »In zwei Minuten, iche bine fertig im Bagno .« Er machte eine Handbewegung, die ihr bedeuten sollte, in welcher Richtung das Bad lag. Dann ging er, aber nicht ohne noch mal einen neugierigen Blick auf ihre Aufmachung zu werfen. Sein begieriger Blick entging ihr nicht. Mission erfüllt. Er hatte Feuer gefangen. Jetzt musste sie ihn nur noch etwas aus der Reserve locken. Mit dem Outfit brauchte sie wahrscheinlich überhaupt nichts weiter zu tun, als ein wenig den Staubsauger durch die Wohnung zu schieben.
    Unschlüssig stand Susa vor dem kleinen Schränkchen und riss sich aus ihren Gedanken, die noch immer bei dem verborgenen Hügel unter dem Handtuch verweilten. Sie musste wenigstens so tun, als sei sie eine Putzfrau. Sie holte den Staubsauger aus dem Schränkchen und schleppte ihn ins Wohnzimmer. Eigentlich

Weitere Kostenlose Bücher