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Valentine

Valentine

Titel: Valentine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Inka-Gabriela Schmidt
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Gerichte hatte sich stets nach Geoffreys Wünschen gerichtet und hatte Aliénor, die schon seit früher Kindheit nur vegetarisch aß, nicht zugesagt. Seitdem ihr elfisches Erbe hervorgetreten war, war sie sogar noch wählerischer geworden. Dem Einfallsreichtum des Küchenchefs der Schlossküche schienen zum Glück keine Grenzen gesetzt zu sein, den sensiblen Elfenmagen zu verwöhnen.
    »Gib deiner Mutter noch ein wenig Zeit, mon amour«, beschwichtigte Frédéric. »Das Wichtigste ist doch erst mal, dass sie bei uns sicher ist.«
    »Glaubst du, Geoffrey sucht nach Aliénor und mir?«, fragte Chantal. »Kann es sein, dass er eines Tages hier auftaucht?«
    Frédéric sah Valentine ratlos an. Natürlich würde der Vampirjäger nach den beiden suchen , und wenn er sie fand, vermutlich aus verletztem Stolz töten. Sie übernahm es an seiner Stelle zu antworten, während sie ein kleines mundgerechtes Stück von ihrem fast rohen Steak abschnitt. »Bestimmt sucht er nach euch beiden, Chantal. Du musst dir aber keine Sorgen machen. Hier dringt niemand ein. Das Schloss ist sicherer als jede Festung. «
    »Danke«, murmelte Chantal und wirkte zumindest ein wenig beruhigt.
    »Und außerdem steht Ihr unter meinem persönlichen Schutz, Se ñ ora Chantal «, mischte Emanuele sich ein, be tupfte mit der Serviette seinen Mund und hob das Glas. »Auf die wunder schönen Frauen in unserer Runde , die unsere Männerherzen erfreuen .«
    Frédéric verdrehte die Augen , und Valentine schüttelte den Kopf, als er anhob, etwas zu erwidern. Es war am besten, gar nicht auf Emanueles Geschwätz einzugehen. Als sie ihn während des Essens betrachtete, wie er sich exaltiert und übertrieben galant darum bemühte, Chantal zu gefallen, fiel ihr wieder Maurice ein. Auch er hatte einen Moment lang überheblich gewirkt, wenngleich nicht so sehr wie Emanuele, der von sich derart eingenommen war, dass ihr davon fast schlecht wurde . Wenn sie überhaupt jemals ein en Mann in ihrem Leben akzeptierte – als ob das überhaupt ein Thema wäre, über das sich nachzudenken lohnte – , dann einen Mann , der nicht nur stark und selbstbewusst, sondern vor allem verständnisvoll und einfühlsam war . Dass Maurice am Schluss fast darum gebettelt hatte, sie wiedersehen zu dürfen, hatte ihr irgendwie gefallen. Er war kein Draufgänger, der über Gefühle hinwegtrampelte. Dabei hatte diese Geste ihn keineswegs schwach wirken lassen. Außerdem hatte er sie gewissermaßen gerettet, obwohl er andererseits auch an ihrer misslichen Lage nicht unschuldig gewesen war. Hätte er sich nicht ebenfalls genau zu diesem Zeitpunkt an diesem Ort aufgehalten, hätte sie sich nicht erschr eckt . Ach, war das alles kompliziert.
    »Valentine!?«
    Jetzt erst wurde ihr bewusst, dass sie alles um sich herum ausgeblendet hatte. Ihr Teller war inzwischen leer , und sie hatte instinktiv Gabel und Messer darauf abgelegt und sich die Lippen mit der Serviette abgetupft . Sie schaute Frédéric irritiert an und wurde aufgrund seiner deutenden Kopfbewegung gewahr, dass Bertrand neben ihr stand und sich zu ihr herunterbeugte. »Habt Ihr noch einen Wunsch, Madame la Duchesse?«
    »Non merci, Bertrand. Es war wie immer vorzüglich. «
    Frédéric zog fragend die Augenbrauen hoch , und sie lächelte ihn entschuldigend an. An ihrer Mimik hatte er sicherlich erkannt, dass sie in Gedanken versunken war und sich dem Moment entzogen hatte. Wenn sie sich nicht zusammenriss, würde er ahn en , dass etwas Außergewöhnliches vorgefallen war. Niemand kannte sie besser als ihr Bruder. Bevor sie ihm von ihrem Ausflug und ihrer Begegnung erzählte, wollte sie sich jedoch erst im Klaren darüber sein , ob sie Maurice wiedersehen wollte oder nicht.
    Der Blick aus Maurice ’ Augen war warm und offen gewesen, neugierig, aber nicht bedrohlich. Wenn sie nur verstehen würde, warum ihr H erz schneller schlug und sich schwer anfühlte wie Blei , wenn sie an ihn dachte . B estürzt bemerkte sie, dass ihr Schoß warm und feucht war und ihre Brüste spannten. Es war so unendlich lange her, dass ihr Körper solche Regungen gezeigt hatte, dass sie völlig verwirrt war. Sie benötigte dringend Abkühlung und eilte auf die nahegelegene Toilette, um ihre n Puls unter dem kalten Wasser hahn zu kühlen.
     
    * * * *
     
    Zur anschließenden Lagebesprechung trafen sich die Vampire in der Bibliothek. Während alle saßen, lehnte Emanuele lässig mit dem Rücken an einem der Regale und betrachtete gelangweilt seine langen,

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