Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Unwiderstehlich untot

Unwiderstehlich untot

Titel: Unwiderstehlich untot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Chance
Vom Netzwerk:
Wunsch, in die eigene Tasche zu wirtschaften, nicht aus.«
    »Ein zusätzliches halbes Prozent scheint das Risiko kaum zu lohnen«, wandte ich ein.
    Marsden hob eine buschige weiße Braue. Sie sah wie eine über die Stirn kriechende Raupe aus. »Bei einem Kriegsmagier sicher nicht. Aber bei einer Viertelmillion?«
    »Eine Viertelmillion?«
    »So viele Kriegsmagier sind derzeit schätzungsweise im Dienst.«
    Ich lehnte mich auf meinem Stuhl zurück. »Ich verstehe. Das ist ziemlich viel Kraft.« Mir war nie richtig klar geworden, über welche Macht der Kreis verfügte.
    »Für einen Magier im Kampfeinsatz könnte dieses halbe Prozent über Leben und Tod entscheiden«, sagte Pritkin.
    »Es ist noch schlimmer«, brummte Marsden. »Saunders’ profitabler Nebenerwerb beeinflusst seine ganze Politik. Er hätte diese junge Dame schon vor Wochen bestätigen sollen. Stattdessen lässt er sie jagen, obwohl seine Magier besser daran täten, einen Krieg zu führen. Er fürchtet sich vor dem, was sie weiß oder mit ihren hellseherischen Fähigkeiten bald herausfinden könnte.«
    »Was ist mit Agnes’ Hellseherei?«, fragte ich. »Sie war noch Pythia, als er das alles begann!«
    »Sie war sehr schwach und damit beschäftigt, ihre verschwundene Erbin zu suchen. Der ganze Hof der Pythia war darauf konzentriert, und dadurch hatte Saunders freie Bahn. Er nutzte seine Chance, die Macht zu ergreifen.«
    »Und die möchte er behalten«, warf Pritkin ein.
    »Ja. Eine neue Pythia, die sich seinem Einfluss entzieht, würde bedeuten, dass seine illegalen Geschäfte früher oder später auffliegen, und dann wäre er erledigt.«
    »Das erklärt, warum er nicht zu einem Treffen bereit war«, sagte ich nachdenklich.
    »Eine Vorsichtsmaßnahme seinerseits. Eine Hellseherin kann die Wahrheit leichter erkennen, wenn sie direkt damit konfrontiert ist.«
    »Was hast du vor?«, fragte Pritkin grimmig. »Ich fordere ihn heraus.«
    »Jonas…«
    »Es ist die einzige Möglichkeit, John. Ich könnte mich mit meinen Entdeckungen an die Öffentlichkeit wenden, aber Saunders kontrolliert die Zeitungen und hat den Rat in der Hand. Er würde alles vertuschen und mich in einer Zelle verschwinden lassen, oder ganz aus dem Verkehr ziehen, wenn ich an die Ereignisse der vergangenen Nacht denke.«
    Mein Blick wanderte zwischen Marsden und Pritkin hin und her. »Eine Herausforderung? Was hat es damit auf sich?«
    »Es ist ein altes Gesetz, das nie außer Kraft gesetzt wurde. Wenn ein Mitglied des regierenden Rats glaubt, dass der Vogt korrupt oder gefährlich inkompetent ist, kann er ihn herausfordern. Ich habe zwar die Wahl verloren, gehöre aber noch immer zum Rat. Meinen dortigen Sitz habe ich noch einen Monat inne, und ich bin entschlossen, von meinen damit einhergehenden Rechten Gebrauch zu machen.«
    »Ich glaube, ich hab’s noch immer nicht ganz kapiert«, sagte ich, als Marsden eine Teekanne neben meinem Ellenbogen abstellte. »Sie wollen Saunders zu was herausfordern?«
    »Zu einem Duell«, sagte Pritkin gepresst.
    Marsden nickte. »Wenn Saunders verliert, ist der Kreis ohne Oberhaupt, und das Gesetz sagt, dass in einem solchen Fall das älteste Ratsmitglied bis zur nächsten Wahl regiert. Und das bin ich.«
    »Nur wenn du gewinnst«, gab Pritkin zu bedenken.
    Marsden zuckte mit den Schultern. »Ja, aber lass das meine Sorge sein. Ich möchte nur, dass Cassandra mich zu ihm bringt. Als Gegenleistung werde ich dafür sorgen, dass man sie als Pythia anerkennt.«
    »Und Sie können den Kreis einfach so dazu bringen, mich zu akzeptieren?«, fragte ich skeptisch.
    Erneut hob und senkte er die Schultern. »Die Entscheidung darüber, ob er Sie akzeptieren oder ablehnen soll, steht ihm eigentlich gar nicht zu.«
    »Die Magier scheinen das etwas anders zu sehen.«
    »Hmm. Ja. Aber ihr Standpunkt lässt sich nur schwer vertreten, wenn sie mit der eigentlichen Auswahl nichts zu tun haben. Die Macht wählt die Pythia. So ist es immer gewesen, und es muss sich erst noch herausstellen, ob sie die richtige Wahl getroffen hat.« Marsden klopfte mit dem Finger an den Rand des Skandalblatts. »Wie auch immer Ihr persönlicher Hintergrund beschaffen sein mag – die Macht kam zu Ihnen. Und damit hat es sich.«
    »Nein, damit hat es sich nicht, solange die Magier mich zu töten versuchen und hoffen, dass die Macht auf eine fügsame nette Eingeweihte übergeht, die Saunders kontrollieren kann.«
    »Damit ist Schluss, wenn ich wieder die Kontrolle übernommen habe«, sagte

Weitere Kostenlose Bücher