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Unwiderstehlich untot

Unwiderstehlich untot

Titel: Unwiderstehlich untot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Chance
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Mistkerl, hatte gelogen. Es half nicht, wenn man erschlaffte. Und dann rasten wir durch eine plötzlich rot gewordene Welt. Aber es war nicht das Rot einer Ley-Linie, sondern das blendend hell reflektierte Licht eines viele Kilometer langen Strands.
    Mit einem den Körper heftig erschütternden Ruck knallten wir auf ein schwarzes Asphaltband. Die Reifen quietschten, und der Motor heulte auf. Hinter uns fielen die dunklen Gestalten von Kriegsmagiern auf die Straße, fünf oder sechs, die es irgendwie geschafft hatten, uns zu folgen. Aber sie waren zu Fuß, und hatten Räder – sie blieben schnell hinter uns zurück.
    Eine halbe Stunde später sprangen wir zur glänzenden blauen Linie, die durchs Dante’s führte. Und von da an dauerte es nicht lange, bis wir einen großen schwarzen Fleck am Horizont bemerkten. Er ähnelte der von den Magiern konstruierten Barriere, aber in diesem Fall gab es keine Lücken, durch die man schlüpfen konnte. Dafür gab es etwas anderes.
    Flackernde Lichter tanzten hier und dort am Rand meines Blickfelds. Ich konnte sie nur aus dem Augenwinkel beobachten, wenn ich den Blick direkt auf sie richtete, verschwanden sie. Ihre große Anzahl erstaunte mich. Sie waren wie ein gewaltiges kristallenes Kaleidoskop, das sich ständig bewegte und veränderte.
    Ich sah zu Pritkin zurück, und sein Gesichtsausdruck teilte mir mit, dass ich richtig vermutete. »Rakshasa«, murmelte er. Wenn es so viele waren, dachte ich, konnten selbst meine Augen sie erkennen.
    »Wo?«, fragte Marsden. »Beim Zauber. Es sind Tausende.«
    »Woher wussten sie von unserem Kommen?«, fragte ich und versuchte, nicht darauf zu achten, dass ich eine Gänsehaut bekam.
    »Sie wussten gar nichts davon. Und selbst wenn sie es gewusst hätten, wir beide wären nicht annähernd genug Nahrung für so viele.« Pritkin beobachtete die dämonischen Wesen eine Zeitlang. »Es ist wie die Versammlung vor einer großen Schlacht. Vielleicht rechnen sie mit reicher Ernte…«
    »Wenn sie außerhalb des Schutzzaubers bleiben, brauchen wir uns gleich keine Sorgen mehr zu machen«, sagte Marsden und hielt direkt darauf zu.
    »Was machen Sie da?«, kreischte ich, als eine dunkle Wand vor uns aufragte. »Der Schutzzauber ist darauf programmiert, Sie durchzulassen, oder?«
    »Ich weiß nicht!«
    »Wir finden es heraus«, brummte Marsden, als sich ein Schwarm aus schwarzen Punkten von der magischen Konstruktion löste. Innerhalb weniger Sekunden kamen sie so nahe heran, dass ich sie identifizieren konnte: Kriegsmagier. Saunders’ Jungs schienen eine Meldung herausgegeben zu haben.
    Einige von ihnen kamen direkt auf uns zu, während andere beim Zauber blieben und auf unsere Landung warteten, nahm ich an. Pritkin warf einen magischen Blitz, der die Kriegsmagier vor uns auseinander warf, aber fast sofort formierten sie sich neu und antworteten mit mehreren Angriffszaubern, die den Wagen ordentlich durchschüttelten. Teufelshund jaulte, und ich grub ihm die Finger ins Fell, um ihn zu beruhigen oder um mich festzuhalten – ich wusste es nicht genau.
    »Jonas…«, begann Pritkin. »Wir schaffen es«, sagte Marsden ruhig.
    »Nicht wenn uns die Burschen mit einem weiteren gemeinsamen Zauber treffen!«
    »Um das zu schaffen, müssten sie uns erwischen, oder?« Der Wagen sprang nach vorn, jagte dem schwarzen Turm und den Kriegsmagiern davor entgegen.
    In mir krampfte sich alles zusammen – bei dieser Geschwindigkeit würde nicht viel von uns übrig bleiben, das die Magier angreifen konnten. Ich stellte mir vor, wie wir gegen die Schutzzauber des Dante’s knallten und daran zerplatzten wie Insekten an einer Windschutzscheibe.
    Ich umklammerte Marsdens Arm und flehte ihn stumm an kehrtzumachen. Er sah mich kurz an und klopfte mir väterlich auf die Hand. »Wo wohnen Sie?«
    »Was?«
    »In welchem Zimmer sind Sie untergebracht?«
    »Im Penthouse.«
    »Oh, gut«, murmelte er, und wir schmetterten in die dunkle Wand.
    Ich schrie, Pritkin fluchte, und Marsden lachte. Und dann verflog der Schutzzauber wie Rauch vor uns, und wir waren hindurch.
    Beim Dante’s war es noch immer Nacht. Der Mond hing schwer und in einem marmeladenartigen Orange über dem Spielkasino. Ich konnte die Farbe erkennen, weil wir etwa zehn Sekunden lang über der Ley-Linie rasten, bevor wir in den elektrischblauen Mahlstrom zurückkehrten. Marsden war es gelungen, unsere Verfolger völlig durcheinander zu bringen – ein ganzes Dutzend sauste an uns vorbei nach oben, während es für

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