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Unwiderstehliche Küsse: Roman (German Edition)

Unwiderstehliche Küsse: Roman (German Edition)

Titel: Unwiderstehliche Küsse: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Teresa Medeiros
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sie überhaupt nicht darauf achtete, was sich genau vor ihr befand. »Oh Clarinda, eine der Frauen hat mir gerade erzählt, dass ein Haufen schrecklicher Schurken den Sultan angegriffen hat! Wer würde so etwas nur wagen? Wissen sie denn nicht, dass er der stärkste, der mächtigste, der edelste und mutigste …«
    Ihre atemlose Aufzählung der offenbar schier endlosen Liste herrlicher Attribute des Sultans kam zu einem jähen Ende, als sie mit voller Wucht gegen ihn rannte. Farouk stützte sie mit einem Arm, dann gab er ihr einen sanften Schubs und brachte sie in sichere Entfernung von sich.
    »Oh, da sind Sie ja!«, rief sie und schaute ihn blinzelnd an. Ihr exotisches Kleid stand in krassem Gegensatz zu der Brille mit Drahtgestell auf ihrer Nasenspitze und den rosa angelaufenen Wangen. »Ich bin ja so froh, Sie zu sehen. Ich meine … ich bin ja so froh, Sie unversehrt und wohlbehalten zu sehen«, verbesserte sie sich, und die Röte in ihren Wangen vertiefte sich, als sie ihre Röcke ausbreitete und vor ihm einen ungelenken Knicks machte. »Als ich hörte, wie zwei Eunuchen sich über den Angriff unterhalten haben, fürchtete ich schon das Schlimmste, m-m-mein Herr … und M-meister«, fügte sie hoffnungsvoll hinzu und klimperte mit ihren Wimpern.
    Clarinda verzog wie im Schmerz das Gesicht. Wenn Poppy hoffte, so ihre Schwärmerei für den gut aussehenden Sultan zu verbergen, dann war diesem Vorhaben kein Erfolg beschieden.
    Farouk verdrehte die Augen und unternahm keinen Versuch, sein leidgeprüftes Seufzen zu unterdrücken. Sein sonst so müheloser Charme schien ihn im Stich zu lassen, wann immer Poppy in der Nähe war. »Wie ich Ihnen schon mehrmals mitgeteilt habe, Miss Montmorency, bin ich ›Ihre Majestät‹, nicht Ihr Meister. Es scheint, als hätten wir hier eine weitere Entfleuchte aus meinem Harem, meine Herren«, unterrichtete er Ash und Luca. »Bitte gestatten Sie mir, Miss Montmorency vorzustellen. Sie ist Miss Cardews … Gesellschafterin.«
    »Und meine liebste Freundin«, fügte Clarinda loyal hinzu, während Poppy einen weiteren Knicks machte, diesmal in Richtung der Neuankömmlinge.
    Als sie jedoch Ash erblickte, erstarrte Poppy mitten in der Bewegung, und ihre Augen wurden hinter ihren dicken Brillengläsern noch größer. »Oh! Oje! Ich weiß, wer Sie sind! Sie sind Ashton Burke, der legendäre Abenteurer! Himmel, Sie sehen genauso aus wie auf der Zeichnung, die vor ein paar Monaten im Snitch abgebildet war.« Sie sandte Clarinda einen verwirrten Blick. »Ich dachte, du hättest gesagt, er habe eine lange Hakennase, ein Paar dürre O-Beine und vorstehende Zähne wie ein Hase?«
    Clarinda versteifte sich, als Ash ihr einen belustigten Blick sandte. »Da musst du mich falsch verstanden haben, meine Liebe«, erklärte sie. »Oder vielleicht habe ich ihn mit jemand anderem verwechselt, den ich kannte.«
    »Nein, nein, ich bin mir ganz sicher, dass ich dich richtig verstanden habe«, beharrte Poppy. »Ich habe ein schreckliches Zahlengedächtnis, aber eine ausgezeichnete Erinnerung für Gespräche. Ich erinnere mich ganz genau an unsere Unterhaltung, weil sie nur Minuten, bevor diese grässlichen Piraten unser Schiff angegriffen haben, stattfand. Du hast auch gesagt, dass Männer wie Captain Burke sich mit Gerüchten und Geheimnissen umgeben, weil sie nichts mit echter Substanz aufzuweisen haben. Dass sie sich in ihren Geschichten größer machen, als sie sind, einfach um über ihre eigenen Unzuläng…«
    Clarinda hielt Poppy rasch mit einer Hand den Mund zu, sie wünschte, sie hätte das in dem Moment getan, als Poppy auf den Hof gelaufen kam. Luca schnaubte, und Farouks dunkle Augen funkelten mit kaum verhohlener Belustigung.
    Sie vermied es, in Ashs Richtung zu blicken, als sie ihre Hand vorsichtig von Poppys Mund nahm. »Ich kann mich nicht an irgendeine Unterhaltung dieses Inhaltes erinnern. Vielleicht ist deine Erinnerung ein wenig durcheinander geraten wegen der Schrecken des Überfalles.«
    Poppy lieferte Clarinda sofort einen guten Grund, zu bereuen, dass sie die Hand von ihrem Mund gezogen hatte, als sie herausplatzte: »Warum sind Sie hier, Captain Burke? Sind Sie gekommen, uns zu retten wie die Hindustani-Prinzessin?«
    »Sei nicht albern, Poppy.« Clarinda lachte, um ihre wachsende Sorge zu verbergen. »Uns retten vor was? Vor Luxus und Sorgenfreiheit? Davor, von vorn und hinten verwöhnt zu werden wie Prinzessin Adelaides geliebte Schoßhunde? Du weißt so gut wie ich, dass der

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