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Valentina 3 - Geheimnisvolle Verführung: Roman (German Edition)

Valentina 3 - Geheimnisvolle Verführung: Roman (German Edition)

Titel: Valentina 3 - Geheimnisvolle Verführung: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Evie Blake
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herausgefunden hat, dass sie unterschiedliche Väter haben, und dass Mattia es all die Jahre wusste und ihr nicht gesagt hat … nun, seitdem hat sie ein komisches Gefühl ihm gegenüber. Sie sind nur Halbgeschwister, aber das ist nicht der Punkt. Es geht darum, dass er ihr die ganze Zeit nicht die Wahrheit gesagt hat.
    »Geh und besuche sie, Valentina«, sagt ihre Mutter. »Die Kinder werden dir guttun.«
    »Ich kann nicht glauben, dass ausgerechnet du das sagst.«
    »Warum? Ich liebe Kinder«, antwortet Tina.
    Valentina schnaubt verächtlich. Eine Frau, die hinter ihr sitzt, dreht sich um und blickt sie unfreundlich an.
    »Ich muss jetzt Schluss machen, Mama, ich bin in einem Café. Ich rufe dich später an.«
    »Das tust du sowieso nicht«, entgegnet ihre Mutter, und eine Sekunde könnte Valentina schwören, dass sie verletzt klingt.
    »Okay, amüsier dich in New York. Mach nichts, das ich nicht auch tun würde«, fügt sie etwas beschwingter hinzu.
    »Da gibt es ja nicht viel«, murmelt Valentina.
    Es folgt Schweigen am anderen Ende der Leitung, und Valentina ist nicht sicher, ob ihre Mutter aufgelegt hat.
    »Mama, bist du noch dran?«
    Ein Seufzen.
    »Valentina, ich hoffe, dass du mir eines Tages vergeben kannst. Ich hoffe, dass du eines Tages verstehen wirst, dass ich nicht die Frau bin, für die du mich hältst.«
    Klick.
    Valentina ist wütend. Immer muss ihre Mutter das letzte Wort haben, und was soll das überhaupt heißen? Was soll sie ihr vergeben? Dass sie insgesamt eine miese Mutter gewesen ist? Oder geht es um etwas Spezielles? Dass sie sich beispielsweise in ihre Liebesgeschichte mit Francesco eingemischt hat? Oder dass sie Valentina mit neunzehn allein in Mailand zurückgelassen hat? Oder dass sie in Valentinas Kindheit die meiste Zeit bei irgendwelchen schicken Fotoshootings und nicht zu Hause war? Dass sie Valentina den Großteil ihrer Jugend zu Diäten gezwungen hat? Oder dass sie ihr alle paar Monate einen neuen Freund vorgestellt hat, sodass Valentina irgendwann zu hoffen aufgegeben hatte, dass einer von ihnen ihr neuer Vater würde? Und apropos Vater, ist nicht das Schlimmste überhaupt, dass ihre Mutter Valentina in dem Glauben gelassen hat, ihr Exfreund, Phil Rembrandt, sei ihr Vater? Aber ihre Mutter weiß nicht, dass Valentina Phil letztes Jahr in London besucht, mit ihm gesprochen und die Wahrheit herausgefunden hat. Ihre Mutter glaubt, sie könne ihr für immer etwas vormachen.
    Valentina trinkt ihren Kaffee aus, vergisst, dass sie mehr als satt ist, und schiebt sich eine weitere Gabel Torte in den Mund. In dem Moment sieht sie vom Tisch auf. Von ihrem Platz aus überblickt sie einen Teil des marmornen Treppenhauses und entdeckt eine Gestalt, die gerade dort hinunter in die Eingangshalle geht. Irgendwie kommt der Mann ihr vage bekannt vor: seine Größe, die lange gerade Nase und das markante Kinn. An wen erinnert er sie? Er trägt eine Baselballkappe über den mittelbraunen Haaren, dunkle Jeans, einen blau-weiß-gestreiften Pullover und Laufschuhe. Die Sachen wirken, als gehörten sie ihm nicht.
    Als spürte er ihren Blick, dreht der Mann sich um und sieht in ihre Richtung. Sie ist zu weit weg, sicher kann er sie in ihrer Ecke nicht sehen, und doch hat Valentina das Gefühl, der Mann würde den Raum nach ihr absuchen. Sie erbleicht, und jähe Angst lässt ihren Mund trocken werden. Täuscht sie sich? Der Mann sieht genau aus wie Glen. Der ist zwar blond, aber die Haare kann man leicht färben. Er trägt zwar Kleidung, die Glen niemals anziehen würde, aber beim Anblick der harten, grausamen Gesichtszüge ist Valentina sicher, dass er es sein muss. Wie könnte sie jemals den Mann vergessen, der sie in der Blauen Grotte aus dem Boot gezerrt hat? Noch immer hat sie Albträume davon, wie er sie mit tentakelartigen Armen umklammert und mit sich auf den Meeresgrund zieht. Wäre Thomas nicht gewesen, Glen hätte sie umgebracht.
    Ihr erster Impuls ist es, sich zu verstecken. Valentina drückt sich tiefer in die Ecke ihres Platzes und betet, dass er sie nicht entdeckt. Was, wenn er ins Café kommt? Es ist viel zu klein, als dass er sie nicht bemerken würde. Und dann fällt ihr etwas ein. Glen ist tot. Genau wie Thomas. Beide sind an jenem Nachmittag in der Blauen Grotte verschwunden, und die Polizei hat ihr erklärt, dass sie im Kampf gemeinsam ertrunken seien. Doch da steht er. Oder ist er es doch nicht? Sie muss dem nachgehen.
    Valentina springt vom Tisch auf und wirft in der Hast den Teller

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