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Urangst

Urangst

Titel: Urangst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dean Koontz
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Überblick und fand die gemütlichsten Ecken.
    Voller Besitzerstolz folgten Fred und Ethel dem Neuankömmling und blieben immer wieder stehen, um alles zur Kenntnis zu nehmen, was Nickie zur Kenntnis genommen hatte, als sei der Bungalow dadurch, dass sie ihn mit ihr teilten, auch für sie wieder ganz neu.
    Schnuppernd, grinsend, beifällig schnaubend und schwanzwedelnd stürmten das neue Hundemädchen und sein Empfangskomitee an Amy vorbei.
    Als sie kehrtgemacht hatte, um ihnen zu folgen, waren sie bereits über den Flur in ihren Schlafzimmer verschwunden. Vor einem Moment hatte dort nur eine Nachttischlampe gebrannt, aber jetzt strahlte die Deckenlampe hell.
    »Kids?«
    Identische runde, mit Schaffell ausgelegte Hundekörbchen standen in zwei Ecken des Schlafzimmers auf dem Boden.
    Als Amy die Schwelle überschritt, stupste Nickie gerade mit der Nase einen Tennisball an, und Fred schnappte ihn
sich, während er noch rollte. Nickie nahm eine kurze Inspektion eines blauen Stoffkaninchens vor, wollte es aber nicht haben, und daher riss sich Ethel das Plüschtier unter den Nagel.
    Im Schlafzimmer und im angrenzenden Bad war kein Eindringling gewesen, doch als Amy dem Rudel ins Arbeitszimmer gefolgt war, den vierten und letzten Raum des Bungalows, brannte auch hier die Deckenlampe.
    Fred hatte den Ball fallen lassen, Ethel hatte das Kaninchen zur Seite geworfen und Nickie hatte beschlossen, keinen Anspruch auf ein herumliegendes Paar Socken zu erheben, das sie unter Amys Schreibtisch gefunden hatte.
    Mit trappelnden Pfoten, klappernden Krallen und Ruten, die fröhlich gegen alles schlugen, das sie einengte, kehrten die Hunde erst in den Flur und dann in die Küche zurück.
    Amy stand vor einem Rätsel. Sie ging zu dem einzigen Fenster im Arbeitszimmer und fand es verriegelt vor. Ehe sie das Zimmer verließ, warf sie stirnrunzelnd einen Blick auf den Lichtschalter an der Wand und kippte ihn nach unten, nach oben und wieder nach unten, schaltete die Deckenlampe aus, ein, aus.
    Sie blieb im Flur stehen und lauschte den durstigen Hunden, die sich in der Küche schlabbernd über das Wasser in den Trinknäpfen hergemacht hatten.
    Als sie wieder im Schlafzimmer war, überprüfte sie beide Fenster. Die Riegel waren eingeschnappt und das galt auch für das Fenster im Bad.
    Sie warf einen Blick in den Wandschrank. Kein Schreckgespenst.
    Der Riegel an der Haustür war vorgeschoben, die Sicherheitskette vorgelegt.
    Alle drei Wohnzimmerfenster waren verriegelt. Da die Zugklappen des Kamins geschlossen waren, konnte auch
kein unheimlicher Nikolaus zur falschen Jahreszeit durch den Rauchfang des Kamins geschlittert sein, um mit den Lichtschaltern zu spielen.
    Hinter sich ließ sie nur eine Nachttischlampe und die Leselampe im Wohnzimmer brennen. Am Ende des Flurs blieb sie stehen und blickte zurück, aber es waren keine Gremlins am Werk gewesen.
    In der Küche fand sie die drei Hunde wachsam und mit erhobenen Köpfen vor. Sie lagen auf dem Fußboden und hatten sich vor dem Kühlschrank versammelt. Sie blickten von ihr zum Kühlschrank und sahen sie dann wieder an.
    Amy sagte: »Was ist? Meint ihr, es sei Zeit für einen Snack – oder werde ich im Gemüsefach einen abgehackten Kopf finden?«

12
    Feuer bringt in der windstillen Nacht launische Luftströmungen hervor, kurze Wirbel heißen Windes, die Harrows Haar in Bewegung versetzen, sich aber hinter ihm auflösen.
    Die Leute, die im Haus schlafen, falls überhaupt jemand zu Hause sein sollte, sind für Harrow Fremde. Sie haben ihm nichts getan. Sie haben aber auch nichts für ihn getan.
    Sie bedeuten ihm nichts.
    Er weiß nicht, was sie Moongirl bedeuten. Auch für sie sind sie Fremde, besitzen aber irgendeine Bedeutung. Sie sind mehr als nur Medizin gegen die Langeweile. Er fragt sich, was das sein könnte.
    Obwohl er neugierig ist, wird er sie nicht fragen. Er ist der festen Überzeugung, dass er sich sicherer fühlen kann, wenn sie glaubt, er verstünde sie vollkommen, wenn sie der Meinung ist, sie seien einander sehr ähnlich.
    Flammen verschlingen die hintere Veranda und die Geräusche der Zerstörung dringen von der Vorderseite des Hauses zu ihnen.
    Moongirl hat die Hände in den Taschen ihrer schwarzen Lederjacke. Ihr Gesicht bleibt weiterhin ausdruckslos. In ihren Augen ist nur der Widerschein des Feuers zu sehen.
    Wie sie hat auch Harrow seinen Intellekt und seinen Körper in der Gewalt, aber im Gegensatz zu ihr hat er auch seine Gefühle im Griff. Das sind die drei Merkmale

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