Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Unwiderstehlich untot

Unwiderstehlich untot

Titel: Unwiderstehlich untot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Chance
Vom Netzwerk:
Verletzungen davontrug, spielte es gar keine Rolle, ob es uns gelang, ihn in seinen Körper zurückzubringen – dann starb er in jedem Fall.

24
    Marsden war da und half mir hoch. Er sagte etwas, aber ich konnte ihn nicht hören und scherte mich auch nicht darum. Ich stieß ihn zur Seite und taumelte zum Tisch, wo die einzige Chance lag, die Pritkin noch hatte: der Gürtel mit den Phiolen. Doch als ich ihn in Händen hielt, musste ich feststellen, dass ich die Wesen kaum mehr sehen konnte, und wenn ich nur eins von ihnen verfehlte….
    Adrenalin machte meine am Gürtel zitternden Finger ungeschickt, und mein Herz schlug Keine Zeit, keine Zeit in einem rasenden Rhythmus. Schließlich warf ich einfach alles, was ich hatte, so schnell ich die Fläschchen aus den Schlaufen ziehen konnte. Ich achtete nur darauf, nicht Billy zu treffen, der in meinem Körper durch die Küche lief und den fliehenden Pritkin-Geist verfolgte.
    Die Schatten wichen zur Treppe zurück und warteten dort darauf, dass mir die Munition ausging, was nicht sehr lange dauern würde. Jetzt oder nie, dachte ich, und sprang Pritkin entgegen. Billy hatte zur gleichen Zeit die gleiche Idee und sprang von der anderen Seite, was dazu führte, dass wir gegeneinander prallten, mit Pritkins Geist zwischen uns.
    Für einen Sekundenbruchteil wusste ich nicht, wer von uns ihn hatte, oder ob wir ihn vielleicht beide festhielten. Dann wankte Pritkin in meinen Körper, durch reinen Zufall wie ich glaubte, aber das war gut genug. Ich schlang die Arme um ihn und zog ihn herein, trotz seiner panischen Versuche, wieder frei zu kommen. Und dann waren wir wieder dort, wo wir begonnen hatten.
    »Cassandra! Sind Sie das?«, fragte Marsden, als Pritkin langsam auf die Knie sank. Er war bleich und wirkte ziemlich schwach, schien aber nicht verletzt zu sein. Das war wichtig, erinnerte ich mich.
    »Nein, es hat nicht geklappt«, sagte ich bitter. Verdammt, wir hätten es fast geschafft! Marsden ergriff meinen Arm. »Was ist passiert?«
    »Rakshasa.«
    »Sie greifen eigentlich keine Lebenden an!«
    »Sagen Sie ihnen das!« Ich kniete neben Pritkin und revidierte meine erste Einschätzung. Seine Pupillen waren geweitet, das Gesicht kalkweiß. Er atmete schwer – bis er plötzlich zusammenklappte und sich nicht mehr rührte.
    »Ich hole den Verbandskasten«, sagte Marsden.
    Eine Uhr fiel von der Wand und zerbrach auf dem Boden in hundert Teile. Ich drehte ruckartig den Kopf. »Was ist denn jetzt los?«
    »Wir werden belagert.«
    »Seit wann?«
    »Es begann vor einigen Momenten. Offenbar hatten Sie recht, der Kreis will nicht darauf warten, dass wir zu ihm kommen.«
    »Aber Sie haben doch gesagt, er würde uns nicht angreifen!«
    »Damit habe ich jene gemeint, die unter mir dienten. Aber Saunders hat Lehrlinge geschickt.« Bitterkeit erklang in Marsdens Stimme.
    »Wen?«
    »Junge Magier in der letzten Phase ihrer Ausbildung. Sie kamen zum Corps, als ich nicht mehr im Amt war. Saunders ist der einzige Vogt, den sie je kannten.«
    »Lassen Sie mich raten. Die ›Lehrlinge‹ befolgen seine Befehle, wie auch immer sie lauten.«
    »Das halte ich für sehr wahrscheinlich.«
    »Und was machen wir jetzt? Ich kann nicht springen!« Es fiel mir schwer genug, mich auf den Beinen zu halten.
    Marsden legte mir die Hand auf die Schulter. »Ein Problem nach dem anderen, mein Kind«, sagte er und lief die Treppe hoch.
    Er war gerade weg, als sich Pritkin plötzlich versteifte und die Augen öffnete. Ich beugte mich über ihn, und bevor ich etwas sagen konnte, spürte ich plötzlich seine Hand im Nacken – er zog mich zu sich runter und küsste mich. Er küsste mich, einfach so, ohne eine Erklärung, als sei das völlig normal.
    Mich halb daran zu erinnern, dass er wie ein Dämon küsste, war eine Sache, es noch einmal zu erleben eine ganz andere. Bei ihm gab es keine raffinierte Verführung: Pritkin küsste mit dem offenen Mund, voller Verlangen, bis ich nichts anderes hörte als das Pochen meines Herzens und mein Blut auf seinen Lippen schmeckte, als er mir die Zunge in den Mund schob. Ich zitterte, und plötzlich wollte ich mehr, ich sehnte mich nach mehr…
    Mein Gehirn teilte mir mit, dass es absolut keinen Grund gab, warum ich den Duft meines Haars oder die weiche Stelle unter meinem Ellenbogen erotisch finden sollte. Es wies darauf hin, dass ich im Grunde genommen mich selbst küsste, doch davon wollte Pritkins Körper nichts wissen. Kleine weiche Hände rissen mir das Hemd auf, strichen

Weitere Kostenlose Bücher