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Urod - Die Quelle (German Edition)

Urod - Die Quelle (German Edition)

Titel: Urod - Die Quelle (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Levine
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aus, bevor er zur Tür stürzte.
    Die anderen rannten ihm durch Regen und Morast hinterher. Thomas erreichte die Baracke als erster und riss die Tür auf. Drago, der am Tisch saß und sich gierig ein paar Öl-Sardinen einverleibte, sah nur kurz auf, um sich dann wieder seinem Essen zu widmen. Er stopfte sich nun zwei Pfirsiche auf einmal in den Mund und der süße, klebrige Saft lief an seinem Kinn hinab und tropfte auf den Holztisch. Kein besonders appetitlicher Anblick. Diverse leere Konserven zeugten davon, dass er sich ein üppiges Frühstück gegönnt hatte. Enza, Sebastian und Viola betraten nun ebenfalls die Baracke.
    „ Wo ist Lea?“ fragte Viola atemlos.
    Drago zog hinter seiner Sonnenbrille fragend die Augenbrauen zusammen.
    „ Das Mädchen, die Blonde, die gestern mit uns angekommen ist?“ sagte Enza.
    „ Die mit Brille?“
    „ Jaaa“, erwiderte Viola ungeduldig.
    Drago zuckte nur mit den Schultern und machte sich daran, die nächste Konserve zu öffnen. Kidneybohnen.
    „ Ich weiß es nicht.“ Er wies auf Thomas. „Ich habe ihm gesagt, er soll euch alle holen, damit wir fahren können. Frag ihn!“
    „ Wenn wir wüssten, wo sie ist, dann würden wir dich bestimmt nicht belästigen, klar!“ ging Sebastian den Bulgaren an.
    Drago stand auf und wischte sich die Hände an seiner Jacke ab. Mit einem Mal schien er beunruhigt, wollte es aber nicht offen zeigen.
    „ Soll das heißen, sie ist verschwunden?“
    „ Tja, Cheffe, sieht so aus.“
    Drago stieß einen bulgarischen Fluch aus und bahnte sich seinen Weg nach draußen. Die anderen folgten ihm. Der Regen war stärker geworden und rauschte unermüdlich auf das Camp herab. Sie sahen sich im Lager um, doch keine Spur von Lea. Da entdeckte Enza plötzlich Leas Brille im aufgeweichten Boden. Sie hob sie auf und hielt sie hoch.
    „ Soweit ich weiß, kann sie ohne das Ding hier nicht sonderlich viel sehen. Ich würde sagen, das ist ein ziemlich schlechtes Zeichen!“
    Viola drehte sich der Magen um. Sie spürte erneut einen Würgereiz, unterdrückte ihn aber mit aller Macht.
    „ Habe ich euch nicht gesagt, ihr sollt hier abhauen! Verdammt noch mal!“ fauchte Drago.
    „ Wir müssen Lea finden. Sofort! Na, los, was steht ihr hier noch rum?!“ drängte Viola die anderen.
    Sebastian sondierte die Umgebung.
    „ Es gibt im Grunde nur zwei Möglichkeiten, wo sie sein könnte. Die Steinkavernen und…“
    Er zögerte, es auszusprechen. Thomas tat es für ihn.
    „ Der Wald.“
    Die anderen erschauerten bei dem Gedanken an das grüne Ungetüm. Drago hatte sich die Brille geschnappt und untersuchte sie auf irgendwelche Spuren.
    „ Was ist? Suchst du nach Fingerabdrücken?“ unkte Sebastian, aber Drago ignorierte ihn.
    Sein Blick schweifte zum Felsmassiv.
    „ Am besten, wir teilen uns auf“, schlug Enza vor.
    „ Gut, Viola, Thomas und ich nehmen uns den Felsen vor und ihr beide“, Sebastian nickte Enza und Drago zu, „sucht am besten das Camp ab. Aber bleibt in der Nähe der Baracken. Vielleicht musste Lea ja auch nur mal dringend aufs Klo und hat sich irgendwo ein ruhiges Plätzchen gesucht.“
    Wenn Enza ein mulmiges Gefühl dabei hatte, alleine mit Drago zurückzubleiben, so zeigte sie es nicht. Viola hatte das Gefühl, sie konnte einfach eine Tür zu ihrem Inneren je nach Bedarf auf und zu klappen. Und im Moment hatte Enza ihre Seele vollkommen abgeschottet. Eine Fähigkeit, um die Viola sie beneidete.
    „ Wir treffen uns spätestens in einer Stunde wieder hier. Egal, ob wir sie gefunden haben, oder nicht", bestimmte Sebastian.
    „ Nein! Niemand geht weg! Wir bleiben alle zusammen, bis Miles kommt. Das ist zu gefährlich.“
    „ Mir ist scheißegal, wo Miles ist. Das ist doch nur ein Junge, verdammt!“ rief Enza.
    „ Nein. Ich fahre euch jetzt zurück und bringe Lea nach, sobald wir sie gefunden haben.“
    Thomas und Sebastian bauten sich vor Drago auf. Thomas klang hart wie Granit, als er Drago antwortete.
    „ Wir suchen jetzt Lea und damit basta. Vielleicht steckt sie in einer von euren bescheuerten Fallen und ist gerade dabei, zu verbluten. Hast du mal daran gedacht?!“
    Sebastian ließ es sich nicht nehmen, noch einen drauf zu setzen.
    „ Also, du Saftarsch. Entweder du hilfst uns, Lea zu finden, oder du lässt es. Aber dann steh uns hier nicht im Weg rum, klar, Professor?!“
    Drago ließ sich das für einen Moment durch den Kopf gehen. Dann ließ er resigniert die Schultern hängen.
    „ Gut, wir suchen sie. Aber ihr bleibt in der

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