Unwiderstehliche Küsse: Roman (German Edition)
beistehen, wenn er dich so liebt, wie ich es getan habe.«
»Du hast mich nie geliebt!« Nicht länger bereit, sich hinter irgendeinem Mann zu verstecken, gelang es Clarinda endlich, sich aus Ashs Armen zu befreien. »Oh, du hast mich begehrt, keine Frage, und mochtest mich vielleicht sogar. Aber du hast mich nie geliebt!«
Farouks Nasenflügel blähten sich vor Zorn, fast wie bei seinem Hengst. »Wie kannst du – eine schlichte Frau – es wagen, zu behaupten, du wüsstest, was ich – der Erhabene Sultan von El Jadida – fühle?«
»Was fühlst du denn genau jetzt, Farouk?« Clarinda machte einen Schritt auf ihn zu, sie zwang Ash dadurch, seine Pistole zu senken. »Fühlst du dich, als habe jemand dir einen dieser großen Dolche, für die du so eine Vorliebe zu haben scheinst, mitten ins Herz gestoßen? Weinst du in dein Kissen, bis du schließlich vor Erschöpfung einschläfst, um am nächsten Tag aufzuwachen und gleich wieder mit dem Weinen zu beginnen?« Sie machte noch einen Schritt vor, sie wusste genau, dass Ash auf jedes ihrer Worte lauschte, während sie die dunkelsten Stunden ihres Lebens beschrieb. »Träumst du von einem Tag, an dem du wieder in der Lage bist einzuatmen, ohne das Gefühl zu haben, als habest du einen Beutel voll Glassplitter verschluckt?« Sie blieb direkt vor Farouk stehen und bohrte ihm ihren Zeigefinger in die Brust. »Das nämlich ist Liebe. So fühlt es sich an, wenn das, was du am meisten liebst, dir entrissen wird.« Sie schüttelte den Kopf und blickte ihn mit aufrichtigem Bedauern an, als ihr wieder einfiel, welche Freundlichkeit er ihr gegenüber gezeigt hatte. »Ich habe dir nicht das Herz gebrochen, Farouk. Ich habe nur deinen Stolz verletzt.«
Farouk starrte sie einen Moment lang finster an, dann warf er verzweifelt die Hände in die Luft. »Was soll ich nur mit euch beiden machen? Soll ich etwa zulassen, dass die Kränkung meines Stolzes und die Beleidigung der Ehre meiner Vorfahren ungesühnt bleiben? Wenn ich euch jetzt ziehen lasse, kann ich nie mehr hoch erhobenen Hauptes durch mein Reich gehen.«
Niemand hatte gemerkt, dass Poppy aus dem Sattel des Kastanienbraunen geglitten war, bis sie Farouk am Ärmel zupfte. »Ich glaube, ich habe eine Lösung für Ihr Problem, Majestät. Sie können mich statt ihrer behalten.«
»Poppy, nein!«, rief Clarinda entsetzt, dass ihr Trotz zu dieser Situation geführt hatte.
Ohne Clarinda Beachtung zu schenken, sprach Poppy weiter zu Farouk, als seien sie die beiden einzigen Menschen am Strand. »Haben Sie mir nicht gesagt, eine Frau sei so gut wie die andere in Ihrem Bett? Und denken Sie nur, wie herrlich rachsüchtig Sie erscheinen, wenn alle Welt denkt, Sie hätten Clarinda ihre liebste Freundin entrissen und sie gezwungen, ihre Konkubine zu werden, um Clarinda dafür zu bestrafen, dass sie mit Captain Burke davongelaufen ist.« Hinter ihren Brillengläsern funkelten Poppys Augen vor Begeisterung, als sie die Stimme zu einem Bühnenflüstern senkte. »Sie können mich sogar für ein paar Tage im Kerker an die Wand ketten, wenn Sie dadurch böser wirken.«
Farouk schaute Poppy eine Weile lang ausdruckslos an, ehe er einen drohenden Schritt auf sie zu machte. »Ihr Versuch, Ihre Freundin vor meinem Zorn zu bewahren, zeugt von höchstem Edelmut, Miss Montmorency. Aber wenn Sie glauben, dass Sie so leicht davonkommen, irren Sie.«
Sichtlich beunruhigt von dem Ausdruck in seinen Augen begann Poppy, vor ihm zurückzuweichen. »Sie unterschätzen meinen Rachedurst. Ich bin nicht gewillt, Sie zu meiner Konkubine zu machen. Ich werde Sie zu meiner Ehefrau machen.« Clarinda blieb vor Schreck der Mund offen stehen, als er Poppy verfolgte. »Auf diese Weise habe ich ein Leben lang Zeit, Sie für die Missetaten Ihrer Freundin zahlen zu lassen.«
Poppy hörte auf rückwärtszugehen, sie blieb stehen und stemmte die Hände in die Hüften. »Ich habe sehr wohl meinen Stolz. Was lässt Sie glauben, ich würde mich soweit erniedrigen, einen derart romantischen und von Herzen kommenden Antrag anzunehmen?«
»Das hier.« Damit riss Farouk sie in seine Arme und küsste sie ohne eine Unze der höflichen Zurückhaltung, die er Clarinda gegenüber stets bewiesen hatte. Clarinda und Ash wechselten einen verblüfften Blick, und endlich war auch Luca einmal sprachlos.
Yasmin verdrehte die Augen. »Das klingt für mich nach einem fairen Handel. Die dumme Kuh ist groß genug, um zwei von uns zu ersetzen.«
Der Kuss zog sich derart in die Länge,
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