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Unwiderstehlich sinnlich

Unwiderstehlich sinnlich

Titel: Unwiderstehlich sinnlich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Bailey
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Mit der freien Hand fuhr er sich ratlos durchs Haar. Als Kind hatte er seinen Halbbrüdern oft den Tod gewünscht, weil er das Gefühl hatte, sie würden ihm und seiner Mutter die Liebe seines Vaters stehlen. Aber das behielt er lieber für sich, sonst würde Macy ihn noch für ein Monster halten.
    „Willst du zur Beerdigung zurück in die Staaten fliegen?“
    Darüber hatte Ryder noch nicht nachgedacht. „Ich weiß nicht.“ Das letzte Mal, als er mit Seth, Jesse und deren Mutter zusammengetroffen war, war ein paar Monate zuvor auf der Beerdigung seines Vaters gewesen. Sie hatten jedoch nicht miteinander gesprochen.
    Ryder wusste, dass die anderen die gleichen Berührungsängste wie er selbst hatten. Es war schon erstaunlich, dass Seth ihn durch seine Sekretärin benachrichtigen ließ. Wenn er und Seth sich einmal zufällig auf Tagungen oder bei anderen Ereignissen begegneten, gab es eine Art stillschweigendes Abkommen, dass keiner den anderen beachtete.
    „Egal, er ist dein Bruder, und du hast das Recht, auf seine Beerdigung zu gehen, wenn du möchtest.“
    „Mein Bruder.“ Das Wort kam ihm nur schwer über die Lippen, weil es ihm so fremd war. Er hatte es eigentlich vorher nie gebraucht, weder im Zusammenhang mit Jesse noch mit Seth, weil er sie nie als seine Brüder gesehen hatte.
    „Ich war dreizehn, als meine Mutter starb“, hörte er Macy sagen. „Der Schmerz war so überwältigend, dass ich ebenfalls sterben wollte.“
    „Das muss furchtbar für dich gewesen sein.“
    Für einen Moment hatte Ryder das Gefühl, dass die Wände schwankten und eine schwere Mauer über ihm zusammenstürzte. Er würde seinen Bruder niemals richtig kennenlernen können. Die Einsicht ließ sein Herz rasen, und er rang nach Luft.
    „Ryder?“ Er spürte eine zarte Hand auf seinem Arm.
    Sogleich ergriff er diese Hand und legte sie auf seine schmerzende Brust, als ob Macy ihn heilen könnte. Vordergründig hatte er Jesse immer nur als Problem betrachtet, weil er glaubte, dass Jesse und dessen Bruder Seth seine, Ryders, Familie zerstört hatten. Aber jetzt wurde ihm klar, dass er sich trotz allem danach gesehnt hatte, Jesse eines Tages besser kennenzulernen. Wenn sie auch keine engen Freunde geworden wären, so hätten sie sich vielleicht einmal im Jahr getroffen, um etwas zusammen zu trinken und ein bisschen zu plaudern.
    Die Erkenntnis, dass dies niemals mehr geschehen konnte, schmerzte ihn zutiefst, ja lähmte ihn geradezu. Aber dann kämpfte er gegen den schwarzen Schatten an, der sich auf seine Seele legen wollte. Am Ende gelang es Ryder, die düsteren Gedanken zu besiegen.
    Ihm wurde wieder bewusst, dass Macy neben ihm saß. Er rückte näher zu ihr, denn sein Herz sagte ihm, dass er auf ihren Trost angewiesen war.
    Als sie ihm sanft über den Rücken strich, schloss er die Augen, um das wohltuende Gefühl voll auszukosten. Dann zog er Macy auf seinen Schoß. Schon der erste Kuss damals im Foyer ihres Apartmenthauses hatte ihn verzaubert. Aber seit sie sich an diesem Morgen im Flugzeug geküsst hatten, sehnte Ryder sich noch brennender nach ihr.
    Er hielt Macy einfach nur fest und war froh, dass sie sich nicht wehrte, sondern an ihn kuschelte. So saßen sie eine ganze Weile eng aneinandergeschmiegt da, ohne ein Wort zu sagen. Dennoch spendete Macy ihm unendlich viel Trost.
    Allmählich verblasste die Trauer um Jesse. Ryder konnte sein Verlangen nach Macy nicht länger zügeln. Sie zog ihn wie magisch an. Als Erstes löste er ihr Haar und sah entzückt zu, wie es ihr in großzügigen Wellen auf die Schultern fiel.
    Er schmiegte sein Gesicht an ihren Nacken, nahm den Duft ihrer Haut und ihres Haares wahr. „Du bist so wunderschön“, flüsterte er.
    Aber jetzt versuchte Macy, sich abzuwenden, als ob ihr seine Zärtlichkeiten zu weit gingen. Zweifelte sie daran, dass sie das Richtige taten? Entschlossen hob Ryder mit dem Daumen ihr Kinn an, sodass sie zu ihm aufschaute und er sie auf den Mund küssen konnte.
    Zunächst hielt sie nur still, ohne zu reagieren. Aber er ließ sich nicht entmutigen, weil er ja erlebt hatte, wie leidenschaftlich sie sein konnte. Ihren heißen Kuss am Morgen hatte er noch lebhaft vor Augen. Selbst wenn Macy es vielleicht nicht wahrhaben wollte, Ryder wusste aus Erfahrung, dass er ihre Leidenschaft wecken konnte.
    Während er ihre Wangen streichelte, knabberte er zärtlich an ihrer Unterlippe, um anschließend mit der Zunge beschwörend über ihre Oberlippe zu fahren. Endlich reagierte Macy auf

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