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Urmel taucht ins Meer

Urmel taucht ins Meer

Titel: Urmel taucht ins Meer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Max Kruse
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darüber nach, ob Tim sich nicht nur einen Scherz mit
ihm gemacht hatte.
    Lange grämte er sich. Und nach
einigen Stunden sang er das sehr traurige See-Elefanten-Lied:
     
    Wönn öch eun Vögleun wör,
    flog öch zu dör,
    weul’s abör nöcht kann seun,
    bleub öch allhör!



König Pumponell bringt und bekommt etwas
     
    König Futsch der Erste, oder
richtiger Pumponell von Pumpolonien, hielt sein Versprechen. Eines Tages kam er
im Hubschrauber mit der großartigen Spezialanfertigung: der
Schweineschreibmaschine.
    Die mächtige Kiste stand auf
dem Nebensitz, weshalb für den kleinen Diener Sami kein Platz frei gewesen war.
Wieder mußte er im königlichen Schloß bleiben, wo er mißmutig Hirschgeweihe und
Bilderrahmen abstaubte.
    Aber die kostbare Fracht war
da!
    Behutsam wurde sie aus der
Pilotenkanzel gehoben. Wutz war so aufgeregt, daß sie allen im Weg stand.
    Endlich durfte sie den Karton
auspacken! Sie quiekte, riß den Strick durch und fetzte das Papier ab. Die
Schreibmaschine sah genauso aus wie jede gewöhnliche, nur war sie viel größer,
damit auf jeder Taste eine ganze Schweineklaue Platz hatte.
    Wutz’ Augen schimmerten feucht,
so glücklich war sie.
    Seine Majestät König Pumponell
spannte den ersten Bogen ein. Er hatte gleich die passenden mitgebracht, groß
wie Packpapier, aber reinweiß, denn Wutz hätte kaum auf braunen Blättern
geschrieben.
    Jetzt konnte sie nicht länger
warten, sie hieb auf die А-Taste, der Typenhebel fuhr hoch — und wie
hingezaubert erschien der Buchstabe. Jede Linie war gerade! Eine Lust!
    «Oh, schaut mal», rief Wutz,
«schaut mal, Professor, Tim, Urmel, Wutz, Ping Pinguin, Wawa, Wutz, Urmel...»
Und gleich fuhr sie fort: «Es tut mir leid, aber ich muß dir nun kündigen,
Professor, fristlos! öfföff! Ich habe jetzt größere Aufgaben als zu putzen und
zu kochen! Ich werde ein Schauspiel schreiben...» Und wie um ihren Entschluß zu
bekräftigen, hieb sie mehrmals hintereinander auf die Tasten. Es klang wie das
Knattern eines Maschinengewehrs.

    Der Professor hielt sich die
Ohren zu. «Ich werde
ausziehen müssen, wenn dir Tim Tintenklecks nicht an einer abgelegenen Stelle
ein schalldichtes Arbeitszimmer baut.»
    «Eine Hütte am Strand, wo die
Urmel-Babystube war. Dort würde ich mich wie zu Hause fühlen.»
    Tim Tintenklecks verschwand
gleich, um den Bau zu errichten. Er bastelte und zimmerte ja für sein Leben
gern.
    Der König und der Professor aber
gingen ins Haus, wo der Professor Seiner Majestät eine Flasche
‹Professor-Habakuk-Tibatong-Original-Lachbrunnen› überreichte.
    König Pumponell machte schon
der Anblick des kostbaren Gefäßes vergnügt. Er rief: «Ich danke Ihnen! In
dieser Flasche steckt das beste Mittel für Frieden und Völkerverständigung, und
es trägt Ihren Namen!»
    Der Professor errötete.
«Niemand kann glücklicher sein als ich!» rief er. «Aber vergessen Sie bitte
nicht, einige Spritzer für Direktor Doktor Zwengelmann aufzuheben...»
    «Ich verspreche es!»
    «Und wie geht es dem
unsichtbaren Fisch?» fragte der Professor, ehe der König wieder in den
Hubschrauber stieg, um heimzufliegen. «Prächtig! Er steht in einem Aquarium mit
kristallklarem Wasser im Schloßpark. Zwar hat ihn noch niemand gesehen, aber
die Gelehrten streiten sich bereits über die Form seines Schwanzes...»
    «Ach», seufzte der Professor,
«so sicher ich weiß, daß in Ihrem Aquarium kein unsichtbarer Fisch ist, so
sicher bin ich, daß es einen gibt und daß er ungefähr die Gestalt einer großen
Flunder hat...»
    «Na, sehen Sie!» rief der
König. «Sie sind auch nicht besser...!» Was er sonst noch sagen wollte, wurde
vom Knattern übertönt. Die Rotorflügel drehten sich, des Professors spärliche
Haare wirbelten — Seine Majestät schwirrte davon.
    «Hoffentlich zerplatzt die
Flasche nicht in der Höhe...» murmelte Habakuk Tibatong.



Der Professor beginnt die Geschichte der Krabbe zu erzählen
     
    Es vergingen noch etwa zwei
Wochen, bis der Professor nach und nach die Geschichte der Krabbe erfahren
hatte.
    Er verbrachte jetzt wieder viel
Zeit in der Höhle. Auch Wutz war kaum noch zu Hause, sie befand sich tagsüber
in der Hütte aus Bambus und Blättern, die ihr Tim Tintenklecks errichtet hatte.
    In ihre schattige Einsamkeit
begab sie sich meist schon in der Morgenfrühe. Sie verstreute zahllose Blätter
Papier um sich und starrte tiefsinnig auf die Tasten der Schreibmaschine. Ein
Schauspiel zu verfassen war weitaus schwieriger, als sie

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