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Urgum der Barbar

Urgum der Barbar

Titel: Urgum der Barbar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kjartan Poskitt
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nähern, obwohl er selbst zurückblieb. Auf den Klippen oben beobachteten die Jungs nervös die Vorgänge in der Gruppe, die langsam losmarschierte und fragten sich, was sie jetzt wohl tun sollten. Sie wagten nicht, die Felsbrocken zu werfen, solange ihre Mutter direkt beim Klufteingang stand, und der Eintreiber wusste das.
    Er blickte nach oben und grinste. »Macht jetzt bloß nichts Blödes, Jungs!« Er kicherte.
    »Kann Olk sie nicht aufhalten?«, flüsterte Ruff.
    »Wie denn?«, antwortete Robbin. »Dieser kleine Kerl hält Mama doch direkt vor sich. Wenn Olk seine Klinge schwingt, wird er sie genauso treffen wie die anderen.«
    Schließlich sammelte sich die gesamte Einsatztruppe hinter Herrn Thompkinson auf dem Lastenpony.
    »Passwort!«, brummte Olk.
    »Lass sie vorbei, Dicker«, sagte der Steuereintreiber, »oder ich schicke dich in die Schwefelminen.«
    Im Eingang zur Kluft fing Olk an zu zittern. Er hasste es, wenn ihn jemand dick nannte. Zugegeben, er war mal dick gewesen, aber seitdem war er sehr viel größer geworden und stolz darauf. Wie hätte es ihm gefallen, jetzt seine große Klinge zu schwingen - aber Divina war immer noch direkt vor diesem Herrn Thompkinson und in dessen festem Griff. Wenn er nur wüsste, was er tun sollte. Und dann fiel Olk plötzlich ein komisches Jucken auf. Molly war hochgesprungen und kletterte jetzt hoch auf seine Schultern. Sie steckte ihren Kopf tief in sein Ohr und flüsterte etwas. Olk spannte seine Muskeln an, bis sie quietschten. Die mächtige Klinge schwang noch oben und von seiner Schulter, bis sie direkt auf die Sonne über ihnen gerichtet war. Molly sprang wieder von seinen Schultern und trat zurück. Hoch oben spähten die Jungs neugierig über den Klippenrand.
    Ruff keuchte. »Er hat sein Schwert erhoben!«
    »Ich habe noch nie gesehen, dass er das getan hat«, sagte Ruinn. »Er lässt sie offenbar rein!«
    »Oh nein!«, sagte Robbin. »Was wird dann aus meiner Soße?«
    »Entspann dich«, sagte Ruinn. »Raymond bewacht sie doch.«
    »Uff!« Robbin seufzte. »Einen Moment lang hab ich mir Sorgen gemacht.«
    Tief unten wurde der Eintreiber ungeduldig.
    »Los jetzt, Truppen!«, befahl er. »Die große Beule weiß, wann sie geschlagen ist. Er lässt euch durch.«
    Aber in dem Moment zog Molly einen Beutel hinter ihrem Rücken hervor, den sie vorhin noch schnell aus der Höhle geholt hatte.
    »Jetzt Raymond!«, flüsterte sie dem Beutel zu.
    Eine Hand kam aus dem Beutel, die einen rot glühenden, heißen Löffel umklammerte. Mit einer geschickten Drehung des Handgelenks, flog ein weißer Klumpen kochender Soße Herrn Thompkinson entgegen und traf ihn PLATSCH direkt mitten ins Auge.
    »AAAHAAAUUU!«, sagte Herr Thompkinson von den Steuerschulden.
    Einen Moment lang löste er seinen Griff um Divinas Hand, aber das Lastenpony, das direkt vor Olk stand, kapierte als Erstes, was danach passierte …

    Das Lastenpony schaffte es, rechtzeitig den Kopf einzuziehen, als die riesige Klinge heruntersauste. Sie schnitt genau durch Herrn Thompkinsons flachen Schädel von oben bis unten und fuhr auf ihrem Weg durch die Mitte fort, wobei sie seine Nase fein säuberlich in zwei Hälften spaltete. Ohne das leiseste Zögern fuhr Olks Klinge fort und durch den ganzen Körper, wobei sie ihn glatt in zwei genau symmetrische Teile teilte. Sie kam erst exakt eine Haaresbreite vom Sattel des Lastenponys entfernt zum Stillstand.

    Die zwei Hälften von Herrn Thompkinson von den Steuerschulden rutschten zu beiden Seiten des unverletzten Lastenponys knirschend zu Boden.
    Olk hob seine Klinge erneut und ließ sie mit einer Selbstverständlichkeit wieder auf seine Schulter sinken, als hätte er gerade nichts weiter getan, als eine Fliege zu vertreiben.
    Das Lastenpony trottete ruhig an Olk vorbei und in die Sicherheit der Kluft. Es wusste, auf wessen Seite es stehen wollte, falls es zu einem Kampf kam. Als Divina ihm schnell nach drinnen folgte, fiel der erste der gespickten Felsbrocken herunter und landete auf Frau Pottersnitch und Fräulein Tibbly von der Quittungseinreichungsabteilung und machte sie gründlich dem Erdboden gleich. Die anderen Felsbrocken folgten, und der Rest der Truppe galoppierte rückwärts, so schnell sie konnten. Sie rasten weg von der Kluft und ließen den entsetzten Steuereintreiber allein zurück, der versuchte, all die Worte zu kontrollieren, die ihm auf einmal in den Mund sprudelten.
    »Ihr, gerade ihr... wartet nur... wartet nur, nur... ihr gerade, gerade...!«,

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