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Urod - Die Quelle (German Edition)

Urod - Die Quelle (German Edition)

Titel: Urod - Die Quelle (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Levine
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einer schlammigen Masse. Aus diesem Schlamm formte Prometheus schließlich den Menschen, der dadurch eine gute und eine schlechte Seite mitbekam. Die des reinen und guten Zagreus und die der unreinen und schlechten Titanen."
    „ Also was jetzt? Ich bin verwirrt. Ist die Frau gar nicht die Muttergöttin, sondern Persephone?" fragte Enza ganz atemlos von ihrem Getänzel.
    „ Ich weiß nicht. Das mit den Tiergestalten kommt irgendwie hin, auch das Bild mit dem Regen würde passen. Aber ich bin mir ziemlich sicher, dass es hier um Kybele und Zagreus geht. Der Verlauf der Geschichte ist mir allerdings völlig fremd..."
    Viola konnte ihren Satz nicht beenden, denn Sebastian fiel ihr aufgeregt ins Wort.
    „ Genau das ist doch der Punkt. Keiner von uns kennt die Geschichte. Das heißt, Harris und seine Leute sind auf etwas völlig Neues gestoßen. Deswegen sollten wir uns auch nicht auf dem Gelände rumtreiben. Keine Ahnung, wo Harris steckt, aber ich werde ganz sicher nicht wieder nach Hause fahren, ohne hier morgen Früh im Hellen die Lage zu sondieren."
    Viola krallte plötzlich ihre Fingernägel in seinen Arm und starrte mit weit aufgerissenen Augen zur Felswand.
    „ Au! Was ist denn?“
    Er folgte Violas Blick.
    „ Da war was!“
    „ Wo?"
    „ Auf dem Felsen!"
    Sebastian beleuchtete mit der Taschenlampe die Stelle, auf die Viola immer noch starrte. Es war nichts zu sehen, abgesehen von der glatten, nackten Felswand und den dunklen Vertiefungen von Oktaeteris, die den Eindruck von in den Felsen gehauenen, kleinen Särgen erweckten .
    „ Das ist was hochgeklettert!“
    „ Sieh mal, Schatz, die Löcher sehen aus wie Schatten auf der Wand. Und wenn man nicht richtig hinsieht, wirkt es so, als würde sich da was bewegen“, erklärte Sebastian.
    Viola schüttelte energisch den Kopf.
    „ Ich bin doch nicht blöd. Das ist was hochgeklettert. Es hat sich bewegt.“
    Die anderen blicken erneut zum Felsen. Durch den Nebelschleier aus Regen waren einzelne Sträucher zu erkennen, die auf dem Felsen sprossen, wodurch er aussah wie ein zerfurchtes Gesicht.
    „ Vielleicht war es ja Miles oder dieser Drago, die uns ausspionieren wollen“, warf Lea ein.
    Thomas winkte ab.
    „ Ohne Ausrüstung kommt man da nicht hoch.“
    „ Vielleicht war es das, was uns eben im Wald verfolgt hat“, raunte Viola und die Angst in ihrer Stimme war deutlich zu hören.
    „ Liebes, das, was uns da eben „verfolgt“ hat, war ein Hirsch. Oder ein Wildschwein. Und die können keine Felswände hochklettern, glaub’ mir!“
    „ Er hat recht. Ich würde das jedenfalls nicht überbewerten“, pflichtete Enza Sebastian bei.
    Viola sah sie verärgert an.
    „ Ich bewerte nichts über. Ich weiß, was ich gesehen habe und das…“
    Viola lenkte ein, als sie sah, wie konsternierte Enza auf ihren Angriff reagierte. Sicher meinte sie es nur gut. Genau wie Sebastian.
    „ Ich gebe zu, ich bin ziemlich geschafft, da können einem die Augen schon mal einen Streich spielen.“
    Sebastian strich ihr behutsam über die Kapuze ihres Regenmantels, als wäre sie ein kleines Mädchen, das getröstet werden müsste, weil es seinen Teddy verloren hat. Doch die Geste machte Viola nicht wütend, im Gegenteil, sie trieb ihr die Tränen in die Augen. Am liebsten hätte sie sich in Sebastians Arme gestürzt und hemmungslos geflennt. Einfach alles herausgelassen, was sich im Laufe des Tages in ihr angestaut hatte.
    „ Lasst uns zur Baracke zurückgehen. Wir sind alle völlig durchgefroren", sagte Enza und niemand widersprach ihr. Bevor sie zurück zur Baracke gingen, machte Viola mit ihrem Handy noch ein Foto des Fries'.
     

     

    Während sich alle notdürftig mit Handtüchern abrubbelten und sich trockene Kleidung anzogen, verfolgte Sebastian seine Theorie weiter, dass diese Ausgrabungsstätte Fundort völlig neuer und unbekannter Schätze der Thraker wäre und sie alle hier auf eine einmalige Chance gestoßen waren.
    „ Vielleicht hat Harris diesen Drago und seinen Sohn ja beauftragt, uns zu vergraulen. Sie erzählen uns ein paar seltsame Sachen über Ohrenstopfen und hantieren mit gruseligen Bärenfallen herum. Das Ganze wirkt doch recht abgekartet. Wahrscheinlich will der Professor einfach nicht, dass man ihm die Show stiehlt. Harris braucht dringend mal wieder eine aufregende Publikation.“
    Thomas hatte seinem Freund gespannt zugehört, dennoch war ihm Sebastians Theorie etwas zu weit hergeholt.
    „ Die Grabungsstellen sahen definitiv nicht frisch aus und

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