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Urbat: Gefährliche Gnade (German Edition)

Urbat: Gefährliche Gnade (German Edition)

Titel: Urbat: Gefährliche Gnade (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bree Despain
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aufeinander und war fest entschlossen, nicht mit ihm zu reden.
    »Was du da drinnen gesagt hast … dass Daniel nicht in der Lage sei …«
    »Stopp!«, sagte ich. Ich war nie sehr gut darin gewesen, meine Zunge im Zaum zu halten. »Du hast überhaupt kein Recht, mich irgendetwas über ihn zu fragen.«
    »Kann ich denn fragen, wann du bereit sein wirst, mir eine zweite Chance zu geben? Wann wirst du mir endlich vertrauen?«
    »Ich habe dir vertraut, Talbot. Ich habe dir vertraut, als ich dachte, dass du der einzige Mensch auf meiner Seite bist. Du solltest mein Mentor sein. Ich dachte, du wärst mein Freund. Aber die ganze Zeit hast du für Caleb gearbeitet. Du warst der Feind.« Du warst einer derjenigen, die dafür verantwortlich sind, was mit Daniel geschehen ist.
    »Du scheinst den Teil zu vergessen, wo ich mich von Caleb abgewendet und dir zur Flucht verholfen habe. Und dann habe ich dabei geholfen, dich zu heilen. Weißt du eigentlich, wie schwierig das alles war? Aber ich habe es getan, weil du mir wichtig bist. Weil wir Freunde sind . Ich bin jetzt auf deiner Seite.« Er seufzte. »Was also soll ich noch tun, um dir zu beweisen, dass ich jetzt ein anderer bin?«
    Ich sagte nichts, bis ich Aprils Schritte wieder aus dem Keller heraufkommen hörte. »Pass morgen auf meinen Vater auf«, sagte ich und lief, ohne mich umzudrehen, nach draußen.

KAPITEL 5
    Silberkugeln
    Montag, in der Schule
    Wenn Dad geglaubt hatte, dass ein Tag in der Schule gut für meine geistige Gesundheit war, dann hätte er sich nicht schlimmer täuschen können.
    Zu dieser Lügengeschichte aus ›Krankenhausaufenthalt und häuslicher Rekonvaleszenz‹ gehörte, dass ich mir im Laufe des Tages Daniels ausstehende Hausaufgaben von seinen Lehrern mitgeben ließ. Was zur Folge hatte, dass sich jedes Mal, wenn ich gefragt wurde, wie es ihm gehe, mein Magen zusammenkrampfte. Ich musste freundlich lächeln und erwidern, sein Arzt sei der Ansicht, es könne sich nur noch um ein paar Tage handeln. Außerdem musste ich erklären, wie dankbar Daniel sei, dass seine Lehrer ihm erlaubten, die Hausaufgaben nachzuholen. Mein Nacken muss ausgesehen haben, als stünde er in Flammen, angesichts der Schwindeleien, die ich von mir gab.
    Was das Ganze noch schlimmer machte, war, dass Daniels gesammelter Hausaufgabenstapel so viel wog, dass ich ein paar meiner Superkräfte aktivieren musste, um den Rucksack mit mir herumzutragen. Direkt vor den Ferien hatte Daniel fast eine ganze Schulwoche verpasst, und da die Schulpolitik besagte, dass jeder Schüler trotz Krankheit seine Hausaufgaben bis zum Ende des Monats abgeben musste, bedeutete dies, dass ich in den nächsten Wochen eine Menge zu tun haben würde, um zu vermeiden, dass Daniel von der Highschool flog.
    Als wenn ich nicht schon genug Probleme gehabt hätte.
    Doch es kam sogar noch schlimmer. Mr Barlow überreichte mir in der vierten Stunde zusätzlich zu einem Stapel Zeichenübungen, die Daniel machen sollte, zwei dünne braune Briefumschläge. »Die werden Sie brauchen«, sagte er. »Daniel hat bestimmt schon danach gefragt. Ich dachte, das könnte ihm helfen, bald wieder auf die Beine zu kommen.«
    In meinem Gesicht muss ein großes Fragezeichen gestanden haben, denn Barlow packte die Umschläge oben auf den Stapel und sagte: »Es sind Ihre Empfehlungsschreiben für Trenton.«
    »Empfehlungsschreiben für Trenton?«
    »Jetzt erzählen Sie mir bloß nicht, dass Daniel die Bewerbungsfrist vergessen hat. Wenn dem so ist, dann sollten wir besser ein ganzes Ärzteteam auffahren und ihn untersuchen lassen. Vielleicht hat er ja eine fieberbedingte Amnesie oder so was.«
    Oh nein! Fast hätte ich den ganzen Stapel fallen gelassen. Wie hatte ich nur unsere Bewerbungen für Trenton vergessen können? Wenn es etwas gab, das Daniel wollte (abgesehen davon, seine menschliche Form wiederzuerlangen, vermute ich), dann war es die Aufnahme am Amelia Trenton Art Institute. Das College verfügte über eine der landesweit besten Studiengänge für Industriedesign – und war so ziemlich alles, worauf Daniel seine Zukunft aufgebaut hatte.
    »Nein«, sagte ich. »Natürlich nicht. Er ist derzeit nur etwas langsam … wo er doch jetzt krank ist und so.« Ich biss mir auf die Lippe. »Besteht vielleicht die Chance, dass sie eine verspätete Bewerbung akzeptieren?«
    »Ich fürchte nicht.« Barlow strich über seine Wangen. »Es ist eine leistungsorientierte Schule. Nur die Bewerbungen, die rechtzeitig eingehen, werden für die

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