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Urban Gothic (German Edition)

Urban Gothic (German Edition)

Titel: Urban Gothic (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Keene
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schwarz«, widersprach Jamal. »Seine Mama war weiß.«
    Lawanda legte die Stirn in Falten. »Zeig gefälligst etwas Respekt. Der Mann ist dein Präsident. Weißt du eigentlich, wie hart er kämpfen musste, um dorthin zu gelangen, wo er heute steht? Zu ihm solltest du aufschauen, nicht zu diesen Rappern.«
    »Kann sein«, räumte Jamal ein. »Aber das ändert nichts daran, dass seine Mama eine Weiße ist.«
    »Und wenn schon«, gab Lawanda zurück. »Spielt keine Rolle. Er ist so schwarz wie du und ich.«
    »Shit, auf jeden Fall ist er schwärzer als Chris«, machte sich Markus über seinen Freund lustig. »In der ganzen Straße gibt’s keinen, der gelber ist als Chris.«
    »Fick dich, Motherfucker«, rief Chris mit anschwellender Stimme. »Hör auf damit. Ich hab dir schon mal gesagt, was ich von der Scheiße halte.«
    »Yo!«, brüllte Leo. »Sie hat uns gebeten, darauf zu achten, wie wir reden, ihr dämlichen Arschgesichter. Hört endlich auf zu fluchen!«
    Perry trank einen großen Schluck Bier und verwünschte insgeheim den ausgeprägten Sinn seiner Frau für Wohltätigkeit und Gemeinsinn. Er schaute wieder zum Fernseher und fügte der Liste der Verwünschungen noch ihren Geschmack in Sachen Unterhaltung hinzu.
    Scheinwerfer strichen über die Wand, drangen durch die Vorhänge und fuhren über die gerahmten Fotos und die Uhr, die Perry und Lawanda als Hochzeitsgeschenk bekommen hatten. Leo zog die Vorhänge zurück und spähte erneut nach draußen.
    »Sind das die Bullen?«, fragte Markus. »Sind sie endlich da?«
    »Nein«, antwortete Leo und versuchte, Details zu erkennen. »Ist ein alter Van. Fährt echt langsam, als ob er jemanden oder etwas sucht.«
    »Sondereinsatzkommando«, schlug Perry vor. »Oder verdeckte Ermittler.«
    »Glaub ich nicht.« Leo schüttelte den Kopf. »Sieht ziemlich ramponiert aus, die Karre. Und ein Weißer sitzt am Steuer. Kann ihn nicht gut sehen, deshalb bin ich nicht sicher, aber ich glaub nicht, dass der mir hier schon mal untergekommen ist. Oder sein Van.«
    »Wo fährt er hin?«
    »Oh Scheiße ...« Leo drehte sich um und starrte die Gruppe mit geweiteten Augen an. »Zum Haus.«
    Perry stellte sein Bier ab. »Tja, dann müssen es doch die Bullen sein.«
    »Gehen wir raus und schauen zu«, schlug Jamal vor. »Vielleicht geht gleich richtig die Post ab.«
    Die Jungen standen auf, aber Lawanda hob eine Hand und bedeutete ihnen, sich wieder zu setzen.
    »Nur die Ruhe«, sagte sie. »Wir wissen nicht, was passiert. Falls es zu einer Schießerei kommt, seid ihr hier drin sicherer.«
    Perry sprang auf. »Ach, jetzt lass sie doch zuschauen. Denen passiert schon nichts, solange sie nicht rübergehen.«
    Und außerdem, dachte er bei sich, bekommen wir sie so viel früher aus dem Haus.
    Lawanda warf ihm einen finsteren Blick zu, den Perry zurückgab. Einen Moment lang starrten sie sich gegenseitig an, dann gab er nach und wandte sich seufzend ab.
    »Kommt, Leute«, ergriff Leo das Kommando und steuerte auf die Tür zu. »Wir haben ohnehin schon zu viel von Ihrer Zeit in Anspruch genommen, Mrs. Watkins. Wir sollten wirklich gehen. Danke, dass wir Ihr Telefon benutzen durften.«
    »Jungs!« Aufgeregt sprang Lawanda von ihrem Stuhl auf. »Ich wünschte wirklich, ihr würdet hierbleiben.«
    Leo schaute von Perry zu seinen Freunden, dann zu Lawanda. Er schüttelte den Kopf.
    »Schon gut, uns passiert nichts. Wie Mr. Watkins gesagt hat, es ist alles in Butter, solange wir hier oben bleiben.«
    »Scheiße«, murmelte Markus. »In diesem Block kann immer was passieren, ganz egal, wo man steht. Hier sind rund um die Uhr irgendwelche Penner auf ’nem Trip.«
    Lawanda stemmte die Hände in die Hüften, presste die Lippen zusammen und nickte Perry zu.
    »Du gehst mit raus und wartest mit ihnen.«
    Perry öffnete den Mund, um zu protestieren, dann jedoch überlegte er es sich anders. Er kannte diesen Ausdruck im Gesicht seiner Frau. Wenn er ihr widersprach, bedeutete das wieder eine Nacht auf der Couch. Und er hasste die Couch. Sie war nicht gut für seine Hüfte und seine Arthritis. Perry war geschlagen, und er wusste es. Schlimmer noch, Lawanda wusste es auch. Mit hängenden Schultern ging er auf die Tür zu und folgte den Teenagern hinaus auf die Stufen. Der seltsame Van fuhr gerade am Haus am Ende des Blocks vorbei. Sie beobachteten, wie die Bremslichter aufleuchteten, als der Wagen die Fahrt verlangsamte. Dann schaltete der Fahrer die Scheinwerfer aus. Kurz darauf verschwand der Wagen in den

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