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Urbat - Der verlorene Bruder: Roman (German Edition)

Urbat - Der verlorene Bruder: Roman (German Edition)

Titel: Urbat - Der verlorene Bruder: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bree Despain
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mir zu sehen, ließ mein Herz zusammenschrumpfen.
    Ich biss mir auf die Lippe. »Ich weiß, dass irgendwas nicht in Ordnung ist, Daniel. Abgesehen davon, dass du mich anlügst. Ich kann’s in deinen Augen lesen. Du siehst aus wie an diesem Abend, als ich dich unter dem Walnussbaumzum ersten Mal geküsst habe. Der Abend, an dem ich dir gesagt habe, dass ich dich liebe. Du bist weggerannt, weil du dachtest, du könntest mich niemals bitten, dich zu retten.«
    Daniel schloss die Augen. Ich schwöre, dass er manchmal wie ein Engel aussah.
    »Doch ich habe dich gerettet. Bei all den Schmerzen, die wir erlitten haben, ist das genau die Sache, für die es sich gelohnt hat.« Ich fasste nach seiner Schulter. »Also, was ist los? Warum willst du mich nicht mehr trainieren? Und wo bist du an jenem Abend gewesen? Was ist passiert? Was glaubst du, mir nicht erzählen zu können?«
    Daniel entzog sich meiner Berührung. »Glaubst du, dass ich irgendwas mit dem Tod von diesem Tyler zu tun habe? Ist es das, was du denkst?«
    »Aber nein. Ich hab nicht im Mindesten daran gedacht.« Ich breitete die Hände aus. »Aber ich weiß, dass du nicht zu Hause vor dem Fernseher warst, so wie du es der Polizei erzählt hast. Und ich habe auf meinem Rückweg vom Depot genau so ein Motorrad wie deins vor einer Kneipe in der City stehen sehen. Ich glaube, die Kneipe heißt Knuckle Grinders.«
    Daniel warf mir einen schnellen Blick zu. Wusste er, wovon ich sprach?
    »Warum solltest du mir erzählen, du seiest krank, und dann in eine Kneipe gehen? Kannst du dir vorstellen, wie sehr mich das beunruhigt?« Ich hatte ihn April gegenüber verteidigt, ihr klargemacht, dass er nicht wieder zu seinem alten, dunklen Ich zurückkehrte. Jetzt wussteich fast selbst nicht mehr, was ich eigentlich glauben sollte.
    »Ich habe mich dort umgehört«, erklärte Daniel.
    »Nach Jude?« Ich spürte Erleichterung. »Warum hast du mir das nicht einfach gesagt?«
    Daniel beugte den Kopf und schloss wieder die Augen. Er sah fast aus, als ob er beten würde. Nach einem Augenblick atmete er tief aus und löste die Hände vom Lenker. Mit dunklen Augen blickte er mich an und schluckte hart. »Alles, was ich je wollte, ist ein normales Leben, Grace. Du weißt das. Ich will eine normale Familie. Ich will nach Trenton. Ich will, dass du und ich zusammen sind. Und ich will eine normale Zukunft.«
    »Ich weiß, Daniel …«
    Das Problem war, dass ich nicht wusste, wie ich in Daniels Vorstellung von Normalität passen könnte. Jedenfalls nicht mehr. Nicht mit meiner verkorksten Familie. Nicht mit meinen so gut wie nicht vorhandenen Chancen, auf ein College zu gehen. Und besonders nicht mit meinen Superkräften, die nicht einfach wieder verschwinden würden. Daniel könnte mit mir niemals ein normales Leben führen. Dazu brauchte er jemanden wie Katie Summers.
    »Dann begreifst du vielleicht, wieso ich gern möchte, dass du diesen ganzen Hunde-des-Himmels-Unsinn aufgibst«, sagte er.
    »Aber warum hast du dann überhaupt angefangen, mich zu trainieren? Du bist schließlich derjenige, der mich glauben ließ, ich könnte eine Heldin sein. Du hast mich doch erst auf die Idee gebracht.«
    »Ich habe nur versucht, das Beste aus einer schlimmen Situation zu machen. Aber ich lag völlig falsch, Grace. Gabriel hat recht. Es ist zu gefährlich. Ich könnte es nicht ertragen, wenn ich dich an den Fluch verlöre.«
    »Aber du wirst mich nicht verlieren. Ich werde mich nicht verwandeln. Und selbst wenn, so könntest du mich retten. Es gibt eine Heilung …«
    »Aber was geschieht, wenn sie scheitert? Es ist nicht völlig sicher. Du kannst nicht so tun, als wäre es kein großes Problem, wenn du dich in einen Werwolf verwandelst. Möglicherweise gibt es dann keinen Weg zurück.« Daniel fuhr sich mit der Hand durch das zottige, blonde Haar. »Es ist überhaupt viel zu gefährlich. Ich weiß nicht, was ich mir dabei gedacht habe. Du bist einem Dämonen nicht gewachsen.«
    Verhielt sich Daniel deswegen so seltsam? Bei dieser Auseinandersetzung mit Pete war ich nicht zu einem Kampf in der Lage gewesen, und nun dachte er, dass ich überhaupt nicht dazu fähig sei?
    Ich war kurz davor, ihm von den Ereignissen in der City zu erzählen – wie ich diesen Gelal innerhalb von Sekunden zur Strecke gebracht hatte. Das Problem war allerdings, dass diese Geschichte eine auf mich gerichtete Waffe beinhaltete. Doch er musste einfach wissen, wozu ich wirklich fähig war.
    Bevor ich irgendetwas sagen konnte,

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