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V wie Viktor

V wie Viktor

Titel: V wie Viktor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A Schwarz
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lachte.
    »Ok, solange halte ich es wohl noch aus.«
    Als ich mich an ihm vorbeischob und vom Bett aufstand, gab er mir einen Klaps auf den Hintern, grinste mich frech an.
    »Beeil dich! Ich kann es nicht abwarten, jeden Zentimeter von dir zu verwöhnen.«
    »So schnell ich kann! Und wehe, du hältst dein Versprechen nicht!«
    Schon auf dem Weg ins Bad zog ich mir das Shirt über den Kopf, er pfiff mir hinterher. Lachend schloss ich dir Tür. Eine lange, heiße Dusche. Im Moment das Schönste, was ich mir vorstellen konnte — ok, das Zweitschönste. Das dampfende Wasser wusch den Dreck und die Angst der letzten Stunden weg und vertrieb die Kälte aus meinem Inneren. Ich schloss die Augen und hob den Kopf in den prasselnden Strahl. Was für eine Wohltat. Erst jetzt wurde mir bewusst, in welcher Gefahr wir uns befunden hatten und dass es auch ganz anders hätte ausgehen können. Wie in einer Diashow flackerten alle möglichen Bilder durch mein Hirn. Pierre, Lin, aber vor allem immer wieder Viktor.
    Ein Viktor, den ich so nicht kannte und auch nicht wieder sehen wollte. Der Teil von ihm, der so wenig menschlich war, dass es mich zutiefst erschreckt hatte. Diese Kälte und Wildheit in seinen Augen. Andrew hatte gesagt, er würde mir nie etwas tun und ich hatte genau das auch Lin versichert. Aber entsprach es der Wahrheit? Konnte er das wirklich kontrollieren? Noch vor wenigen Stunden hätte ich diese Frage mit einem uneingeschränkten Ja beantwortet.
    Anna! Spinnst du? Wie kannst du nur an ihm zweifeln? Er hat dich gerettet, hat sich auf einen Kampf mit Pierre eingelassen.
    Ich schüttelte den Kopf, um die Bilder zu vertreiben. Unsinn! Das war MEIN Viktor. Ich hatte keinen Grund, in irgendeiner Weise zu zweifeln. Energisch schaltete ich das Wasser aus, öffnete die Tür der Dusche — und schrie erschrocken auf. Er stand direkt vor mir.
    »Engel! Was ist denn?«
    »Nichts … du hast mich nur erschreckt …«, stotterte ich.
    Er machte einen kleinen Schritt nach vorne und stockte.
    »Alles ok?«
    Seine Augen fixierten mich, sahen in mich hinein.
    »Anna! Hast du etwa Angst vor mir?«
    Seine Tonfall war völlig entgeistert. Ich schüttelte schnell den Kopf, senkte aber unbewusst kurz den Blick. Wie angewurzelt stand er vor mir, atmete dann tief aus und sagte: »Eigentlich wollte ich zu dir unter die Dusche, aber vielleicht sollten wir besser erst mal reden, was meinst du?«
    Ich konnte nur stumm nicken. Nach einem Moment hob er die Hand, ließ sie aber wieder sinken und trat beiseite, um mich aus der Dusche zu lassen. Sein Gesichtsausdruck war ernst, fast schon enttäuscht. Oh mein Gott, was richtete ich da an? Bevor er sich umdrehen konnte, schlang ich ihm die Arme um den Hals.
    »Verzeih mir.«
    Er drückte mich kurz an sich, schob mich dann aber sanft von sich.
    »Ich warte draußen auf dich.«
    Verflucht!
    Schnell trocknete ich mich ab, putzte mir die Zähne und schlüpfte in den Bademantel. Als ich ins Schlafzimmer trat, saß er auf der Bettkante, das Gesicht in den Händen verborgen. Mein Magen krampfte sich zusammen. Vorsichtig setzte ich mich neben ihn, berührte ihn zögernd an der Schulter. Er hob den Kopf und sah mich lange an, dann nahm er meine Hände in seine.
    »Ok … hör mir einfach nur zu. Das ist sehr wichtig für mich.«
    Wieder nickte ich stumm.
    »Du weißt, was ich bin. Du wusstest es vorher schon. Nun hast du es auch gesehen und ich wünschte, das wäre nicht nötig gewesen. Aber das war es nun mal und es ist nicht zu ändern. Was du aber auch wissen musst — und das darfst du niemals vergessen, niemals! Egal in welcher Situation, egal was um uns herum passiert. Ich liebe dich! Und eher würde ich mir selbst etwas antun, als dir auch nur ein einziges Haar zu krümmen.«
    Ich öffnete den Mund, um zu antworten, aber er hob die Hand.
    »Warte. Ich bin noch nicht fertig. In den vielen, vielen Jahren gab es für mich nichts Schrecklicheres, als in den Augen der Menschen, die ich liebe, diesen Ausdruck zu sehen, wie gerade bei dir. Und alle haben mir versichert, dass es nicht wahr ist, dass sie mich nicht fürchten. Aber ich konnte es fühlen. Ich will dieses Gefühl nie mehr haben! Wenn du dir also nicht sicher bist, wenn du an mir zweifelst …«
    Der Satz schwebte wie eine dunkle Wolke zwischen uns.
    »Nein! Gott! Nein!!!«
    Zutiefst erschrocken starrte ich ihn an.
    »Ich hab keine Ahnung, was mit mir los war. Vielleicht sitzt mir der Schock noch in den Gliedern. Ich zweifle nicht an dir! Und ich

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