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V wie Verrat

V wie Verrat

Titel: V wie Verrat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anna Schwarz
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kramte schon ihr eigenes Handy aus der Tasche.
    »Ja. Und ich ruf Darius an, er soll uns abholen.«
    Ich nickte nur, während ich drauf wartete, dass Viktors abnahm. Eine Männerstimme sagte: »Anna. Gott sei Dank. Wie gehst dir?«
    Beinahe hätte ich wieder aufgelegt, denn es war nicht Viktor, sondern Andrew. Ohne es zu merken, hatte ich seine Nummer gewählt.
    Verdammt!
    Ich ignorierte seine Frage und erzählte ihm in Kurzform, was passiert war.
    »Ok, wo seid ihr? Ich schicke sofort Darius los.«
    »Nicht nötig, Lin hat ihn schon angerufen. Er ist bestimmt schon unterwegs.«
    »Gut. Wer ist noch im Haus außer Vik? Toni?«
    »Nein, nur Toni. Viktor ist nicht nach Hause gekommen.«
    Er schwieg überrascht ein paar Sekunden und Lin sah mich fragend an.
    »Aber du hast ihm doch Bescheid gesagt?«
    Noch mal verdammt!
    »Nein, noch nicht.«
    In der folgenden Stille konnte ich seinen Gesichtsausdruck förmlich vor mir sehen, während er nach Worten rang.
    »Aber ... uff ... Anna! Das musst du!«
    »Ja, ich weiß. Ich machs ja gleich.«
    Er atmete hörbar aus und fing sich wieder.
    »Ok. Ihr zwei bleibt im Haus. Rührt euch nicht vom Fleck. Ich rede mit Toni, er wird bei euch bleiben, bis wir da sind.«
    Sein Ton duldete keinen Widerspruch, also fügte ich mich brav. Ich wollte schon auflegen, als er mit weicher Stimme hinzufügte: »Hab keine Angst Mylady. Ich lasse nicht zu, dass er euch noch mal was tut. Nur über meine Leiche.«
    »Ich weiß Andrew. Danke. Bis später.«
    Ich musste auflegen, da mir sonst wahrscheinlich die Stimme versagt hätte. Denn ich wusste, dass das keine Floskel war. Er meinte jedes Wort todernst.

    Lin setzte gerade zum Sprechen an, als die Limousine mit Darius um die Ecke bog. Das rettete mich wenigstens für ein paar Minuten vor ihren Fragen. Der Riese beförderte uns schweigend und blitzschnell auf den Rücksitz und setzte sich wieder ans Steuer. Ein gutes Gefühl. Davon abgesehen, dass der Wagen mit allen möglichen Sicherheitsvorkehrungen ausgestattet war, wusste ich, dass Darius nicht nur gut fahren und kochen konnte, sondern auch eine umfassende Nahkampfausbildung hatte. Gepaart mit seiner muskelbepackten Größe war das ein schier unüberwindliches Hindernis für menschliche Angreifer, vor den anderen schützte uns im Moment noch die Sonne. Ich lehnte mich erleichtert zurück und atmete auf. Ohne auf Lins immer noch fragenden Blick einzugehen, nahm ich wieder das Handy aus der Tasche und wählte diesmal wirklich Viktors Nummer.
    »Der Teilnehmer ist zurzeit nicht erreichbar.«
    Irritiert legte ich auf und starrte das Display an.
    »Was ist denn?«, fragte sie.
    »Nicht erreichbar. Das hat er noch nie gemacht.«
    Lin tastete nach meiner Hand und sagte: »Das hat sicher nichts zu bedeuten. Er schläft bestimmt nur.«
    Ich starrte immer noch völlig perplex auf das Telefon. Sie drückte tröstend meine Hand und ersparte mir weitere Kommentare und Fragen.
    Mittlerweile waren wir schon in der Auffahrt zum Haus, Darius wandte sich kurz um und sagte: »Bleiben Sie bitte sitzen, bis ich Ihnen öffne. Ich will sichergehen.«
    Er stoppte direkt vor der Tür, stieg aus und sah sich prüfend um. Kam langsam ums Heck herum und öffnete die Wagentür.
    »Ok. Alles in Ordnung.«
    Lin huschte vor mir raus und ich wollte auch gerade aussteigen, klingelte es wieder. Ohne auf die Nummer zu sehen, in der festen Überzeugung, es könne nur Viktor sein, nahm ich das Gespräch an. Die Stimme ließ mir das Blut in den Adern gefrieren.
    »Anna. Mon amour! Lauf doch nicht weg. Du brichst mir das Herz.«
    Als hätte ich eine Giftschlange in der Hand, schleuderte ich das Telefon von mir und schrie laut auf. Sofort war Darius zur Stelle, schirmte mich schützend mit seinem riesigen Körper ab und sah sich nach allen Seiten um.
    »Was ist los?«
    Ich konnte nur stammeln.
    »Pierre! am Handy!«
    Er warf einen kurzen Blick auf das Häufchen Schrott, das den Aufprall nicht überlebt hatte und beschloss, sich damit nicht aufzuhalten. Mich immer noch hinter sich festhaltend, lotste er mich die wenigen Meter zur Tür und schob mich schnell hinein. Toni kam uns schon entgegen, nahm die völlig aufgelöste Lin in die Arme und sagte: »Mac hat mir alles erzählt. Darius würden Sie bitte die Alarmanlage scharfmachen. Danke.«
    Lin klammerte sich an ihn, wie ein Affenbaby an seine Mutter.
    »Schon gut Cara mia. Ich bin da. Keine Angst. Anna? Alles ok?«
    Ich nickte erst, schüttelte dann den Kopf.
    »Er hat gerade wieder

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