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Unwiderstehlich untot

Unwiderstehlich untot

Titel: Unwiderstehlich untot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Chance
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sah zum Elchkopf, und in seinen Mundwinkeln zuckte es. »Natürlich hat er diesen Ort noch nicht gesehen.«
    »Glaubst du, das würde ihm gefallen?«
    »Er hat einen gut entwickelten Sinn für Ironie und das Absurde«, erwiderte Mircea und zog das Hemd aus. »Er wäre begeistert.«
    »Dann solltest du Casanova sagen, dass er hier alles so lässt.«
    »Das mache ich«, murmelte Mircea. Stoff knisterte, ein Reißverschluss ratschte, und ein Bein schob sich zwischen meine, womit meine Konzentration erneut dahin war. Er biss mir spielerisch in den Hals, und seine Zunge tastete dort über die Ader. »Dulceatjä, bist du mit dem Konzept einer schnellen Nummer vertraut?«
    Ich lachte. Es gib mindestens hundert Gründe dafür, warum ich nicht hier sein sollte, aber keiner von ihnen schien eine Rolle zu spielen neben dem einen überwältigenden Grund, warum ich doch hier sein sollte. Wir lebten, wir lebten beide – soweit man das bei einem Vampir sagen konnte –, zusammen mit den Personen, die uns etwas bedeuteten. Es erschien mir wie ein Wunder.
    »Ja, aber ich dachte, du hieltest nichts davon.« Mircea mochte es langsam und sinnlich; jedenfalls hatte ich das aufgrund meiner bisherigen Erfahrungen mit ihm angenommen.
    »Ich bin mit vielen Dingen vertraut und gern bereit, es dir zu zei…« Er unterbrach sich.
    Sein Blick reichte in die Ferne, wie bei der Kommunikation mit anderen, weit entfernen Vampiren. Ich wusste nicht genau, wie sie es machten. Vielleicht benutzten sie dabei ihr besseres Gehör, aber das erklärte vermutlich nicht alles. Ich erinnerte mich daran, in der Klinik seine Stimme im Kopf gehört zu haben – wahrscheinlich hatte ich mir das nicht nur eingebildet.
    Mircea schloss die Augen und seufzte verärgert. »Der Krieg wird sehr… lästig«, sagte er und rollte vom Bett. »Was ist los?«
    »Ich werde gerufen«, sagte er und legte den Rest seiner Kleidung auf dem Weg ins Bad ab. Seine Stimme war leicht gewesen, doch als er zum Badezimmer ging, sah ich die Anspannung in ihm.
    Er trat in die Duschkabine, die jedoch gläserne Wände hatte, und er ließ die Tür des Bads offen. Das Wasser verwandelte sein Haar in schwarze Seide und ließ es am Kopf kleben. Es sammelte sich kurz auf den hohen, gewölbten Brauen und dunklen Wimpern, floss dann über die Wangen zu den Lippen. Andere kleinere Ströme reichten in faszinierenden Rinnsalen über Schultern und Brust, über die harten Muskeln von Bauch und Oberschenkeln, erreichten dann die Füße.
    Es dauerte nicht lange, bis Dampf die Gestalt in der Duschkabine umhüllte, aber da stand ich schon im Bad, in ein Laken gehüllt. Ich strich mit der Hand übers Glas, damit ich Mircea sehen konnte. »Wann hattest du zum letzten Mal einen freien Tag?«
    »Heute. Ich habe meine üblichen Pflichten verlassen und mich um Familienangelegenheiten gekümmert. Bis mich die Katastrophe schließlich zwang, früher als geplant zurückzukehren.«
    »Ich meine einen freien Tag, Mircea. Nicht einen Tag mit anderer Arbeit.«
    »Es gibt zu wenige Senatoren und zu viele Dinge, die unsere Aufmerksamkeit erfordern, Dulcea~ä. Unter solchen Umständen hat niemand von uns viel freie Zeit.«
    Er trat unter dem Duschkopf hervor, um sich einzuseifen, nahm dazu einen Waschlappen aus der Ecke. Dadurch strömte ihm Wasser über den Rücken und die gespannten Muskeln weiter unten. Ich fühlte, wie es in mir zu kribbeln begann.
    Er zögerte und lächelte mich über die Schulter hinweg an. »Wäscht du mir den Rücken?«, fragte er unschuldig.
    Ich befeuchtete mir die Lippen und blieb, wo ich war. »Vielleicht bin ich dazu bereit, wenn du der Konsulin sagst, dass sie nicht nerven soll.«
    Eine feuchte Augenbraue kam nach oben. »Soll ich ihr das so ausrichten?«
    »Nur zu. Sie schuldet mir einen Gefallen.«
    Mircea antwortete nicht sofort, gab noch mehr Seife auf den Waschlappen und strich dann langsam damit über seinen Körper. Ich wusste, worauf er aus war, aber meine Augen missachteten den Befehl des Gehirns, woandershin zu sehen. Stattdessen folgte ihr Blick dem Waschlappen über Brust und Arme, zu den weichen Innenseiten der Schenkel, zur Hüfte und zu anderen, noch interessanteren Stellen.
    Ich hatte die Tür offen und einen Fuß auf der Schwelle, noch bevor ich mir dessen bewusst wurde. »Ich glaube nicht, dass sie deine Hilfe auf diese Weise sieht«, sagte Mircea, und ein Schmunzeln umspielte seine Lippen.
    Ich runzelte die Stirn und zog den Fuß zurück. »Das ist das Problem. Sie muss

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