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Unwiderstehliche Küsse: Roman (German Edition)

Unwiderstehliche Küsse: Roman (German Edition)

Titel: Unwiderstehliche Küsse: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Teresa Medeiros
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erscheinen. Clarinda konnte den Schatten des Meeres über den Spitzen der Palmen ausmachen, und die Schaumkronen des leichten Wellengangs glitzerten im Mondschein silbrig. Wie konnte das Schicksal nur so grausam sein, sie den ganzen Weg übers Meer zu tragen, nur um sie wieder in den Armen von Ashton Burke landen zu lassen?
    Sie lehnte ihre Stirn gegen das Flechtwerk. Sie täte gut daran, sich daran zu erinnern, dass sie sich nur in ihren Träumen in diesen Armen wiederfand. Es war nicht das erste Mal, dass sie diese sonnenbeschienene Wiese in den einsamen dunklen Stunden der Nacht besuchte, und sie fürchtete, es werde auch nicht das letzte Mal sein.
    Ihre eigenwillige Fantasie schien die Kälte, die Feuchtigkeit und die klammen Finger des Nebels, die sie eingehüllt hatten, als Ash sie an jenem lang vergessenen Morgen auf den Stoff ihres Umhanges gebettet hatte, immer zu verdrängen. Vielleicht war es einfach zu schmerzlich, sich daran zu erinnern, wie seine Hände unter den machtvollen Gefühlen gezittert hatten. Wie sie ihn in die Schulter gebissen hatte, als er ihr Jungfernhäutchen durchstoßen und sie mit seinem Glied ausgefüllt hatte. Seine unaussprechliche Zärtlichkeit, als er ein mit seinem Monogramm besticktes Taschentuch benutzte, um nachher die Spuren ihres Tuns von ihr zu beseitigen.
    Sie hatte damals gewusst, sie sollte sich für das, was sie getan hatten, schämen. Aber jegliche Scham war in dem Wunder dessen, was sie gemeinsam erlebt hatten, untergegangen. Die Scham war erst später gekommen, nachdem er gegangen war und sie sich allein mit den Folgen dieses viel zu kurzen Idylls konfrontiert gefunden hatte.
    Während die Wochen ohne Nachricht von ihm vergingen, hatte es ihr schmerzendes Herz fast getröstet, wenn sie sich vorstellte, dass er tot war oder irgendwo in der Fremde in einer Zelle eingesperrt war, wo er sein Dasein damit fristete, von Tagen im Sonnenschein und Nächten mit ihr zu träumen. Sie war noch jung und unbedarft genug gewesen zu glauben, dass ganz bestimmt nur Ketten oder der Tod ihn davon abhalten konnten, zu ihr zu kommen.
    Aber als aus Wochen Monate wurden und Nachrichten von seinen wagemutigen Heldentaten in der Ostindien-Kompanie sowohl in den Klatschblättchen als auch in den Zeitungen auftauchten, hatte sie erkannt, dass er nicht vorhatte zurückzukommen.
    Das hatte er vielleicht auch nie vorgehabt.
    Soweit sie wusste, hatte sie ihm nie mehr bedeutet als ein dummes Mädchen, das er einmal verführt hatte – die Erste in einer langen Reihe von Eroberungen, die darauf folgte. Und jetzt war sie einfach nur ein Auftrag für ihn – ein Geschäft zwischen zwei Männern, das damit enden würde, dass sie gegen eine größere Geldsumme eingetauscht würde, fast wie ein hochgezüchtetes Fohlen.
    Sie nahm an, sie sollte Maximillian dafür dankbar sein, dass er sie letztlich von der vielleicht noch nicht ganz ausgemerzten Vorstellung befreit hatte, dass Ash auf einem weißen Pferd herangestürmt käme und seine unsterbliche Liebe für sie erklärte. Es war viel wahrscheinlicher, dass Max mit seinem Kutscher in einem vernünftigen Gefährt vorgefahren kam, als dass er ein weißes Pferd reiten würde. Dennoch hatte er sich in jeder Beziehung, auf die es ankam, als ihr Held erwiesen. Er verdiente Besseres als eine Braut, die sich nach einem anderen Mann verzehrte.
    Sie wandte sich gerade vom Fenster ab, um zu dem zweifelhaften Komfort ihres Schlafdiwans zurückzukehren, als eine Bewegung unten im Garten ihre Aufmerksamkeit erregte. Zuerst dachte sie, es sei nur der Schatten einer Wolke, die sich vor den Mond schob. Als sie aber genauer hinsah, konnte sie die Umrisse eines Mannes auf dem Gartenweg unten ausmachen. Während sie ihn beobachtete, zog er an seiner dünnen Zigarre, sodass durch das Aufglimmen ein Lichtschein auf sein Gesicht fiel.
    Sie musste zugeben, es bereitete ihr gemeine Befriedigung zu sehen, dass Ash durch die Gärten streifte und offenbar ebenso wenig schlafen konnte wie sie. Vielleicht war er durch einen ähnlich erregenden Traum von seinem Lager vertrieben worden wie sie, und sein Körper sehnte sich nach einer Erfüllung, die ihm für immer versagt bliebe.
    Ihr Lächeln verblasste jäh, als er direkt unter ihrem Fenster an einer Weggabelung stehen blieb und zu dem Turm hochblickte, genau zu der Fensteröffnung, hinter der sie stand, als wüsste er, wo sie zu finden war.
    Sie machte hastig einen Schritt nach hinten und suchte Schutz im Schatten. Obwohl es

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