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Unwiderstehliche Küsse: Roman (German Edition)

Unwiderstehliche Küsse: Roman (German Edition)

Titel: Unwiderstehliche Küsse: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Teresa Medeiros
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zwei Attentätern mit Mordabsichten nicht gewachsen. Der Größere der beiden saß rittlings auf ihm und schickte sich gerade an, ihm mit einem Dolch mit böse aussehender Klinge die Kehle durchzuschneiden, als gleichzeitig zwei Schüsse die Luft zerrissen.
    Beide Angreifer sackten wie Marionetten, deren Fäden durchtrennt worden waren, zu Boden. Der Sultan schüttelte den Kopf und rappelte sich auf, stützte sich auf die Ellbogen und entdeckte Ash, der breitbeinig zu seinen Füßen stand, die Augen zu schmalen Schlitzen zusammengekniffen und in jeder Hand eine rauchende Pistole.
    Das gut geschnittene Gesicht des Sultans verzog sich zu einem breiten Grinsen, und inmitten seines kurzen dunklen Bartes öffnete sich sein Mund und gab den Blick auf strahlend weiße Zähne frei. »Was für ein gelungener Schuss!«, rief er, und sein Englisch klang klarer und reiner als das von Ash.
    Ash betrachtete ihn aus zusammengekniffenen Augen. Selbst mit dem schief sitzenden Kaffiyeh , leicht geschwollener Unterlippe und einem blauen Fleck auf einer Wange, der sich rasch verdunkelte, kam ihm der Mann seltsam vertraut vor. Ash hätte schwören können, dass er dieses gewinnende Grinsen und die glitzernden Obsidianaugen schon einmal gesehen hatte.
    Der Sultan schob den Arm des einen leblosen Angreifers mit angewiderter Miene von sich, dann rappelte er sich hoch und klopfte sich den Sand von seiner weit geschnittenen schwarzen Hose. Das war der Moment, als Ash erkannte, dass er ihn wirklich schon gesehen hatte, und zwar, als er sich von den Pflastersteinen im Hof von Eton erhoben und sich nach einer Schulhofschlägerei mit ein paar übermütigen Schülern der oberen Klasse genauso abgeklopft hatte.
    Ash blieb vor Erstaunen der Mund offen stehen. »Frankie?«
    Der Sultan hob mit einem Ruck den Kopf, und seine Augen wurden groß vor Sorge, er blickte sich rasch um und legte sich dann einen Finger auf die Lippen, als wimmelte es in der Ödnis der Wüste nicht nur von Attentätern, sondern auch von Lauschern. »Frankie existiert hier nicht. Ich bin unter meinen Leuten nur als Farouk bekannt. Auch wenn sie sich meinem Befehl gefügt haben und die englische Sprache gelernt haben, so gibt es in meinem Palast immer noch genug Leute, die die Entscheidung meines Vaters, mich nach England zu schicken und von Ungläubigen erziehen zu lassen, nicht billigen.«
    Frankie alias Farouk war während ihrer gemeinsamen Schulzeit in Eton kein muskulöser breitschultriger Mann gewesen, sondern ein dicklicher Junge mit Brille, den man eher dabei zu erwischen erwartete, wie er in die Küche schlich, um Kekse zu stibitzen, als in die Ställe zu den Pferden. Mit seiner dunklen Haut und dem schweren arabischen Akzent war er ein leichtes Opfer für alle gewesen, die nach einem Schwächeren suchten, um ihn zu piesacken. Ash zog eine Braue hoch, während er die beeindruckend breite Brust seines Gegenübers betrachtete, die unter der offenen schwarzen Seidenweste zu sehen war. Die älteren Schüler hätten es heute nicht mehr so leicht, ihn zu überwältigen.
    Er machte einen Schritt nach vorn, um Ashs Hand zu fassen, und schüttelte sie herzlich. »Ich dachte doch, dass du mir bekannt vorkommst. Du bist Burke der Jüngere, nicht wahr? Ich erinnere mich noch von der Schule an deinen Bruder.«
    »Ja«, erwiderte Ash und löste seine Hand vorsichtig aus Farouks Griff. »Die meisten Leute tun das.«
    »Er war so etwas wie ein steifnackiger Idiot, nicht wahr?«
    Ash merkte, wie seine Lippen sich zu einem Lächeln verzogen, als ihm mit einem Mal wieder einfiel, warum er Farouks Grinsen so einnehmend fand.
    Ein ersticktes Keuchen erklang hinter ihnen. Sie drehten sich beide um und sahen, dass Luca sich immer noch mit einem drahtigen Angreifer im Sand wälzte.
    »Tut mir leid, euer … rührendes … Wiedersehen zu stören«, schnaufte er und versuchte dabei, die dreckigen Hände des Mannes von seiner Kehle zu zerren, »aber wenn ihr … nicht zu beschäftigt seid … könnte ich ein wenig Hilfe …« Sein Angreifer drückte fester zu, sodass sein letztes Wort in einem Gurgeln unterging.
    Ash hob seine Pistole, aber Farouk hielt ihn mit einem höflichen »Bitte gestatte« auf, ging zu den beiden Gestalten auf dem Boden und trat dann dem Mann, der Luca würgte, mit mehr Wucht gegen den Kopf, als nötig gewesen wäre.
    Der Mann sackte bewusstlos zusammen und kippte seitwärts in den Sand, seine Augen rollten nach hinten. Luca richtete sich auf, rieb sich den Hals und sandte

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