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V wie Viktor

V wie Viktor

Titel: V wie Viktor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A Schwarz
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Landhaus erwarteten uns schon Raphael und — Sasha! Damit hatte ich nicht gerechnet. Meinen fragenden Blick beantwortete Viktor: »Sie war die ganze Zeit hier eingesperrt. Außerdem hatten wir beide eine sehr aufschlussreiche Unterhaltung und sie hat mich überzeugt. Sie kann mit den Überfällen nichts zu tun haben.«
    Andrew sah weder begeistert noch überzeugt aus, hielt aber den Mund. Sasha hatte es sich in einem Sessel bequem gemacht und wirkte abwesend. Sie sah keinen von uns an, hing ihren Gedanken nach. Raphael dagegen kam sofort auf uns zu, nahm erst Lin, dann mich fest in die Arme.
    »Geht es euch gut? Seid ihr verletzt? Braucht ihr etwas?«
    Ich schüttelte den Kopf, Lin reagierte nicht, sie war fast ein wenig apathisch. Raphael zog die Augenbrauen hoch, sah mich fragend an. Ich winkte ab, formte mit den Lippen »später«. Er nickte.
    »Ok, jetzt raus mit der Sprache. Was in aller Welt ist denn passiert?«
    Nachdem ich erst stockend, dann immer lebhafter alles erzählt hatte, herrschte für Sekunden Totenstille. Da schüttelte Sasha den Kopf und öffnete unerwartet den Mund.
    »Irgendwas passt da nicht zusammen.«
    Viktor sah sie erstaunt an.
    »Was meinst du?«
    Sie schüttelte wieder heftig den Kopf.
    »Da stimmt was nicht. Ich kenne ihn nur zu gut.«
    Die drei Männer sahen sich an.
    Andrew sagte: »Aber wir sind hier. In Sicherheit. Dann hat dein lieber Pierre wohl einen Fehler gemacht.«
    Sofort fuhr sie hoch und giftete ihn an: »Nenn ihn nicht so! Er ist NICHT mein Pierre!«
    Raphael beschwichtigte beide sofort wieder.
    »Hört auf ihr zwei. Das nützt jetzt niemandem. Sasha, erklär uns genau, was du meinst.«
    Sie zog genervt die Luft ein, starrte Andrew noch ein paar Sekunden an, lehnt sich dann aber wieder zurück.
    »Schon der Ausbruch ist seltsam, er hätte euch nicht so einfach entkommen lassen. Und dieser Kampf. Pierre hat noch niemals fair gekämpft, Mann gegen Mann. Er bezweckt irgendwas damit.«
    Viktor stand auf und kontrollierte die Alarmanlage.
    »Alles ok. Der Schutzschild ist auch intakt. Hier kann niemand rein. Vielleicht hat Andrew recht und er hat diesmal wirklich einen Fehler gemacht.«
    Sashas Blick zeigte ganz klar, was sie davon hielt, aber sie sagte nichts mehr. Viktor kam wieder zu uns und musterte uns alle für einen Moment.
    »Wir sollten es für heute gut sein lassen. Ihr seid bestimmt vollkommen erschöpft. Außerdem«, er warf Lin einen Seitenblick zu, »haben manche von uns dringend eine Dusche nötig.«
    Sein Versuch die Atmosphäre zu lockern, prallte an Lin wirkungslos ab. Sie sah ihn nur unverwandt an, nickte dann und wandte sich zur Treppe. Andrew wollte ihr nach, aber Viktor hielt ihn zurück.
    »Lass sie. Sie braucht ein paar Minuten für sich.«
    Seufzend sah Andrew ihr nach, dann nickte er resigniert und ließ sich aufs Sofa fallen. Raphael schien zu begreifen, was los war. Er setzte sich neben den blonden Riesen, legte ihm die Hand auf die Schulter und winkte uns zu, wir sollten gehen. Wir zögerten kurz, aber er nickte nochmal energisch. Also gingen wir nach oben. Im Schlafzimmer angekommen, sank ich mit einem lauten Seufzen aufs Bett. Viktor setzte sich neben mich, strich mir die wirren Haare aus dem Gesicht.
    »Oh Gott, ich sehe bestimmt schrecklich aus!«
    Er lachte.
    »Frauen! Als ob das jetzt wichtig wäre. Hauptsache, du bist unverletzt und wieder bei mir. Außerdem stimmt das überhaupt nicht. Du bist wunderschön.«
    Sein Blick sagte mir, dass er es wirklich ehrlich meinte. Seine Veilchenaugen verschlangen mich fast, mein Herzschlag wurde schneller. Er zog mich in seine Arme, seine Lippen legten sich sanft auf meine, küssten mich voller zärtlicher Hingabe. Oh Gott, war das herrlich. Ihn wieder zu fühlen, zu riechen, zu schmecken. Die Küsse wurden drängender, gieriger, Hände gingen auf Wanderschaft. Einerseits verlangte jede Faser meines Körpers nach ihm, wollte nichts sehnlicher, als ihm nachgeben. Andererseits wurde mir überdeutlich bewusst, dass ich seit zwei Tagen in diesen Klamotten steckte, keinen Tropfen Wasser, geschweige denn Duschgel, Shampoo oder Zahnpasta gesehen hatte — und die Umarmungen mit Lin setzten noch eins obendrauf. Ich konnte mich selbst nicht riechen, fühlte mich einfach nicht wohl in meiner Haut.
    »Viktor, Liebster … warte …«
    Unwillig murmelte er an meinem Mund: »Was denn Engel?«
    »Bitte … ich muss duschen …«
    »Später Engel …«
    »Bitte! Ich stinke!«
    Ich befreite mich aus seinen Armen. Er

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