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Urbat: Gefährliche Gnade (German Edition)

Urbat: Gefährliche Gnade (German Edition)

Titel: Urbat: Gefährliche Gnade (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bree Despain
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etwas passiert. Du hast mich als deinen …Verlobten bezeichnet, weißt du noch?«
    Ich nickte. »Ich hab’ bloß … Die Schwester hätte uns sonst nicht reingelassen, weil du nicht zur Familie gehörst …« Sollte ich lügen? »Ich hab’ das nur so gesagt …« Weshalb sollte ich jetzt eigentlich noch lügen?
    »Aber als wir deinen Dad gemeinsam geheilt haben«, sagte Daniel, »und wir dabei verbunden waren, konnte ich mich plötzlich an etwas erinnern. Nein, keine richtige Erinnerung, aber ich dachte … Also das, was du der Schwester gesagt hast … das fühlte sich …« Er fuhr sich durch sein zerzaustes Haar.
    »Daniel, ich …«
    »Es fühlte sich … genau richtig an«, sagte er.
    Mir blieb fast das Herz stehen – aber im positiven Sinne.
    »Wir sind wirklich verlobt, stimmt’s?«, fragte Daniel und kam näher. »Es ist im Lagerhaus passiert? In jener Nacht, oder? Die Nacht, die wir in Calebs Kerker verbracht haben?«
    Ich ging einen Schritt auf ihn zu, spürte, wie mein Herz schlug und mich weiter zu ihm hintrieb. »Ja«, sagte ich. »Ja, Daniel …« Aber meine Stimme wurde plötzlich vom Klingeln des Telefons auf Judes Nachttisch übertönt.
    Verwirrt schaute ich auf den Apparat. War das wirklich gerade passiert oder hatte ich es mir eingebildet? Auch Daniel starrte das Telefon an. Wer um alles in der Welt sollte hier um drei Uhr morgens anrufen?
    Das konnte nichts Gutes bedeuten …
    Das Telefon klingelte noch einmal. Bevor das lästige Geräusch verklungen war, hatte ich mir den Hörer geschnappt.
    »Hallo?«, fragte ich, sowohl genervt von der nächtlichen Störung als auch verängstigt.
    Nichts. Absolute Stille – sonst nichts.
    Ich schaute auf die Anrufernummer – die ganze Situation kam mir auf unheimliche Weise bekannt vor. »Der Anruf kommt aus der Pfarrkirche«, sagte ich. »Aber niemand ist dran.«
    »Vielleicht hat dort ja jemand versehentlich den Hörer heruntergerissen?«
    »Aber wieso klingelt dann hier das Telefon?«
    Ich presste den Hörer wieder ans Ohr. »Hallo?«, sagte ich und aktivierte mein Supergehör, um irgendwen oder irgendetwas am anderen Ende der Leitung hören zu können.
    Was ich dann allerdings irgendwo in der Ferne mitbekam, ließ mein Blut gefrieren: Es war der Schrei eines Akhs. Dann war die Verbindung plötzlich unterbrochen.
    »Akhs!«, sagte ich. »In der Pfarrkirche sind Akhs.«
    Mit einer blitzschnellen Bewegung nahm Daniel sein Hemd von der Kommode, streifte es sich über. Dann riss er mir den Hörer aus der Hand.
    »Was hast du vor?«
    »Ich rufe mein Handy an«, sagte er. »Ich hab’s Gabriel gegeben, bevor er sich in den Wald zurückgezogen hat.« Er legte den Hörer ans Ohr und wartete eine Sekunde. »Es gibt Ärger in der Pfarrkirche«, sprach er in den Apparat. »Wir sind schon unterwegs. Komm dorthin.« Er legte den Hörer zurück und nahm meine Hand.
    Wir rannten die Kellertreppe hinauf und stürzten in die Küche.
    »Wo wollt ihr Turteltäubchen denn hin?«, fragte Slade, der noch immer auf dem Sofa lag.
    »In der Pfarrkirche sind Akhs. Wir müssen so schnell wie möglich dorthin.«
    »Dann lasst mich fahren.« Noch bevor er zu Ende gesprochen hatte, war Slade aufgesprungen und hatte sich die Schlüssel des Corolla geschnappt.
    Ich rief den anderen Jungen zu, dass sie wach werden und uns folgen sollten.
    »Ich komme auch mit«, rief Dad, als er in seinem Pyjama die Treppe herunterkam.
    »Nein! Du bleibst hier!«, sagte ich. Ich hatte keine Ahnung, was geschehen würde, und wollte niemanden aus meiner Familie einer Gefahr aussetzen.

KAPITEL 30
    Gebundene Hände
    Draußen
    Wir folgten Slade zum Wagen. Ich war dankbar für seine wahnwitzigen Fahrkünste, als wir durch die leeren Straßen von Rose Crest rasten und schließlich den Parkplatz der Pfarrkirche erreichten. Das Gebäude sah ruhig und friedlich aus. Es brannte nirgendwo Licht, und ich fragte mich, ob ich mir den Schrei dieses Akhs vielleicht nur eingebildet hatte. Ich hoffte sehr, dass das Ganze ein falscher Alarm war – dann aber fiel mir auf, dass die Vordertür weit offen stand. Meine Hoffnungen waren also vergebens.
    Sobald wir den Eingangsbereich betreten hatten, registrierte ich den Geruch von Akhs und Gelals, und natürlich den typischen Urbat-Geruch. Aber es gab noch einen anderen, unerwarteten Geruch, der in meine Nase drang – wie nach faulen Eiern. Ich rümpfte die Nase und musste husten. »Was ist das?«
    »Ich weiß, was das ist«, sagte Brent und rannte auf den Gemeindesaal

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