Unwiderstehliche Küsse: Roman (German Edition)
fragen?«
Farouks Augen wurden noch schmaler, und der Schimmer darin warnte alle, wie gefährlich er sein konnte. »Du hast aber nicht gefragt.«
Tarik schwang sich aus dem Sattel seines Pferdes und kam zu ihnen. »Du verschwendest deinen Atem, wenn du mit diesen Ungläubigen diskutierst. Warum tötest du sie nicht einfach und hast deine Ruhe?«
»Schweig!«, brüllte Farouk. »Wenn ich deinen Rat benötige, werde ich danach fragen! Bis ich das tue, wäre es klug von dir, deinen Atem nicht zu verschwenden.«
Obwohl er praktisch vor Wut schnaubte, war Tarik nicht so dumm, die Warnung seines Neffen zu ignorieren.
Farouk nickte zu Clarinda. »Du hast für diese Frau alles riskiert. Glaubst du, sie ist das wert?«
Ash hob eine Schulter zu einem achtlosen Zucken. »Sie ist für mich weit mehr wert, als du ahnst. Wenn ich sie nicht zu dem Mann zurückbringe, der mir den Auftrag gegeben hat, sie zu holen, erhalte ich nicht den Rest der Summe, die er mir als Lohn dafür versprochen hat.«
Auch wenn Clarinda glaubte, dass Ash nur bluffte, verletzten seine Worte sie doch.
»Also bist du ein Schuft, ein Dieb und ein Lügner«, erklärte Farouk.
»Captain Burke sagt die Wahrheit.« Clarinda trat hinter Ash vor. »Er ist nicht mein Liebhaber. Ich bin mit seinem Bruder verlobt – Maximillian Burke, dem Earl of Dravenwood.«
»Sie war auf dem Weg zu ihm, um ihn zu heiraten, als diese schrecklichen Korsaren unser Schiff überfallen haben«, warf Poppy hilfreich ein.
Da Poppys Worte ihre Behauptung stützten, schien Farouk geneigt, ihnen zu glauben. Leider vermochte das seine Laune nicht zu bessern. »Du hättest vielleicht schon erwähnen können, dass du einem anderen gehörst, als ich dich gebeten habe, meine Braut zu werden«, teilte er Clarinda mit.
»Wenn ich mich recht erinnere«, antwortete sie erbittert, »hast du mich nicht gebeten. Du hast mich davon in Kenntnis gesetzt. Und da ich wusste, die einzig andere Möglichkeit, die mir zu dem Zeitpunkt offenstand, war eine deiner Konkubinen zu werden, habe ich beschlossen mitzuspielen. Wenn ich dir gesagt hätte, dass ich bereits verlobt war, hättest du mich dann gehen lassen?«
Farouk dachte eine Weile über diese Frage nach, aber letztlich war sein Schweigen Antwort genug. Er betrachtete sie beide, und das berechnende Glitzern in seinen Augen vertiefte sich.
»Nun gut, Burke«, sagte er schließlich. »Wenn die Frau dir nichts bedeutet, dann sollte es dich auch nicht weiter stören, wenn ich sie wieder mit in den Palast nehme. Ich werde dir das Doppelte dessen in Gold zahlen, was ihr Verlobter dir schuldet, und es wird dir frei stehen zu gehen, wohin du willst. Da ich in großzügiger Stimmung bin, lasse ich dir sogar das Pferd.«
»Was ist mit dem Kamel?«, fragte Luca. »Kann ich es behalten?« Yasmin kniff ihn, worauf er mit einem schmerzlichen Zischen hinzufügte: »Und die Konkubine?«
Ihn nicht weiter beachtend, wandte sich Farouk an seine Wachen. »Ergreift sie!«
Zwei der Männer saßen ab, aber bevor sie mehr als einen Schritt auf Clarinda zu machen konnten, schlang Ash einen Arm um ihre Mitte und zog sie an sich. Wie von Zauberhand erschien eine Pistole in seiner Hand, mit der er geradewegs auf Farouks Herz zielte. »Wenn sie auch nur einen Finger an sie legen, bist du ein toter Mann.«
Mehrere Waffen tauchten unverzüglich in den Händen von Farouks Wachen auf, darunter Pistolen, Krummsäbel und sogar eine Streitaxt mit kurzem Stiel. Die beiden Männer maßen einander kühl mit Blicken. Sie wussten beide, dass Ash hoffnungslos in der Unterzahl war. Wenn er auf Farouk schoss, würde Clarinda sterben.
»Nehmt mich«, erklärte Ash grimmig. »Wenn du mein Blut willst, dann kannst du mich auspeitschen. Oder mir den Kopf abschlagen. Es ist mir gleich, was du mir antust. Aber lass sie gehen.«
»Nein!«, rief Clarinda und versuchte, sich aus Ashs Armen zu winden. »Ich gehe mit dir zurück! Ich tue, was immer du willst! Nur tu ihm nichts an!«
Das Letzte, was einer von ihnen erwartet hätte, war, dass Farouk als Reaktion darauf den Kopf in den Nacken warf und aus vollem Halse lachte. »Ich kann mich gar nicht entscheiden, welcher von euch beiden der größere Narr ist. Sie ist willens, ihren Körper für dich zu opfern, während du dein Leben für ihres bietest. Was für eine rührende – und fast übelkeitserregende – Szene.« Er schüttelte verächtlich den Kopf, dann sah er zu Clarinda. »Möge dein Gott diesem armen Verlobten von dir
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