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Unwiderstehlich untot

Unwiderstehlich untot

Titel: Unwiderstehlich untot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Chance
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uns herum marschierte, schlich und kroch, und Sal war wieder in guter Stimmung. Sie drehte sich vor dem großen Spiegel, und die rotgelbe Charmeuse betonte jede Kurve an ihr. Eine bessere Chance ergab sich nicht, dachte ich mir.
    »Ah. Weißt du etwas über die Senatsmitglieder, die im Krieg verletzt worden sind?«, fragte ich wie beiläufig.
    »Vier wurden getötet, zwei verwundet«, erwiderte Sal prompt und rückte das Oberteil zurecht, das bereits wie eine zweite Haut saß. »Allerdings geht es Marlowe schon wieder recht gut, wie er behauptet. Wie ich hörte, bekam er eins zu viel auf die Rübe, und angeblich trägt er einen Verband am Kopf, wenn er nicht unter Leuten ist. Aber das könnte nur ein Gerücht sein. Warum fragst du?«
    Ich zuckte mit den Schultern. »Mircea sprach davon, der Senat sei wegen der erlittenen Verluste ziemlich gestresst, und ich habe mir deswegen Sorgen gemacht. Sind Frauen verletzt worden?«
    »Nur Ismitta.« Sal hob eine Perlenkette und bewunderte die Art und Weise, wie sie auf dem Kleid zur Geltung kam. »Hat einen enormen Kampf geliefert, selbst nachdem ihr der Kopf abgeschlagen worden war. Mit ihm unter den Arm geklemmt soll sie noch zwei Typen erledigt haben.«
    »Aber jetzt ist sie tot?«
    »0 nein. Sie hat zusammen mit Marlowe überlebt. Aber mit einer solchen Verletzung dürfte selbst ein Meister der ersten Stufe für eine Weile außer Gefecht gesetzt sein. Ich habe gehört, dass sie nach Afrika zurückgekehrt ist, um sich dort zu erholen. Offenbar gibt es dort drüben einen Schamanen, der sich mit solchen Sachen auskennt.«
    »Afrika?«
    »Ja. Wo genau, weiß ich nicht. Aber sie scheint mir eine Äthiopierin zu sein.«
    Dann war Ismitta nicht die Frau auf den Fotos. Die hübsche Brünette lag also vermutlich nicht auf ihrem Totenbett. Was bedeutete: Es gab keinen Grund, warum ich Mircea nicht nach ihr fragen sollte. Doch seltsamerweise fühlte ich mich dadurch kaum besser.
    Der Spaß endete mit der Ankunft eines geschäftigen kleinen Mannes, der einen zerknitterten Anzug trug, eine große Ledertasche schleppte und dauernd eine finstere Miene schnitt – der von Mircea angekündigte Zauberschmied. Offenbar hatte er gerade eine lange Schicht hinter sich, bei der es darum gegangen war, die Schutzzauber dem hohen Standard des Senats anzupassen. Die Ringe unter den Augen und seine Gereiztheit deuteten darauf hin, dass er sich überarbeitet fühlte. Doch das änderte sich, als er einen Blick auf den Zauber warf, den ich auf dem Rücken trug.
    »0 ja, ja.« Ehrfürchtig folgte sein Zeigefinger den Linien. »Ich habe natürlich davon gehört, hätte aber nie gedacht, ihn einmal mit eigenen Augen zu sehen. Angeblich ging er vor vielen Jahren verloren.«
    Ich hatte keine Lust, die ganze alte Geschichte durchzukauen. »Können Sie ihn in Ordnung bringen?«
    »Dazu muss ich ihn entfernen. Darf ich?«
    Ich zögerte und nickte dann widerstrebend. Seit ich ihn als Kind von meiner Mutter bekommen hatte, war der Schutzzauber ein ständiger Begleiter. Doch in seinem gegenwärtigen Zustand nützte er mir kaum etwas.
    Der Magier murmelte eine Beschwörung, und ich fühlte einen Hauch Hitze beim vertrauten Muster auf dem Rücken. Schutzzauber drangen beim Kontakt mit einem Körper in die Haut ein und täuschten ein Tattoo vor. Außerhalb des Körpers sahen sie wie kleine goldene Amulette aus – ein solches hielt der Mann nun in der Hand.
    »Hmm. Mal sehen.« Er stieß es mit einigen seltsam wirkenden Instrumenten an. »Wann haben Sie damit Probleme bekommen?«
    »Nach dem Verlassen der Ley-Linie.«
    »Nein, es begann nach dem Angriff des Magiers auf dich«, erinnerte mich Sal und setzte sich zu uns aufs Sofa. »Oh, ja. Das hab ich ganz vergessen.«
    Der Zauberschmied runzelte die Stirn. »Sie haben einen magischen Angriff hinter sich?«
    »Zwei. In gewisser Weise. Beide gingen vom gleichen Burschen aus.«
    »Und dann hatten es die Schutzzauber von MAGIE auf dich abgesehen«, sagte Sal. »Und dann wärst du fast gefressen worden. Oder passierte das vorher?«
    »Es geschah gleichzeitig, mehr oder weniger.«
    »Haben Sie gefressen gesagt?«, fragte der Mann. »Und dann stürzte alles ein, und der Wagen verunglückte«, fügte Sal hinzu.
    »Sie haben in dem Wagen gesessen?« Der Zauberschmied schien allmählich zu glauben, dass man sich einen Scherz mit ihm erlaubte.
    »Ja, aber das spielt keine Rolle«, erwiderte ich. »Mein Zauber schien schon beim ersten Angriff halb hinüber zu sein.«
    »Bei

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