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v204640

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Titel: v204640 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanna Calaverno
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du blöde Kuh? Das wird dir Old Wild Bill schon noch austreiben. Wenn er mit dir fertig ist, leckst du ihm die Füße vor Dankbarkeit!«
    Bestimmt würde ich gleich schweißgebadet aufwachen und wissen, dass ich dieses Grauen nur geträumt hatte. Stattdessen klirrte es und ich fühlte seine Pratzen rau an meinem Knöchel. Entsetzt riss ich die Augen auf. Er war gerade dabei, meinen Fuß mit einer Handschelle an das Gitter am Fußende zu ketten. Ich schrie, warf mich wild hin und her und versuchte, mich vom Bett zu wälzen. Zwecklos.
    In meiner Panik trat ich einbeinig um mich, in der vagen Hoffnung, etwas Empfindliches bei ihm zu treffen. Er zog ohne wesentliche Kraftanstrengung mein freies Bein zu sich, ließ die Schellen zuschnappen und gab mir ein paar schallende Ohrfeigen. Mein Kopf wirbelte herum. Ich schmeckte Blut. Tränen traten mir in die Augen. Meine Wangen brannten wie Feuer und mein ganzer Kopf dröhnte von der Gewalt der Erschütterung.
    »Versuch das noch mal, du Schlampe und ich schlag dich windelweich!«
    Meine Kehle zog sich zusammen und ich spürte die Tränen an meinen Schläfen entlangrinnen. Alle meine Alarmglocken schellten, aber ich konnte einfach nicht glauben, dass Markus mir diese Situation eingebrockt hatte. Wo war er? Die rissigen Hände des Widerlings strichen genießerisch über meine Schenkel. Er grunzte:
    »Hübsche, weiche Haut. So etwas hab ich lange nicht mehr unter mir gehabt. Na, so was, kein Schlüpfer. Hast es wohl nicht erwarten können, was?«
    Er lachte dreckig und befingerte grob meine durch die Enthaarung besonders empfindliche Scham. Ich stieß einen Schmerzenslaut aus und versuchte, mich zu entwinden. Sofort richtete er sich grinsend auf, sah mir in die Augen und schlug mich erneut ins Gesicht.
    »Das Spielchen kannste nicht gewinnen. Ich geb dir einen guten Rat: Halte still!«
    Ich biss mir auf die blutende Unterlippe und bemühte mich, mein Zittern zu unterdrücken. Er befingerte interessiert meine trockene Spalte.
    »Scheiße, auch noch frigide. Mit den feinen Weibern hat man doch nichts als Ärger.«
    Er schob mir T-Shirt und Büstenhalter hoch. Der Anblick seiner Hände – abgebrochene, schwarze Fingernägel – auf meinen Brüsten drehte mir den Magen um. Er tat mir weh, als er meine Brüste knetete wie Vollgummibälle. Ich versuchte, den Schmerz zu ignorieren. Er kniff so stark in meine Brustwarzen, dass ich aufschrie.
    »Dämliches Weibsbild. Steilste dich auch so an, wenn du deinen Macker ranlässt?«
    Ich musste feststellen, dass sich der Albtraum mühelos steigern ließ. Das Schwein versuchte, mich zu küssen. Sollte er mich lieber wieder schlagen. Ich schrie wie am Spieß. Er begann, seine dreckstarrenden Jeans so langsam aufzuknöpfen, als bereite es ihm Spaß, die Sache möglichst in die Länge zu ziehen. Er ließ sie auf die Knie herunterrutschen und zog nicht einmal die abgewetzten Cowboystiefel aus, bevor er sich nahe an mich heranrobbte. Er nahm seinen Penis in die Hand und präsentierte mit unangebrachtem Stolz ein Mitleid erregendes, halb schlaffes Würstchen. Es stank nach altem Urin. Halb enttäuscht, halb hoffnungsvoll bedachte er ihn mit einem nachdenklichen Blick.
    »Er mag keine feinen Weiber. Aber wart’s ab – der wird’s dir noch besorgen, dass du die Englein singen hörst. Los, mach den Mund auf, du blöde Schlampe und lutsch ihn!«
    Ich hielt Mund und Augen verzweifelt geschlossen. Wieso wird man nicht ohnmächtig, wenn es angebracht wäre? Stumm und verbissen kämpfte ich gegen einen fast übermächtigen Brechreiz.
    »Du bist auch zu nichts zu gebrauchen, was?«
    An den Bewegungen auf der Matratze merkte ich, dass er aufgestanden war. Ich vernahm schabende Geräusche, wagte einen Blick und sah, wie er sich hingebungsvoll im Schritt kratzte. Zu meiner großen Erleichterung zog er sich die Hosen wieder hoch. Er kramte in seiner Hemdtasche nach Zigaretten. Bilder von gestern, im Kellergeschoss der Klinik, schossen mir ins Gedächtnis: der von Brandnarben übersäte Körper des Maskenmanns.
    Mit dem Rascheln des Zellophans, dem Klicken des Feuerzeugs und dem ersten Atemzug stieg Panik in mir hoch. Der Möchtegern-Cowboy wandte sich mir wieder zu; mein Körper versteifte sich augenblicklich zu einem gespannten Bogen. Seine Hand packte mein Kinn und drehte mein Gesicht zu ihm herum.
    »Kuck mich gefälligst an! Also, noch mal im Guten, weil du so schwer von Begriff bist: Du tust genau das, was ich sage, oder es tut dir Leid, klar?« Dabei

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