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Urbat: Die dunkle GabeRoman (German Edition)

Urbat: Die dunkle GabeRoman (German Edition)

Titel: Urbat: Die dunkle GabeRoman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bree Despain
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Akzent. Dann richtete sie ihre mit dickem Kajalstift umrahmten Augen auf mich und schürzte ihre blutroten Lippen.
    Daniel ließ meine Schulter los.
    »Oh, sieh nur!« Sie musterte mich von Kopf bis Fuß. »Du hast ja was zum Naschen mitgebracht. Ich hoffe, es ist genug für alle da.«
    »Grace, das ist Mishka. Wir haben uns vor langer Zeit kennengelernt«, sagte Daniel und deutete auf Mishka, die mit einem schwarzen Lederminirock und einem Teil bekleidet war, das man wohl als Bustier bezeichnete.
    » So
lange ist das auch nicht her, Danny Boy.« Sie lehnte ihren Oberkörper an ihn. »Aber damals hat es mehr Spaß gemacht.« Sie fuhr mit einem langen roten, klauenförmigen Nagel über seine Wange. »Du musst jetzt einfach mit mir kommen!« Sie zog Daniel von mir weg. »Du hast mich warten lassen, und Mishka ist keine sehr geduldige Frau.«
    »Komm mit, Grace.« Daniel reichte mir seine Hand.
    Ich wollte gerade meine Finger in seine verschränken, als Mishka uns finster anstarrte. »Nein! Ich trete nicht vor Publikum auf. Das da bleibt hier.«
    »Ich werde sie nicht zurücklassen.«
    Mishka schob sich noch dichter an Daniel heran, ihre glänzenden Zähne berührten beim Sprechen sein Ohr.»Du und ich, wir sind hier die eigentlichen Hauptdarsteller. Dein
Mädchen
wird schon ein paar Minuten ohne dich auskommen. Mishka wird nicht länger auf dich warten, Danny Boy.«
    Sie zerrte an seinem Arm, doch er rührte sich nicht.
    »Muss ich dich daran erinnern, wie ich reagiere, wenn du mich enttäuschst?« Sie runzelte die Stirn und leckte sich über die Lippen.
    »Nein … aber Grace …«, protestierte er halbherzig.
    Mishka richtete ihren Blick auf mich. Die Iris ihrer Augen erschienen im düsteren Licht der Wohnung pechschwarz.
    Sie fuhr mit ihren Krallen über meinen Arm, und als sie lächelte, sahen ihre Zähne furchtbar scharf aus. »Es macht dir doch nichts aus, wenn ich Danny Boy für einen Moment entführe«, sagte sie, wenngleich ich hätte schwören können, dass sie die Lippen nicht bewegte – als hörte ich ihre Stimme im Innern meines Kopfes.
    »Äh … nein«, erwiderte ich. Plötzlich war alles nicht mehr so wichtig. Vielleicht lag es nur an dem ekligen dicken Qualm, der durch den Raum schwebte, doch als Mishka mir in die Augen sah, konnte ich nicht mehr denken, geschweige denn, dass es mir noch etwas ausgemacht hätte.
    »Braves Mädchen«, gab Mishka zurück. Sie hakte sich bei Daniel unter und führte ihn von mir weg.
    Daniel drehte sich zu mir um und sagte: »Bleib, wo du bist. Und rede mit niemandem.«
    Zumindest glaube ich, dass es das war, was er sagte.Mein Hirn fühlte sich zu breiig und meine Zunge zu schwer an, um etwas zu erwidern.
    Verwundert stand ich da, bis mich fast jemand umgerannt hätte. Durch meinen Nebel hindurch blinzelte ich zu ihm hinüber. Alles was ich erkennen konnte, war ein Mädchen mit grünem Haar und mehr Piercings als Gesicht. Es hörte auf zu ›tanzen‹, beugte sich zu mir herüber und schielte mich mit seinen scheinbar viel zu großen Augen an. Es sagte etwas, das ich nicht verstand, und ich versuchte, es zu fragen, ob wir uns irgendwoher kannten. Doch das, was aus meinem Mund kam, klang nicht einmal im Ansatz nach Worten. Das Mädchen stolperte weiter und lachte hysterisch in sich hinein.
    Ich zog mich in den dunklen Flur zurück, der zu den Schlafzimmern führte, und sog die etwas bessere Luft ein. Ich wollte gerade an Daniels Tür klopfen, als ich Mishka von drinnen lachen hörte. Mein Magen regte sich, und als Zeds giftiger Song in eine andere Melodie überging (dieses Mal schaurig und pulsierend, wobei Zed heftig in das Mikrofon stöhnte), wurde mein bedröhnter Kopf wieder klar, und ich stellte fest, dass ich allein gelassen worden war. Jeder spezielle Moment, jede Verbindung oder Energie, die es zwischen mir und Daniel gegeben hatte, war komplett verschwunden.
    »Na hallo, Schätzchen«, sagte ein Typ, der aus der Menge auf mich zukam. »Hätte nicht erwartet, dich hier wieder zu sehen.« Er grinste dreckig, und mir wurde klar, dass er einer der unflätigen Kerle war, die ich zuvor schon dort getroffen hatte.
    »Ich auch nicht«, erwiderte ich und zog meinen Wollmantel enger um meine Brust. Jede Art von Sinnlichkeit, die ich in meinem Sonntagsstaat empfunden hatte, kam mir plötzlich völlig naiv vor.
    »Du siehst aus, als ob du etwas Spaß gebrauchen könntest.« Seine Stimme war aalglatt. Er bot mir einen Plastikbecher mit einem dunklen, bernsteinfarbenen Schnaps

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