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Urmel spielt im Schloß

Urmel spielt im Schloß

Titel: Urmel spielt im Schloß Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Max Kruse
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den sprechenden Tieren und von
allem anderen!»
    «Das wird
sie auch nicht! Denn sie wird kein Urmel sehen und keine Wutz, die sich
vielleicht verplappern könnten. Ping Pinguin, Wawa und Schusch werden stumm
sein für zwei oder drei Tage — sie wird nichts anderes bemerken als einen
einsam studierenden Professor in einem Blockhaus auf einer sehr hübschen Insel,
ein etwas versponnenes Original... Über diesen wird sie einen oder zwei Artikel
veröffentlichen, Zwengelmann wird beruhigt sein — und kein Mensch wird sich
mehr für Sie interessieren. Auf Jahre hinaus. Denn was in der Zeitung steht —
denken die Leute-, das stimmt!»
    «Fein
ausgedacht!» murmelte der Professor. «Sie wird aber doch ein Urmel sehen und
ein sprechendes Schwein, das bestimmt bei mir im Haushalt herumfuhrwerken wird,
weil es das nicht lassen kann!»
    «Und wie gut
ich das lassen kann, öfföff!»
    «Sie wird
das Urmel und Wutz bestimmt nicht finden, denn beide fliegen mit mir in mein
Schloß, wo sie unter Samis Betreuung so lange verborgen gehalten werden, wie
Naftaline hier sein wird!»
    Das Urmel
steckte den Kopf durch den Türspalt und piepste: «Uiii, da werde ich doch noch
Prinz oder Prinzessin!»
    «Du wirst brav
sein, öfföff!» brummte Wutz. «Wer im Schloß wohnt, der hat Verpflichtungen, er
steht im Licht der Öffentlichkeit...»
    «Nun, gerade
das will ich verhindern», sagte König Pumponell.
    Der
Professor blickte zum Fenster hinaus. Lange, sehr lange. Er rieb sich das Kinn,
es gab ein kratzendes Geräusch. Er trommelte mit den Fingerkuppen auf die
Tischplatte. Dann sagte er — und er schien froh zu sein, eine neue Begründung
gefunden zu haben: «Und trotzdem geht es nicht! Wie sollen Urmel, Wutz und Sami
in den Hubschrauber passen?»
    «Das ist
meine Sorge!»
    «Aber im
Blockhaus wohnt die junge Dame nicht!» rief der Professor bekümmert. Es klang
wie ein letzter entfernter Kanonendonner der Nachhut auf dem Rückzug. Und
flüchtig dachte er, wie schade es sei, daß der König Naftaline nicht gebracht
hatte, als sie alle auf dem Planeten Futura waren, da wäre die Insel wirklich
ganz verlassen gewesen...
    Aber er
hütete sich wohl, von dem Flug ins All zu erzählen.



Vier nehmen
Abschied und ein überladenes Flugzeug startet
     
    Nun, da der
Professor wohl oder übel so etwas Ähnliches wie «ja» gesagt hatte, hielt es
König Pumponell nicht länger. Plötzlich hatte er es sehr eilig, nach
Pumpolonien zu kommen. Er schalt sich selbst einen Feigling, weil er so lange
gezögert hatte.
    Er trieb
Sami zur Eile an, und er trieb Wutz zur Eile an. Immer wieder marschierte er
vom Strand auf den Berg, vom Berg an den Strand. Er schwitzte und verlor gut
ein Kilo Körpergewicht.
    «Sami, bist
du noch nicht fertig?»
    «Gleich,
Majestät, ich muß noch die schmutzige Wäsche in den grauen Koffer packen und
das Zelt aufräumen — so, wie es jetzt aussieht, kann es ja nicht bleiben!»
    «Bist du
noch nicht fertig, Tim Tintenklecks?»
    «Doch, bald!
Ich muß nur noch Wutz’ Schreibmaschine aus dem Arbeitshäuschen räumen und ihre
vielen Papiere, und das Tau am Dachfirst so befestigen, daß es bestimmt nicht
abreißt. Es ist zu lange her, daß diese Hütte als Urmel-Falle und
Transportkiste gebraucht wurde...»
    «Beeil dich!
Dem Urmel kann ja nichts passieren. Wenn der Strick reißt, muß es nur aus der
Kiste springen und nebenherfliegen —»
    «Ja, wenn es
dann noch aus der Tür klettern kann, im freien Fall!»
    «Wir machen
die Tür nicht zu! Bist du noch nicht fertig, Wutz?»
    «Doch, doch,
Majestät! Aber ich reise ja nicht alle Tage in die Stadt, ins Schloß! Und ich
kann das Blockhaus doch nicht ungeputzt zurücklassen, öfföff! Schließlich kommt
eine Dame hierher: Was sollte sie wohl von mir denken!»
    «Aber sie
soll ja gerade denken, daß der Professor allein lebt, ohne jede Hilfe!»
    «Davon
verstehen Sie nichts, öfföff! Am Ende kommt sie auf den Gedanken, dem Professor
den Haushalt zu führen... womöglich für immer...»
    «Das wäre
allerdings schrecklich!» sagte der König und meinte es ehrlich.
    «Und dann
muß ich noch mit dem Professor ein ernstes Wort reden! Er darf sich nicht
erkälten, er muß die Türen zuhalten, wenn der Wind weht, ich muß Tim
Tintenklecks zeigen, wo der Müll hinkommt, ich muß Schusch sagen, wo er Staub
wischen muß...»
    «Aber nein!
Die Tiere sollen nichts Außergewöhnliches tun!»
    «Wirklich
nicht, öfföff? Sehr schade. Sie hätten ruhig mal am eigenen Leibe erfahren
dürfen,

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