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Urbat - Der verlorene Bruder: Roman (German Edition)

Urbat - Der verlorene Bruder: Roman (German Edition)

Titel: Urbat - Der verlorene Bruder: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bree Despain
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nahm Daniel meine Hand. »Gracie, ich wünsche mir doch nur eine normale Zukunft für uns beide. Ich weiß nicht, ob das möglich ist. Ich weiß nicht, ob das Universum mir diesen Wunscherfüllen wird. Und ich weiß nicht, ob ich diese Zukunft überhaupt verdiene.« Er verschränkte seine Finger in meine. »Aber ich werde mit Sicherheit alles tun, um sie zu bekommen.«
    Ich blickte auf unsere verschlungenen Hände. Wie könnte ich ihm in diesem Augenblick von Talbot erzählen?
    »Die Bewerbungen für Trenton sind in einem Monat fällig«, sagte Daniel. »Hast du dir deine überhaupt schon mal vorgenommen?«
    Ich schüttelte den Kopf. »Nein, ich war zu beschäftigt …« Mit allen möglichen Dingen, die ich nach seiner Ansicht nicht hätte tun sollen.
    Daniel ließ meine Hand los. Er streichelte meine Wange und zog meinen Kopf näher zu sich heran. Unsere Stirne berührten sich. »Wirst du das für mich tun, Grace? Kannst du nicht dieses ganze Heldenzeugs vergessen, bevor du noch verletzt wirst? Es deinem Dad und Gabriel überlassen, nach Jude zu suchen? Und mich dir helfen lassen, deine Bewerbung für Trenton vorzubereiten?« Er legte ganz leicht den Kopf zur Seite und berührte meine Lippen mit seinen. Die Berührung war atemberaubend wie immer. »Bitte, Gracie«, sagte er flüsternd. »Meine Zukunft ist ohne dich völlig bedeutungslos.«
    »Okay«, antwortete ich. »Aber du weißt, dass ich keine Versprechen mache.«
    Daniel stieß ein kleines Lachen aus. »Ja, ich weiß. Aber ich verlasse mich auf dein ›Okay‹.«
    Als seine Lippen mit meinen verschmolzen, spürte ich,dass ich den Mondsteinanhänger an mich drückte. Sein Kuss ließ meine Beine schmerzen, so, wie sie es immer taten, wenn ich einen ordentlichen Sprint brauchte. Jede kribbelnde Zelle meines Körpers ließ in mir den Wunsch aufkommen, hier auf diesem Motorrad auf Daniels Schoß zu klettern.
    Doch nach einem Augenblick wich er zurück. »Ich sollte jetzt besser fahren«, sagte er. »Ich muss noch Hausaufgaben machen.« Er nahm diese College-Sache wirklich ernst. »Sieh dir doch die Bewerbungsunterlagen heute Abend zumindest mal an, okay?«
    Ich nickte.
    Als er wegfuhr, blickte ich ihm von der Veranda aus nach und ging dann ins Haus.
    Später am Abend
     
    Mit einem zur Seite geschobenen Teller unberührter Essensreste und meinem Bewerbungsformular für Trenton vor mir saß ich am Küchentisch. Ich hatte die Bewerbung aus meinem Rucksack gezogen, in dem sie seit letzter Woche gelegen hatte, und das Siegel aufgebrochen. Moms abendliches Nachrichtenritual spielte sich im Hintergrund im Fernseher ab, während ich mir die Liste der erforderlichen Unterlagen ansah: ein Portfolio von einundzwanzig Arbeiten in mindestens drei verschiedenen Arbeitsbereichen; zwei Empfehlungsschreiben; ein Bewerbungsschreiben, das, reihte man die einzelnen Blätteraneinander, ungefähr die Länge von Dads Auto erreichen würde; zwei Essays.
    »Ah, Trenton«, sagte Dad, als er an den Tisch trat. »Abgabetermin, was?«
    »Ja.«
    Dad nahm einen Bogen des Bewerbungsformulars in die Hand und las ihn durch. Er gab ein leises Pfeifen von sich. »Die Studiengebühren sind ja ganz schön in die Höhe geschossen, nicht?«
    Ich nickte. »Auf ihrer Website steht was von Stipendiumsanträgen. Daniel erfüllt ganz bestimmt die Voraussetzungen, aber ich wohl kaum.«
    »Hmm.« Dad legte den Bogen zurück. »Uns wird schon was einfallen. Deine Mutter hat für euch Kinder ein bisschen von ihrem monatlichen Gehalt gespart. Wir mussten das in letzter Zeit ein wenig anzapfen, aber jetzt, wo Jude nicht mehr da ist …«
    Mom drehte die Lautstärke am Fernseher auf. Anscheinend waren wir zu laut für sie.
    Dad beugte sich dicht zu meinem Ohr. »War sie die ganze Zeit so, während ich unterwegs war?«
    »Mal so, mal so«, erwiderte ich. »Manchmal auch schlimmer. Immerhin hat sie heute ein bisschen zu Abend gegessen.«
    »Wahrscheinlich ist es Zeit, sich wieder an Dr. Connors zu wenden.«
    Die Fernseherlautstärke ging ein paar weitere Dezibel nach oben. Ich rieb mir eines meiner Ohren.
    »Achte darauf, mit diesen Essays nicht bis zuletzt zuwarten. Die sind wirklich der schwierigste Teil, weißt du?«
    »Klar«, gab ich zurück und nahm das Formular zur Hand.
    Dad streichelte mir über den Kopf und drückte dann meine Schulter. »Ich weiß gar nicht, wie wir hier ohne dich zurechtkämen.« Er nahm seinen Terminkalender von der Arbeitsplatte und ging in sein Arbeitszimmer.
    Ich sah mir die auf die

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