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Unwiderstehlich untot

Unwiderstehlich untot

Titel: Unwiderstehlich untot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Chance
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welchem Angriff?«
    »Bei dem vom Kriegsmagier«, sagte ich ungeduldig.
    Der Zauberschmied schloss die Augen und atmete tief durch. »Mal sehen, ob ich alles richtig verstanden habe. Sie befanden sich in einer Ley-Linie. Als Sie sie verließen, wurden Sie angegriffen. Ihr Schutzzauber hielt stand, fühlte sich aber schwächer an, und dann…«
    »Dann wurde ich erneut angegriffen, und das Ding gab den Geist auf. Deshalb glaube ich, dass es an der Ley-Linie liegt.«
    »Das halte ich für unwahrscheinlich. Von den Dingen, die Sie mir genannt haben, kommt die Ley-Linie ganz zum Schluss als mögliche Ursache für das Versagen Ihres Zaubers infrage. Er ist viel stärker als der durchschnittliche Schild eines Zauberers, und…«
    »Sie verstehen nicht. Ich war nicht in irgendeiner Ley-Linie, sondern in der, die gestern riss.«
    »Und der Zauber hielt es aus?«, fragte der Schmied ungläubig. »Ja. Zumindest so lange, bis ich hinauskam.«
    Er untersuchte das Amulett noch etwas länger und brummte dabei vor sich hin. »Da haben Sie aber Glück gehabt«, meinte er nach einer Weile. »Ich kenne keinen anderen Schutzzauber, der einer Gefahr von diesem Ausmaß standgehalten hätte. Wenn Sie nicht in der Lage gewesen wären, die gesamte Kraft des Kreises zu bündeln…«
    »Das habe ich nicht.«
    »Das muss der Fall gewesen sein.«
    Ich begann mich zu fragen, wo Mircea diesen Typen aufgetan hatte. »Ich habe die Kraft des Kreises nicht gebündelt!«, sagte ich verärgert. »Mein Zauber war dazu bestimmt, Kraft vom Kreis aufzunehmen, aber das macht er nicht mehr. Man hat die Leitung unterbrochen… Ein Freund von mir brachte den Zauber dazu, stattdessen Kraft von meinem Amt zu beziehen.«
    Der Mann nahm seine große Ledertasche. »Nun, Ihr Freund scheint sich mit diesen Dingen nicht auszukennen, denn ich versichere Ihnen…«
    »Mein Freund war ein ausgezeichneter Zauberschmied!«, sagte ich scharf »Und ich bin ein Meister-Zauberschmied mit fast sechzig Jahren Erfahrung«, stellte der Mann fest, und seine Stimme klang ebenso scharf. »Und ich sage ihnen, dass Ihr Schutzzauber seine Kraft vom Silbernen Kreis bezieht. Derzeit ist das natürlich nicht der Fall, weil er repariert werden muss. Aber gestern hat er von dort Energie bezogen, denn sonst wären Sie jetzt tot.« Er schloss die Tasche mit einem zornigen leisen Klirren.
    »Können Sie ihn in Ordnung bringen?«, fragte Sal. »Das dauert eine Weile, und ich kann es nicht hier erledigen. Ich muss ihn mitnehmen…«
    Er unterbrach sich, weil sich Sals lange Finger – die Nägel waren heute golden lackiert – um sein Handgelenk geschlossen hatten. »Lassen Sie ihn fallen.«
    »Ich versichere Ihnen, junge Dame…« , begann der Zauberschmied. »Ich bin seit hundert Jahren nicht mehr jung, Schätzchen«, sagte Sal und zeigte ihre Eckzähne.
    Der Mann erbleichte, fasste sich aber sofort wieder. »Wie dem auch sei… Tatsache bleibt, dass ich hier nichts tun kann.«
    Sal sah mich an. »Möchtest du, dass sich dieser Depp um die Reparatur kümmert?«
    »Eigentlich nicht«, erwiderte ich und fühlte mich ein wenig hin und her gerissen. Ich wollte ganz sicher nicht, dass der Typ im zerknitterten Anzug meinen Schutzzauber irgendwohin brachte – mein Rücken fühlte sich auch so schon nackt und falsch an. Andererseits hätte es mich beruhigt, wenn das Ding bei meiner nächsten Begegnung mit dem Kreis funktionstüchtig gewesen wäre.
    »Ich kümmere mich darum«, sagte Sal und nahm dem Kerl das Amulett ab. Sie ließ es in ihrem BH verschwinden, als zwei der unheimlichen Wächter den empörten Zauberschmied wegführten. »Aber vielleicht dauert es eine Weile. Glaubst du, es gelingt dir für zwei Tage, allen Gefahren aus dem Weg zu gehen?«
    »Wie’s der Zufall will, findet mein Treffen mit Saunders in zwei Tagen statt«, sagte ich. »Vorher hätte ich meinen Schutzzauber gern zurück.«
    »Mal sehen, was ich tun kann.«
    Den Rest des Tages verbrachte ich damit, im Penthouse zu essen, zu schlafen und mich alle zwanzig Minuten nach Rafe zu erkundigen, bis der menschliche Krankenpfleger der Tagesschicht ein wenig schnippisch zu werden begann. Ich wusste, wie er sich fühlte. Als sich der Tag dem Ende entgegen neigte, hatte ich so viele Runden im Pool hinter mir, dass meine Haut ganz schrumpelig war. Ich hatte die Fingernägel lackiert, das ganze Eis im Kühlschrank gegessen, zwanzig Partien Poker mit Sal gespielt und alle verloren. Und das obwohl Billy Joe vorbeikam und mir den einen oder

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