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Unwiderstehliche Küsse: Roman (German Edition)

Unwiderstehliche Küsse: Roman (German Edition)

Titel: Unwiderstehliche Küsse: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Teresa Medeiros
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harten polierten Stiefel nach ihm traten.
    Als er aus England zurückgekehrt war, um den Thron seines Vaters zu besteigen, hatte er sich geschworen, dass er nie wieder dieser Junge sein würde.
    Wenn er jetzt nicht zeigte, dass er der Herr im Hause war, wenn er es versäumte, Clarinda für ihre Lügen und ihren Verrat zu bestrafen, würde er damit belegen, dass er genau das war, was sein Onkel von ihm glaubte: schwach, leichtgläubig und unfähig, über ein so herrliches Land wie El Jadida zu herrschen.
    Er hatte einen Harem voller Frauen, die sich um das Vorrecht stritten, in sein Bett bestellt zu werden, Frauen, die alles tun würden, es ihm angenehm zu machen und ihm Lust zu bereiten. Dennoch würde er sich heute einer Frau aufzwingen, die die Sekunden zählte, bis er mit ihr fertig war. Natürlich würde sie sich ihm fügen. Welche Wahl blieb ihr schon? Ihr Retter war geflohen und hatte sie seiner Gnade ausgeliefert. Aber während er ihr nur mehr Gründe lieferte, ihn zu verabscheuen, würde sie ihr Gesicht abwenden, ihre Augen fest zusammenkneifen und von dem Mann träumen, von dem sie wünschte, dass er sie berührte, sie nähme.
    Farouk konnte von ihrem Körper Besitz ergreifen, aber er würde niemals ihr Herz oder ihre Seele besitzen.
    Als er müde die Augen schloss, war es nicht Clarinda, die er sah, sondern eine andere Frau, mit gütigem Herzen und aufrichtiger Zuneigung. Ihr Lachen war ein fröhlicher Laut, der sich weder über ihn lustig machte noch ihn verspottete, sondern seiner rastlosen Seele Linderung brachte. Ihr Lächeln hieß ihn immer willkommen, ihre Augen warteten immer hungrig, ihn zu erblicken. Sie schaute ihn nicht nur deshalb so an, weil er Zin al-Farouk war, der Erhabene Sultan von El Jadida, sondern einfach weil sie seine Gesellschaft genoss. Er hatte das seltsame Gefühl, als hätte sie auch Frankie gemocht. Dass sie ihm geholfen hätte, sich in Eton in die Küche zu schleichen, um Kuchen zu stibitzen, die sie dann gemeinsam im blassen Licht des englischen Mondes genüsslich verzehrten.
    Jemand räusperte sich laut und störte seine Überlegungen.
    Er öffnete die Augen und rechnete damit, Solomon auf dem von Fackeln erleuchteten Flur zu sehen, um ihn zu seiner neuen Konkubine zu geleiten.
    Es war jedoch nicht der hünenhafte Eunuch, der dort in der Türöffnung stand, sondern Tarik. Die schadenfrohe Befriedigung in der Miene seines Onkels war nicht zu übersehen. Nicht einmal der übel aussehende blaue Fleck auf seinem Kinn milderte sein schadenfrohes Wolfsgrinsen.
    »Du hättest den englischen Ungläubigen niemals mit dem Leben davonkommen lassen dürfen«, eröffnete ihm sein Onkel mit einem triumphierend höhnischen Grinsen auf den Lippen. »Weil er jetzt zurückgekommen ist, um sich zu holen, was dir gehört.«
    »Der Sultan! Der Sultan kommt!« Das aufgeregte Flüstern verbreitete sich im Harem und weckte Hoffnung und Furcht in dem Herz der Frauen, die es hörten.
    Manche sprangen sofort auf die Füße und schnappten sich rasch ihre Kleider, während andere sich noch halb im Schlaf von ihren Lagern rollten, stöhnten und blindlings nach Bürsten und Kämmen tasteten. Nachdem sie tagein tagaus mit so vielen Frauen zusammengelebt hatten, konnte kaum etwas die Eunuchen aus der Ruhe bringen, die sie bewachten, aber selbst sie stolperten jetzt übereinander, als sie eilig liefen, um die Lampen anzuzünden und die Frauen aufzuscheuchen, die noch auf ihren Diwanen lagen.
    Als eine der Konkubinen sich tiefer unter die Decke kuschelte und sich ein buntes Kissen über den Kopf zog, gab ihr die Ehefrau neben ihr einen Klaps auf den Po. »Steh auf! Willst du etwa, dass Seine Majestät dich als die faule Kuh sieht, die du bist?«
    Die Konkubine kam unter dem Kissen gerade lang genug hervor, um ihr einen Fluch zuzuzischen. Die Ehefrau winkte eine jüngere Frau zu sich, und gemeinsam zogen sie die Decken und die Laken von dem Diwan, sodass die schimpfende Konkubine auf dem Boden landete.
    Es war in der Tat ein seltenes Ereignis, dass der Sultan im Harem erschien. Meist ließ er einfach eine seiner Konkubinen oder Ehefrauen in seine Schlafgemächer kommen oder überließ es gar einem der Eunuchen, ihm eine Bettgefährtin auszusuchen. Aber heute Nacht war es anders. Heute Nacht hatte er beschlossen, sich selbst jemanden auszusuchen.
    Die Frauen stellten sich am Fußende ihrer Diwane auf, fuhren sich noch rasch mit den Fingern durch die Haare, befeuchteten sich die Lippen und bemühten sich,trotz

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