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Uschi Zietsch

Uschi Zietsch

Titel: Uschi Zietsch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sternwolke und Eiszauber
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aber wir hüten dies als Geheimnis, damit kein Unbefugter zu uns kommt.« Er griff in seine Tasche und holte eine blaue Kugel hervor. »Zerbeiß sie, Kelric! Sie wird dir helfen, dir den Weg zu merken. Die anderen Wege wirst du theoretisch in Laïre kennenlernen.«
    »Ja, aber ... es wird doch stockfinster! Ich verliere Euch!«
    Melwin zog einen kleinen dünnen Stab hervor. »Ich mache ein weißes kaltes Licht«, sprach er. »Du gehst mit Wogryn in der Mitte, Söhnchen. Das feine Gespür unseres kleinen Freundes wird uns vor eventuellen Gefahren warnen.«
    Wogryn stieß einen Kampfpfiff aus und sträubte das Fell, bis er wie eine explodierte Kugel aussah, scharrte mit einer Pfote den Boden und knurrte. Kelric lachte lauthals; die Zauberer lächelten.
    »Na, dann kann ja nichts mehr passieren«, meinte Fergon. »Braucht jemand eine Rast? Nein? Nun, dann brechen wir auf.«

    Trotz aller bisheriger Erlebnisse bekam Kelric ein dumpfes, unbehagliches und mulmiges Gefühl, als er durch tiefste Finsternis lautlos auf weichem Boden hinter Melwins Licht hertappte. Es ging hinauf und hinab, in vielen Windungen und Geraden immer tiefer in die Berge hinein und in schlechte Luft, die stark nach Moder, Tod und Verwesung stank.
    Äh , machte Wogryn angewidert, das mag ich aber gar nicht. Das ist ja widerlich.
    Auch Kelric rümpfte die Nase. »Hier könnte ich nicht leben«, sagte er rau und hustete.
    »Gewöhnungssache«, bemerkte Fergon kurz.
    »Hmpf«, maulte Kelric und stolperte plötzlich. »Iiih!«, quietschte er angeekelt. »Da war was Weiches, Wuselndes ... «
    »Eine Kalkspinne wahrscheinlich«, vermutete Melwin. »Sie ist harmlos.«
    »Keine Angst, der Weg durchs Gebirge ist kürzer, als du glaubst«, versuchte Fergon zu trösten.
    »Ich habe keine Angst«, behauptete Kelric selbstsicher und schrie gleich darauf wütend: »Au, hör sofort auf damit, du kleines Biest! Meine Hosen sind nicht voll! «
    Melwin blieb sofort stehen. »Sollen wir eine Pause einlegen?«
    Kelric sah ihn verdutzt an und wurde dann rot. »Na ja, eine schlechte Idee wäre es nicht«, murmelte er verlegen.
    Als der Wompet leise und heiser keckerte, packte er ihn zornig am Nackenfell und reichte ihn Melwin.
    »Geh nicht zu weit weg!«, warnte der junge Mann. »Die Wege sind nur relativ sicher.«
    »Ich gehe nur außerhalb des Lichtkreises«, versprach der Junge. »Bin gleich wieder da.«
    Kelric drückte sich an eine Wand; als er sich zufrieden erheben wollte, bemerkte er eine tastende und tatschende Hand an seinem Bein, so dass ihm auf der Stelle alle Haare zu Berge standen; er musste zweimal hinunterschlucken, bevor er sich umdrehte. Auf halber Höhe glotzten ihn zwei große leuchtende Augen munter an.
    » Glubsch «, machte das Wesen. » Gulp balla babbel glu? «
    » Gollo gollo «, antwortete Kelric und ergriff eilends die Flucht. Der Leuchtstab steckte in der Erde; Wogryn saß allein wartend daneben. Als Kelric ihm berichtete, wälzte er sich quiekend am Boden. Gollo gollo! , schrie er. Ich hätte zu gern das Gesicht von dem Gilb gesehen!
    Heißt der denn so?
    Keine Ahnung. Aber bei so einer Sprache ...
    »Alles in Ordnung?«, erkundigte sich Fergon, als er und Melwin zurückgekehrt waren.
    »Ja, wieso?«, meinte Kelric. »Was soll sein?«
    Melwin musterte ihn scharf, schwieg jedoch. Fergon klopfte ihm anerkennend auf die Schulter, und sie setzten ihren Weg fort, bis sie müde waren und sich für ein paar Stunden Schlaf gönnten.
    Nach einer kargen Mahlzeit wanderten sie weiter und erreichten eine große Halle, in deren Mitte ein großer Graben den Weg trennte; zur Linken lag ein Leuchtsee, der ein schimmerndes diffuses gelbes Licht verbreitete.
    »Und jetzt?«, fragte Kelric.
    Die Zauberer sahen ein wenig ratlos aus. »Die Brücke ist eingerissen worden«, stellte Fergon schließlich fest. »Da, in der Mitte steht der Stützpfeiler mit ein paar Brettern. Wer kann das gewesen sein?«
    »Ich«, grollte ihnen eine sehr tiefe starke Stimme entgegen, und geisterhaft plötzlich erschien auf dem Balken ein riesenhaftes schwarzes Flügelwesen mit weißen Leuchtaugen und phosphoreszierenden gespaltenen grünen Pupillen; es stand sehr ruhig und mächtig da, einen Feuerstab in der Rechten haltend.
    »Ein Mahr«, flüsterte Melwin.
    »Kein Nachtmahr«, überlegte Fergon. »Es muss ein Finstermahr sein.«
    »Auch falsch«, dröhnte die Stimme des schrecklichen Geschöpfes. »Ich bin ein Höllenmahr, ein Kind der Finsternis in Verbannung. Dies hier ist nun mein

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