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Urgum der Barbar

Urgum der Barbar

Titel: Urgum der Barbar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kjartan Poskitt
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schrie Herr Perkins. »Wartet nur, ihr, wartet nur. Wartet nur, bis ihr seht, was ich als Nächstes tun werde!«
    »Was wollen Sie denn tun?«, brüllte Molly.
    »Ich werde ein F28 einreichen!«, sagte Herr Perkins.
    Die anderen Soldaten keuchten. »Doch nicht ein F28!«
    »Was ist ein F28?«, rief Ruinn von oben vom Klippenrand.
    »Weiß denn keiner von euch Idioten, was ein F28 ist?« Der Steuereintreiber verzog den Mund. Er erwartete keine Antwort. Hoch oben am Rand der Felsenwand schauten die Jungs einander verständnislos an, weil sie auch keine Antwort erwarteten.
    »Ja, ich weiß es. Es ist ein offizieller Antrag«, sagte eine mysteriöse Stimme, die scheinbar von irgendwo neben ihnen kam.

    »Hä?«, sagten die Jungs nervös. Sie brauchten einen Moment, um draufzukommen, von wem die Stimme kam. Es war der siebente Sohn, der Andere Bursche - er hatte tatsächlich gesprochen! Das war irgendwie gruselig, weil sie nicht mal bemerkt hatten, dass er mit ihnen am Abgrund gestanden hatte und, was noch schlimmer war, er war vermutlich schon die ganze Zeit über hier gewesen. Würde er noch einmal sprechen? Was würde er sagen? Es war nervenzerfetzend, aber glücklicherweise kam er nicht weiter.
    »Oi, ich werde es Ihnen sagen, wenn es dir nichts ausmacht, herzlichen Dank auch!«, brüllte der Steuereintreiber, der sich ärgerte, dass der siebente Sohn drauf und dran war, ihm seine großartige Ankündigung zu verhunzen. Er räusperte sich und sprach dann mit seiner bedeutungsschwersten Stimme. »Ein F28 berechtigt mich, die gesamte Steuerarmee zu verpflichten. Von jetzt an gibt es keine höflichen Worte mehr oder freundliche Besuche. Von jetzt an herrscht KRIEG!«
    Der Steuereintreiber sah aus, als wäre er sehr zufrieden mit sich, bis ihm auffiel, dass Divina, die neben Olk stand, wieder herzlich lächelte.
    »Wie reizend«, rief sie, als sie ihm zum Abschied winkte. »Passen Sie inzwischen gut auf sich auf!«

Das Geheimnis der stacheligen Felsbrocken

    E s wurde später und später, aber Urgum, Mungoid und Grizelda kamen nicht zurück. Die Sonne gab schließlich das Warten auf und ging langsam hinter dem Vulkan des Vergessenen Kraters unter. Orange Lichtstrahlen leuchteten durch die Schwefeldämpfe, schimmerten auf dem kühler werdenden Sand und fielen schließlich gegen die zerklüfteten Felswände, wo sie gespenstische Umrisse warfen, die sich über die gesamte Strecke vom Boden bis zum oberen Ende der Klippen zogen. Doch was noch weit abenteuerlicher war als diese gespenstischen Umrisse, das war die Art, wie die Jungs mit den Felsbrocken umgingen, die sie am Nachmittag auf die Einsatztruppe des Steuerheeres hatten fallen lassen.
    Sie standen alle am oberen Rand der Klippen und umklammerten das Ende eines Seiles, das sie durch den gewaltigen Ring eines Flaschenzuges geführt hatten, der über ihren Köpfen an einem Baum befestigt war. Das andere Ende des Seiles reichte bis zum Boden, wo sie es um einen Felsbrocken gebunden hatten. Ruff rief dann: »Eins, zwei, drei... springt!«, und zusammen sprangen sie alle vom Kliff, wobei sie immer noch das Seil umklammerten. Während sie fielen, wurde der Felsbrocken nach oben gezogen, wobei er ständig gegen die Wände donnerte (und sie auch hin und wieder mal eine verpasst bekamen, wenn sie an ihm vorbeifielen). Schließlich kam er oben auf der Felskante zum Stillstand und blieb liegen.
    Zumindest sollte das so ablaufen, aber zu dem Zeitpunkt, als sie sich daranmachten, den letzten Felsbrocken zu bewegen, waren sie alle dadurch genervt, dass immer Ruff die Befehle gab, und als er zum letzten Mal rief: »Eins, zwei, drei... springt!«, ließen alle heimlich los. Ruff sprang also ganz alleine, und weil er nicht schwer genug war, um mit seinem Gewicht den Felsbrocken zu bewegen, endete es damit, dass er mitten in der Luft an dem Seil baumelte.
    Hahaha.
    »Und was soll ich jetzt machen?«, sagte Ruff sauer, aber die anderen waren schon alle runtergeklettert und hatten sich davongemacht, um woanders weiterzulachen.
    Der Einzige, der übrig blieb, war Raymond in seinen Beuteln, die immer noch am Klippenrand lagen, genau über der Stelle, an der Ruff hing.

    »Willst du, dass ich dich runterlasse?«, fragte Raymonds Stimme aus einem der Beutel.
    »Was kannst du schon tun, zerhackter Junge?«, fragte Ruff gemein.
    »Wenn du patzig wirst«, sagte Raymond, »dann kannst du dir ja alleine überlegen, wie du dich selbst runterlassen willst, aber ich würde dir nicht raten, einfach

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