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Unwiderstehliche Küsse: Roman (German Edition)

Unwiderstehliche Küsse: Roman (German Edition)

Titel: Unwiderstehliche Küsse: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Teresa Medeiros
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versteinert schweigend da, während Farouk seinen berechnenden Blick auf ihn richtete.
    »Da es keine Hochzeit geben wird«, fuhr der Sultan fort, »gibt es keinen Grund, dass du und Mr. D’Arcangelo eure Weiterreise länger aufschiebt. Ich werde euch vor Einbruch der Nacht Lebewohl sagen.«
    Damit schnappte Farouks Falle zu, so raffiniert und präzise wie eine französische Guillotine. Clarinda war so dumm gewesen zu vergessen, dass ein Mann, der solche Macht besaß, es nicht nötig hatte, seine Feinde mit Gift oder einer Waffe zu vernichten. Sein Lächeln war so scharf und tödlich wie eine Klinge, jedes seiner honigtriefenden Worte war mit Gift versetzt.
    Ashs wilden Blick und sein verzweifeltes Kopfschütteln ignorierend, erhob sich Clarinda halb von ihrem Stuhl, entschlossen, dem übergroßen Tyrann zu erzählen, was genau er mit seinem juwelenbesetzten Dolch und all seinen anmaßenden Plänen für sie ihrer Ansicht nach tun konnte.
    Es wäre klug von Ihnen, überaus vorsichtig zu sein. Selbst das sanfteste Tier kann nach einem schnappen, wenn es verletzt ist.
    Solomons milder, aber weiser Rat hallte ihr durch den Kopf. Wenn sie es wagte, sich Farouk zu widersetzen, wäre es Ash, der den Preis dafür zahlen müsste. Sie war vielleicht verdammt, aber er hatte noch eine Chance, diesen Palast mit dem Kopf auf den Schultern zu verlassen.
    Sie schluckte also ihren Zorn hinunter, was sie so viel Mühe kostete, dass sie sich fast daran verschluckt hätte, stand auf und breitete die Röcke ihres Gewandes zu einem steifen Knicks aus. »Sie ehren mich mit Ihrer Aufmerksamkeit, Majestät. Ich freue mich darauf, meiner Dankbarkeit für die Freundlichkeit und Großzügigkeit, die Sie mir erwiesen haben, Ausdruck zu verleihen.«
    Farouk maß sie mit seinen Augen, und das nachdenkliche Funkeln in ihnen vertiefte sich. »Ich freue mich noch mehr darauf.« Sie zuckte zusammen, als er mit der Faust auf den Tisch hieb und dabei die Klinge des Dolches tief in den Tisch trieb.
    Er verließ sie erneut.
    Clarinda stand oben auf dem höchsten Turm des Palastes, der heiße trockene Wind peitschte ihr das Haar ins Gesicht und trocknete die Tränen in ihren Augen, bevor sie ihr über die Wangen rinnen konnten. Das kühle blaue Meer hinter ihr hätte genauso gut Millionen Meilen weit entfernt sein können, weil sich vor ihr, so weit das Auge reichte, nichts als Wüste erstreckte.
    Sie fragte sich, ob Farouk Solomon erlaubt hatte, sie hierherzubringen, wo sie sehen konnte, wie Ash und Luca den Palast verließen und aufbrachen, um sie zu belohnen oder um sie zu bestrafen. Sie wusste nur, sie hasste ihn dafür noch mehr.
    Bis sie gesehen hatte, wie die Männer durch das äußerste Tor der Festung ritten, hatte sie sich erlaubt zu glauben, dass Ash nie ohne sie gehen würde. Sie hatte sich an die steinerne Brüstung geklammert, die den Turm hier oben umgab, und den Atem angehalten, hatte darauf gewartet, dass er seine Pistolen zog und irgendeine dramatische Rettungsaktion in Gang setzte, dass er eine neue Legende erschuf, die auf ewig zwischen den Seiten der Skandalblättchen leben würde.
    Aber der Wind, der das entfernte Klirren ihres Zaumzeugs bis zu ihr hochtrug, hatte diese Träume zerstreut.
    Ash war wieder mit demselben Rock und demselben mitgenommenen Hut bekleidet, wie an dem Tag, als sie auf den Hof in Farouks Palast gelaufen war und ihn dort wie ein Gespenst aus ihrer Vergangenheit hatte stehen sehen. Selbst aus der Entfernung und von hinten, hätte sie die lässige Haltung seiner Schultern, die träge Eleganz seiner Bewegungen wiedererkannt, mit der er auf seinem Pferd saß. Er war nicht mit irgendeinem anderen Mann auf der Welt zu verwechseln.
    Clarinda fragte sich, wie viele andere Frauen über die Jahrhunderte auf diesem Turm gestanden und zugesehen hatten, wie ihre Männer fortritten. In fremde Länder. In den Krieg. Vielleicht sogar in die Arme einer anderen Frau. Aber immerhin war ihnen die Hoffnung gestattet worden, dass ihre Männer irgendwann zurückkehrten.
    Wenigstens war Ash dieses Mal gegangen, ohne sich zu verabschieden. Ihr waren seine zärtlichen Liebkosungen, seine hübschen Versprechen und die Lügen erspart worden, die er mit jedem Kuss und jedem Atemzug erzählte. Dieses Mal hatte er noch nicht einmal zurückgeblickt.
    Was wird er jetzt tun, frage sie sich. Wohin wird er gehen? Wird er zu Max zurückkehren und seinem Bruder berichten, dass er versagt hatte und seine Verlobte für ihn verloren war? Oder würde

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