Unwiderstehliche Küsse: Roman (German Edition)
Außenposten in Burma saß, nicht in einem Lager, das drei Tage von dem Ort entfernt lag, wo sie in Farouks Harem gefangen gehalten wurde. Sie hatte angenommen, Ash würde sie mit einem Schiff nach Burma bringen, sodass sie viele lange Tage – und Nächte – zusammen auf See verbringen würden, bevor er dieses Mal für immer aus ihrem Leben verschwand.
Drei Tage waren ein Augenzwinkern, nachdem sie fast ein Jahrzehnt auf ihn gewartet hatte. Bis er auf dem Hof vor Farouks Palast wie ein Trugbild aufgetaucht war, hatte Clarinda gar nicht gewusst, dass sie immer noch gewartet hatte. Sie hatte wirklich geglaubt, sie habe sich der Zukunft zugewandt, einer Zukunft mit Max. Einer Zukunft ohne Ash.
Was genau das war, was sie jetzt bekommen würde.
Immer noch den Himmel studierend, sagte Ash: »Max und ich sind nicht immer perfekt miteinander ausgekommen, aber er wird dir ein guter Ehemann sein. Zuverlässig und treu.«
»Ich weiß«, sagte sie, unfähig zu widersprechen, obwohl seine Worte sie tief trafen.
»Du musst ihm nicht erst Sachen an den Kopf werfen, um seine Aufmerksamkeit zu gewinnen, oder dir Sorgen machen, dass er bis ans Ende der Welt rennt, um irgendeinem albernen Traum nachzujagen.«
»War das der Grund, weswegen du mich verlassen hast?« Sie bemühte sich um einen leichten Tonfall, um den Schmerz zu verbergen, der immer noch an ihr nagte. »Um fremde Länder zu sehen? Wundersame Orte, die du nie kennengelernt hättest, wenn wir uns in der Mansardenwohnung niedergelassen hätten?«
»Ich habe Geschöpfe im indischen Regenwald gesehen, die so wunderlich und selten sind, dass sie keinen Namen haben. Ich bin auf einem Elefanten durch die afrikanische Steppe, durch eine unendlich weite Landschaft geritten. Ich habe die Sonne über den uralten Pyramiden von Gizeh auf und wieder untergehen sehen. Ich bin durch die ganze Welt gereist und habe Sehenswürdigkeiten besichtigt, von denen die meisten Menschen nicht einmal zu träumen wagen.« Er drehte sich zu ihr um, schaute ihr in die Augen, und seine eigenen glühten wie Rauchtopaze im Sternenlicht. »Aber ich habe nirgends irgendetwas gesehen, was sich mit dir vergleichen ließe.«
Clarinda erhob sich, stellte sich vor ihn, und sein Umhang glitt ihr von den Schultern. In diesem Augenblick gab es kein Gespenst aus der Vergangenheit und kein Traumbild der Zukunft. Keine Fragen, keine Reue. Es gab nur heute Nacht, diesen Ort – eine paradiesische Oase in dem sich wandelnden Sand der Zeit.
»Stimmt es, was die Skandalblätter über dich schreiben, Captain Burke? Dass du ein Vermögen aus Gold und Edelsteinen ausgeschlagen hast, als du die Hindu-Prinzessin gerettet hattest?«
»Ja.« Sein Blick fiel auf ihre Lippen. »Und das alles für einen einzigen Kuss.«
»Wer bin ich, dir eine solche Belohnung zu verwehren?«, fragte Clarinda leise. Nach einem winzigen Zögern nahm Ash ihr Gesicht zwischen seine warmen Hände und senkte seinen Mund auf ihren. In der Sekunde, da ihre Lippen sich berührten, wusste sie, dass keiner von ihnen beiden sich mit einem Kuss zufriedengeben könnte.
Aber er bemühte sich dennoch, ein Mann zu sein, der zu seinem Wort stand. Er stahl ihr keine Küsse, die er nicht verdient hatte, sondern verwöhnte ihre Lippen. Jedes federleichte Streichen seines Mundes über ihren goss Wasser auf die verdorrte Wüste, die ihr Herz ohne ihn geworden war, und sandte Spiralen der Sehnsucht durch sie. Seine Zungenspitze glitt über den Saum ihrer Lippen, neckte sie und spielte mit ihr, machte es ihr unmöglich, zu widerstehen oder Einspruch zu erheben, als er ihre Lippen mit seinen teilte und sie mit seiner Zunge liebkoste, so wie er es einst mit seinem Körper getan hatte.
Als sie auf diese unausgesprochene Herausforderung antwortete, seinen Mund mit ihrer Zunge leidenschaftlich erkundete, schlang er seine Arme um sie, schmiegte sie an seinen Körper, als habe sie immer schon dorthin gehört.
Sie war für diese Stütze dankbar, weil ihre Knie drohten, unter ihr nachzugeben, als er seinen Kopf senkte und mit seinen warmen feuchten Lippen über ihren Hals strich, wo er den Puls suchte, der unter ihrer seidenweichen Haut wie wild zu pochen begonnen hatte. Er pochte für ihn, ihn allein, antwortete auf jede samtige Liebkosung wie eine primitive Trommel. Sie war gezwungen, sich noch enger an ihn zu klammern, als seine Lippen sich über dieser empfindsamen Stelle schlossen, sacht daran saugten, bevor er mit den Zähnen ganz behutsam daran knabberte und
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