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Urbat: Die dunkle GabeRoman (German Edition)

Urbat: Die dunkle GabeRoman (German Edition)

Titel: Urbat: Die dunkle GabeRoman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bree Despain
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Urbat, der von einem unberechenbaren Vater abstammte, den das Rudel aus der Kolonie verbannt hatte. Viele der Älteren waren überaus misstrauisch, was Daniels Aufenthalt bei ihnen anging. Der Alpha-Wolf hat ihm schließlich eine Probezeit gewährt, während der sie über seine Zukunft berieten. Und in dieser Zeit traf Daniel einen Mann …«
    »Gabriel?«
    Dad nickte. »Gabriel ist der Beta-Wolf des Rudels. Der Zweite in der Rangfolge. Er hat Daniel unter seine Fittiche genommen – oder seine Pranken, wie man hier besser sagen sollte – und ihm eine Menge über die Geschichte dieser Menschen beigebracht. Und über die Techniken, die sie im Laufe der Jahrhunderte entwickelten, um den Wolf in sich zu beherrschen. Dieser Anhänger, den Daniel trägt, ist etwas sehr Besonderes. Er hilft ihm, den Wolf in Schach zu halten, und verleiht ihm mehr Sensibilität, um seine Handlungen zu kontrollieren, wenn er die Wolfsform angenommen hat. Der Anhänger ist viele Jahrhunderte alt. Ich habe Gabriel kontaktiert und ihn gefragt, ob er noch einen weiteren zur Verfügung hat …« Dad rieb sich mit den Händen über das Gesicht. Die dunklen Ringe unter seinen Augen waren noch dunkler und tiefer geworden, seit ich ihn zuletzt gesehen hatte. »Obwohl Gabriel sehr viel Einfluss auf das Rudel hat, gelang es ihm nach Daniels Probezeit nicht, die anderen Alten davon zu überzeugen, ihn dauerhaft bei sich zu behalten. Wahrscheinlich war die Erinnerung anden Schaden, den sein Vater dem Rudel zugefügt hatte, noch zu frisch. Sie schickten Daniel wieder weg.«
    Ich ließ den Kopf hängen. Hier gab es also ein paar weitere Namen auf der Liste von Menschen, die Daniel abgelehnt hatten. Eine Liste, auf der nun auch mein Name stand, nachdem ich es nicht geschafft hatte, ihm in die Augen zu blicken.
    »Wie dem auch sei, bevor Daniel aus der Kolonie ausgeschlossen wurde, erzählte Gabriel ihm, dass es vielleicht einen Weg gäbe, um seine Seele aus der Umklammerung des Wolfs zu befreien. Dass sich eine Heilung finden ließe. Er wollte ihm keine Einzelheiten verraten, sagte aber, dass er eine Niederschrift des Heilungsrituals finden könne, wenn er nur intensiv genug danach suche. Er riet Daniel auch, die Hilfe eines Gottesmanns in Anspruch zu nehmen. Er riet ihm, dorthin zu gehen, wo ihn jemand liebt – nach Hause.«
    »Und deshalb hat er dich aufgesucht. Du bist der Mann Gottes.«
    »Ja. Ich habe bereits alle möglichen Aufzeichnungen zum Thema durchforstet und nach einer möglichen Heilung gesucht.« Dad deutete auf die auf seinem Schreibtisch verteilten Bücher. »Dann wurde mir klar, dass die Lösung religiöser Natur sein musste, also etwas, das nur ein Mann Gottes erwirken kann. Ich erinnerte mich an einen orthodoxen Priester, dem ich vor Jahren einmal begegnet war. Er erzählte mir von einer Reliquie, die man in seiner Kathedrale aufbewahrt. Ein Buch, das die übersetzten Briefe eines Mönchs enthält, der während derKreuzzüge nach Mesopotamien reiste. Ich hatte damals nicht so sehr darauf geachtet, doch der Priester witzelte, er habe einen durch Unterlagen belegten Beweis, dass Gott die Werwölfe erschaffen hat.« Dad öffnete die Schreibtischschublade und zog ein hölzernes Kästchen hervor. Der Deckel hatte ein goldenes Intarsienornament aus Sonnen und Monden. »Ich bin am Donnerstag fast die ganze Nacht gefahren, um zu dieser Kathedrale zu kommen. Es hat mich ein wenig Überredungskunst gekostet, doch der Priester willigte schließlich ein, das Buch unserer Gemeinde auszuleihen. Ich konnte nicht eher Ruhe finden, bis ich auf die Antwort gestoßen war.«
    »Du hast sie gefunden?«, fragte ich. Mein Herz raste. »Kannst du Daniel heilen?«
    »Nein.« Dad starrte auf das Kästchen. »Ich kann ihm nicht mehr weiterhelfen.«
    »Nein, du hast sie nicht gefunden, oder nein, du kannst ihn nicht heilen?«
    Dad nahm seine Brille ab, klappte die Bügel ein und legte sie sorgsam auf den Tisch. Er lehnte sich auf seinem Stuhl zurück und massierte sich die Nasenwurzel. »Sag mal, Grace. Liebst du Daniel?«
    »Wie könnte ich?«, erwiderte ich und betrachtete die sich ablösende Haut an meinem Daumennagel. »Nicht nach dem, was er Jude angetan hat. Es wäre nicht richtig …«
    »Liebst du Daniel?« Dads Stimme ließ mich wissen, dass ich all diese Erwägungen außer Acht lassen sollte. »Liebst du ihn?«
    Tränen traten mir in die Augen. Es war seltsam, dass ich überhaupt noch welche übrig hatte. »Ja«, flüsterte ich.
    Dad seufzte und hob das

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