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Urbat: Die dunkle GabeRoman (German Edition)

Urbat: Die dunkle GabeRoman (German Edition)

Titel: Urbat: Die dunkle GabeRoman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bree Despain
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Drehschalter anstelle von Bedienungsknöpfen. »Wie funktioniert das hier …?«, fragte ich und drehte mich wieder zum Tisch, als Daniel plötzlich neben mir stand. Seine schlanken und allzu ansehnlichen Brustmuskeln schwebten vor meinem Gesicht.
    »Du musst das nicht machen«, sagte er und griff nach meinem Handgelenk.
    Ich ließ den Teller fallen. Er zerbarst zwischen unseren Füßen. Glassplitter und Reiskörner bedeckten den Linoleumboden.
    »Tut mir leid«, sagte ich, »Ich wisch es auf.« Als ich mich hinunterbeugte, wollte ich meine Hand aus seinem Griff befreien, doch er ließ nicht los.
    Er zog mich hoch. »Ich mach das schon.«
    »Nein, es war mein Fehler, ich wisch es auf.« Sein Griff brachte mich aus dem Gleichgewicht; ich drehte mich herum, als suche ich nach einem Besen. »Und dann verschwinde ich wieder.«
    Daniel ließ meinen Arm los. »Alles in Ordnung?«
    »Ja, klar«, sagte ich und rieb mir das Handgelenk.»Aber es ist schon spät und ich sollte nach Hause gehen.« Ich war ein Feigling und kriegte es nicht gebacken. Doch im Augenblick wusste ich, dass die Wahrheit vielleicht mehr war, als ich verarbeiten konnte. »Wir können das ja ein anderes Mal machen.«
    »Grace, was ist denn los?« Daniel legte mir die Hände um die Hüften.
    Ich blickte auf das Durcheinander zu unseren Füßen. »Mir ist nur eingefallen, dass ich noch was erledigen muss.«
    »Ich weiß, dass du nicht hergekommen bist, um zu malen. Ich sehe es dir an.« Einen Moment lang hielt er inne. »Geht es um den Kuss? Oder bist du wegen etwas anderem hierhergekommen, Grace?« Er streichelte meine Wange. »Aber ich glaube nicht, dass du bereit bist …«
    »Nein!«, schrie ich beinahe. »Nein, keineswegs. Ich bin hergekommen, weil …« Doch ich konnte es nicht aussprechen. Ich musste gehen. Ich musste hier weg. Ich versuchte mich loszumachen, doch er hielt mich weiter an den Hüften fest.
    »Grace?« Er klang verletzt. »Was ist mit dir?«
    »Nichts.« Mein Nacken wurde ganz heiß.
    »Dann sieh mich an.«
    Ich blickte in seine Augen. Sie waren tief und weich und überhaupt nicht fremd. Mein Bruder
musste
einfach lügen.
    »Du denkst, du solltest gehen, und ich finde auch, dass du nicht hier sein solltest«, sagte er. »Aber so kann ich dich nicht weglassen. Erzähl mir, was passiert ist.«
    »Jude.«
    Daniels Blick senkte sich. Mit seinem nackten Fuß schob er den zerbrochenen Teller zur Seite.
    »Ich weiß einfach nicht, was mit ihm los ist. Er ist nicht mehr er selbst. Er hat all diese verrückten Anschuldigungen gegen dich vorgebracht.« Ich biss mir auf die Lippe. »Er hat dich ein Monster genannt und behauptet, du würdest mich benutzen. Und dann hat er noch andere schreckliche Dinge über dich gesagt. Dinge, die du getan hast.«
    Daniel ließ meine Hüfte los und verschränkte die Arme vor seiner nackten Brust.
    »Ich habe ihm kein Wort geglaubt. Ich dachte nicht, dass du zu solchen Dingen fähig wärst.« Ich zögerte. »Doch er sagte, du habest wegen dieser Urbats gelogen. Ich weiß jetzt, dass es nicht ›Hunde des Himmels‹ bedeutet.« Ich schnappte nach Luft. »Du hast mich angelogen … und jetzt weiß ich nicht mehr, was ich glauben soll.«
    Daniel sah zur Decke. »Es tut mir leid, Grace. Ich hätte dir nicht nahe kommen dürfen. Er hat mir gesagt, ich solle mich von dir und Jude fernhalten, doch ich konnte es nicht. Ich sah deinen Namen in der Kunstklasse, und da musste ich es einfach wissen. Ich dachte, wenn du mir in die Augen sehen könntest … dann könntest du mich vielleicht immer noch lieben. Ich dachte, es gäbe doch noch Hoffnung für mich.« Eine Träne lief an seiner Wange herunter. Er wischte sie mit dem Fingerknöchel ab. »Doch ich habe nur an mich gedacht. Ich habe nichtüberlegt, was es für dich oder Jude bedeuten könnte. Ich wollte nur deine Liebe, doch jetzt weiß ich, dass sie die einzige Sache ist, die ich niemals haben kann.«
    »Doch, das kannst du«, entgegnete ich und berührte seinen sehnigen Bizeps. »Sei einfach nur ehrlich zu mir. Ich kann dir helfen, wenn ich die Wahrheit kenne.«
    »Du kannst mir nicht helfen.« Er wandte sich um und hielt sich an der Arbeitsplatte fest. »Ich könnte dich nie darum bitten.«
    »Du musst mich nicht darum bitten. Ich weiß, was ich tun muss.«
    Daniels Schultermuskeln versteiften sich. »Du kannst doch unmöglich …«
    »Ich hab’s herausgefunden. Ich muss dir nur dabei helfen, deine Fähigkeiten zum Wohle der Menschen einzusetzen. Ich bin diejenige,

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