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Unwiderstehliche Küsse: Roman (German Edition)

Unwiderstehliche Küsse: Roman (German Edition)

Titel: Unwiderstehliche Küsse: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Teresa Medeiros
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einzureden.

Kapitel zehn
    Clarinda lag bäuchlings auf einer hohen gepolsterten Liege, die Wange auf die gefalteten Hände gebettet. Wenn jemand ihr vor ein paar Monaten gesagt hätte, dass sie eines Tages mit nichts bekleidet als einem Seidenhandtuch über ihrem Po in Marokko in einem Zimmer liegen würde und darauf wartete, dass ein Eunuch kam und sie von Kopf bis Fuß mit duftendem Öl einrieb, hätte sie einen Konstabler gerufen und denjenigen ins Tollhaus einweisen lassen.
    Sie musste zugeben, die tägliche Massage war eine der weniger lästigen Pflichten, die man von ihr als der Braut des Sultans erwartete. In England galt solch ein Luxus als unerhört und fand allenfalls hinter verschlossenen Türen von gewissen berühmt-berüchtigten Herrenklubs statt. Eine Dame würde bestenfalls mit ihren Gefährtinnen über solche Orte flüstern und kichern, doch sie würde nie öffentlich zugeben, dass sie von ihrer Existenz wusste.
    Der Raum war düster wie eine Höhle, erhellt wurde er von einer einzigen Öllampe, die sich hinter Flechtwerk in der Wand verbarg. Exotischer Weihrauch, dessen Geruch Clarinda unweigerlich an Weihnachten erinnerte, glomm in einer Messingschale auf einem Teakholztisch. Wolken aus duftendem Rauch wehten ihr um die Nase und sorgten dafür, dass ihr leicht schwindelig war. Von der gemütlichen Atmosphäre verführt, spürte sie, wie ihr allmählich die Augen zufielen. Sie hatte eine weitere Nacht nur mit Unterbrechungen und rastlos geschlafen, ihre Träume plagten sie mit Bildern aus der Vergangenheit. Dass sie keine Aufforderung erhalten hatte, zum Abendessen zu erscheinen, hatte ihre Anspannung noch erhöht.
    Sie begann gerade, in ein Nickerchen zu sinken, als sie das gedämpfte Knarren einer Tür hörte, die erst geöffnet und dann wieder geschlossen wurde, gefolgt von dem Geräusch nackter Füße, die über den gefliesten Boden näherkamen.
    Sie freute sich bereits auf die Entspannung, die die fähige Berührung des Eunuchen ihr bereiten würde, und seufzte zufrieden. »Oh Solomon, ich bin ja so froh, dass du da bist. Ich glaube nicht, dass ich dich je nötiger gebraucht habe, als gerade jetzt.«
    Etwas an der bloßen Gegenwart des Eunuchen war beschwichtigend. Er verschaffte ihr dringend benötigte Ruhepausen von Farouks höflichen, aber dennoch erschöpfenden Aufmerksamkeiten, Poppys Geplauder und dem unablässigen Geschwätz der Frauen im Harem.
    Als keine Schritte mehr zu hören waren, spürte sie, dass er neben ihr stand, seine Gegenwart war beinahe so greifbar wie eine Berührung.
    »Du kannst das Handtuch gerne noch ein Stück weiter hinabziehen, wenn das nötig ist«, teilte sie ihm mit.
    Sie dachte, sie habe ihn scharf einatmen gehört, tat das aber gleich als Einbildung ab.
    Sie fühlte, wie das Tuch einen Zoll weiter nach unten glitt, wie von unsichtbarer Hand gezogen. Ein verirrter Luftzug strich über den Ansatz der Spalte mit dem kleinen Grübchen am Ende ihres Rückens und sandte einen Schauer über ihre nackte Haut.
    Sie war immer noch erstaunt, wie rasch einen in dieser Umgebung jegliches Schamgefühl im Stich ließ, besonders in Gegenwart der anderen Frauen und der Eunuchen, die über sie wachten. Zu Hause in England reichte ein Stückchen Unterrock, um einen Skandal zu verursachen und eine Frau zu einer ungewollten Ehe zu verdammen. Hier liefen die Frauen manchmal mit kaum mehr als Sandalen und einem Lächeln im Harem umher.
    Sie musste selbst lächeln, als Solomon ihr angewärmtes Öl auf den Rücken goss, dicht unter ihrem Nacken beginnend und dann an ihrem Rückgrat hinab bis zu ihrem Poansatz. Sie wackelte ein bisschen mit den Hüften, als ein wenig Öl unter das Handtuch geriet und an Stellen, an die es nicht gehörte. Das betörende Aroma von Sandelholz stieg ihr in die Nase.
    Beruhigend legte er seine Hände auf sie.
    Obwohl sie es nicht für möglich gehalten hätte, waren seine Hände noch wärmer als das Öl. Seine Fingerspitzen glitten in einer Bewegung, die mehr an eine Liebkosung als eine Massage erinnerte, über die glatte Haut an ihrem Rücken.
    »Mmm …«, stöhnte sie, der federleichte Druck ließ sie unwillkürlich nach mehr verlangen. »Es ist nicht nötig, mich wie ein Stück edles Porzellan zu behandeln, Solomon. Du weißt doch, ich mag es fest und tief.«
    Die Hände erstarrten einen Moment, dann begannen sie wieder mit der erlesenen Folter, kneteten die Muskeln an ihren Schultern und dem oberen Teil des Rückens mit solchem Geschick, dass sie

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