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Unwiderstehliche Küsse: Roman (German Edition)

Unwiderstehliche Küsse: Roman (German Edition)

Titel: Unwiderstehliche Küsse: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Teresa Medeiros
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als Sklaven halten.«
    »Von allen Herren, die ich je hatte, ist Farouk der beste. Er schafft nicht selbst Eunuchen für seine Dienste, sondern nutzt die, die von seinem Vater und dessen Vater davor dazu gemacht wurden. Er war es, der mir Arabisch und Englisch beigebracht hat, damit ich im Palast und im Harem für ihn Augen und Ohren offen halten kann. Sie sind das einzige Geheimnis, das ich je vor ihm gehabt habe.«
    »Ich?«, flüsterte sie und schaute ihn verwundert an.
    »Sie und Ihr Engländer.«
    Clarinda spürte, wie ihr alle Farbe aus dem Gesicht wich. »Ich weiß nicht, wovon du sprichst.«
    »Sie haben vielleicht geglaubt, ich sei stumm, aber ich habe nie so getan, als sei ich blind. Ich habe den Großteil meines Lebens seit meiner Gefangennahme in der Gesellschaft von Frauen verbracht. Es ist nicht leicht für sie, ihre Herzen vor mir zu verbergen.«
    »Ich habe keine Ahnung, was du gesehen zu haben meinst«, erwiderte Clarinda steif, um zu verbergen, wie verlegen sie war, »aber ich kann dir versichern, dass Captain Burke nicht mein Engländer ist. Wir hatten früher einmal eine kurze Affäre, aber was auch immer zwischen uns war, ist seit vielen, vielen Jahren vorbei. Sobald ich frei bin und von hier fort, plane ich, seinen Bruder zu heiraten.«
    Obwohl in Solomons Gesicht kein einziger Muskel zuckte, hätte sie schwören können, dass er sie auslachte.
    Sie blickte erbost zu ihm auf. »Weißt du, ich denke, ich mochte dich besser leiden, als du noch vorgabst, stumm zu sein.«
    »Kommen Sie.« Seine massige Hand schloss sich um ihren Ellbogen. »Es wäre heute nicht klug, den Sultan warten zu lassen.«
    Der Raum, in dem Farouk sie erwartete, wäre in England als Wintergarten bezeichnet worden. Eine Wand bestand aus einer Reihe bodenlanger Fenster, die auf einen großen Hof hinausgingen. Sie waren geöffnet worden, um die Morgenbrise hereinzulassen. Die Wände wurden von bunten Tontöpfen gesäumt, in denen üppige grüne Blattpflanzen und Farne wuchsen, sodass es aussah, als ob ein Teil seiner Gärten nach drinnen geholt worden sei. Farbtupfer in Rot, Orange und Gelb standen dazwischen, und den exotischen Blüten entströmte ein betörender Duft. Goldene Sonnenstrahlen fielen durch die großzügigen Oberlichter in der Decke.
    Der teppichlose Boden war mit Terrakotta gefliest. Der rostrote Farbton wäre perfekt dazu geeignet, unansehnliche Blutflecke zu verdecken, musste Clarinda unwillkürlich mit einem Anflug von Hysterie denken.
    Als sie und Solomon angekommen waren, hatten Farouk und Ash nicht auf Kissen auf dem Boden gesessen und gemeinsam gefrühstückt, sondern sie saßen nach europäischer Sitte auf Stühlen an gegenüberliegenden Seiten eines langen Teakholztisches. Gewöhnlich hätte Clarinda neben Farouk gesessen, von wo aus er ganz leicht die Hand ausstrecken und ihr übers Haar streichen oder sie mit einer besonders saftigen Dattel oder einem zarten Bissen Lammfleisch füttern konnte. Heute jedoch stand nur ein anderer Stuhl im Raum, mit strategischer Präzision genau in der Mitte zwischen den beiden Männern. Von Farouks Wache war auffälligerweise nichts zu sehen, als wolle Farouk keinen Zeugen bei dieser Zusammenkunft.
    Als Solomon sie um den Tisch herum begleitete, musste Clarinda zweimal hinschauen. Während Ash einen einzelnen goldenen Teller vor sich stehen hatte, drängten sich vor Farouk Teller und Schüsseln, von denen viele bereits halbleer waren. Eine enthielt etwas, das wie der zerpflückte Kadaver einer kompletten Ziege aussah.
    Der einzige Teller, der noch unberührt war, enthielt einen hoch aufragenden Berg Ktefa mit goldenem Honig beträufelt. Während sie zuschaute, tunkte Farouk ein Stück flaches Fladenbrot in eine Schüssel mit Hammeleintopf, um auch noch den letzten Tropfen der würzigen Soße aufzusammeln, ehe er sich den Bissen in den Mund steckte und genüsslich kaute.
    Clarinda blieb vor Staunen der Mund offen stehen. In den drei Monaten, die sie an seiner Seite gespeist hatte, hatte sie nie gesehen, dass Farouk sich einer Mahlzeit mit solch hemmungsloser Begeisterung widmete. Etwas an seiner unbeirrbaren Konzentration bewirkte, dass sich die Härchen in ihrem Nacken aufstellten. Als Solomon ihr den Stuhl zurechtgerückt hatte und sich zum Gehen wandte, kostete es sie ihre ganze Selbstbeherrschung, sich nicht an sein Bein zu klammern und ihn anzuflehen, doch zu bleiben.
    Nachdem sich der Eunuch unter Verbeugungen zurückgezogen hatte, vertiefte sich das unbehagliche

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