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Unwiderstehliche Küsse: Roman (German Edition)

Unwiderstehliche Küsse: Roman (German Edition)

Titel: Unwiderstehliche Küsse: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Teresa Medeiros
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vermutlich in Farouks Augen hundert Mal mehr wert als ich«, warf Clarinda ein. »Besonders nach letzter Nacht.«
    »Dann ist er ein verdammter Idiot«, erklärte Ash grimmig. »Sobald du in Sicherheit bist, werde ich dafür sorgen, dass das Pferd zu ihm zurückgebracht wird – zusammen mit Lucas Haupt und einem Brief, in dem ich mich für seine Großzügigkeit bedanke.«
    Immer noch halblaut vor sich hin schimpfend, schwang sich Ash in den Sattel und hielt Clarinda die Hand hin. Sie ergriff sie ohne Zögern und zog sich hinter ihm auf den Rücken des Hengstes.
    Luca schaute entgeistert zu. »He, das ist nicht fair. Da ich es war, der seinen Hals riskiert hat, ihn zu stehlen, dachte ich, ich würde ihn reit…«
    »Falsch gedacht«, unterrichtete ihn Ash ungerührt. »Wir werden an der Küste entlangreiten, bis wir sicher sein können, dass uns niemand folgt, dann nehmen wir den Weg durch die Wüste.«
    Er zog einmal kurz, aber bestimmt an den Zügeln und wendete das Pferd, sodass das Meer vor ihnen lag. Clarinda schaute über ihre Schulter und sah, wie sowohl Yasmin als auch das Kamel Luca unzufrieden anschauten.
    »Achte nicht weiter auf Yasmin«, rief Clarinda Luca halblaut zu. »Sie ist nur eifersüchtig, weil das Kamel längere Wimpern hat als sie.«
    In dem Augenblick erschallte ein Schreckensschrei – nicht im Palast, sondern in den Ställen. Fackeln flammten in der Dunkelheit auf, gefolgt von dem Geräusch rennender Füße.
    Während Luca und Yasmin sich beeilten, auf den Rücken des Kamels zu klettern, griff Ash mit einer Hand hinter sich, um sich zu vergewissern, dass Clarinda bei ihm war. »Halt dich gut an mir fest«, befahl er mit leiser, drängender Stimme. »Und lass bloß nicht los, egal, was geschieht.«
    Damit drückte er dem Hengst die Fersen in die Flanken, sodass er sich mit einem Satz in Bewegung setzte und mit ihnen in die Nacht preschte. Clarinda schlang die Arme um seine Mitte und presste ihre Wange an seinen Rücken, sie verspürte nicht den geringsten Wunsch, sich dieser Anweisung zu widersetzen.
    Farouk saß ganz allein im dunklen Thronzimmer.
    Er hatte seine Leibwachen fortgeschickt, wobei er sich in letzter Zeit immer häufiger ertappte, weil er das Alleinsein mit seinen Gedanken vorzog. Aber heute Nacht waren seine Gedanken so schwarz wie die Schatten, die sich um den Thron drängten, der vor ihm seinem Vater und davor dessen Vater gehört hatte. Warum sollte er sich wegen der Klinge eines anonymen Attentäters Sorgen machen, wo er doch bereits von Feinden umgeben war?
    Mittlerweile wartete gewiss schon eine davon auf seinem Diwan, und ihr silberblondes Haar ergoss sich im Mondschein in schimmernden Wellen über die Kissen. Er hatte sich so lange nach diesem Augenblick gesehnt. Alles, was er tun musste, war zu ihr zu gehen und sich zu nehmen, was rechtmäßig ihm gehörte, wofür er auf dem Sklavenmarkt ein Vermögen in Gold bezahlt hatte.
    Dennoch saß er hier und brütete allein im Dunkeln.
    Er konnte im Geiste klar und deutlich den Zorn auf ihrem Gesicht sehen, als sie heute Morgen vom Tisch aufgestanden war, nachdem er sie davon unterrichtet hatte, dass sie noch in dieser Nacht sein Bett teilen würde. Er hatte sich nach einer Auseinandersetzung gesehnt und hatte halb gehofft, dass sie sich darauf einlassen würde. Aber stattdessen hatte sie ihren Stolz heruntergeschluckt und spöttisch vor ihm geknickst.
    Das war der Moment gewesen, in dem er endlich begriffen hatte, was die ganze Zeit genau vor seiner Nase gespielt worden war. Es gab nur einen Grund für ihr widerstrebendes Nachgeben – sie war willens, sich zu opfern, um den Mann zu retten, den sie liebte.
    Und dieser Mann war nicht er.
    Sie hatte ihn niemals wirklich geliebt. Sie konnte ihr Herz nicht länger verschenken, weil es bereits einem anderen gehörte. Es gehörte dem Mann, den Farouk mit offenen Armen in seinem Haus willkommen geheißen hatte, dem Mann, der ihm nicht einmal, sondern zweimal das Leben gerettet hatte, dem Mann, der sich als sein Freund ausgegeben hatte, während er die ganze Zeit über Pläne geschmiedet hatte, wie er ihm Clarinda direkt unter seiner ahnungslosen Nase stehlen konnte.
    Die beiden hatten ihn zum Narren gehalten. Hatten ihm das Gefühl gegeben, wieder der dicke unbeholfene Junge zu sein, den die Engländer Frankie genannt hatten, der Junge, der sich auf der Erde zusammengekauert hatte, während seine Klassenkameraden mit ihren Fäusten auf ihn einprügelten und mit den Spitzen ihrer

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