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Valentine

Valentine

Titel: Valentine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Inka-Gabriela Schmidt
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mit den Schultern. »Ich fand diese Erläuterung unter der Zeile Einer im Hellen z uhause, doch im Dunkel ohne Gefahr.«
    Die Aussage passte allerdings nicht zu einem Vampir, eher zu einem Menschen.
    »Dürfen wir vielleicht von Eurer Exzellenz auch erfahren, in welchem Dokument Sie das entdeckt haben ?«, fragte Olivier mit drohendem Unterton.
    »Altgriechisches Pergament aus der Gegend um Pergamon.« Emanuele zeigte ein unerschütterte s Selbstbewusstsein.
    »Und?«, warf Valentine ein. »Dürfen wir das mal sehen? Sie können doch sicherlich einen Beweis liefern. «
    Es war wichtig, die Emotionen flach zu halten, ehe sich die angespannte Atmosphäre in einer Explosion entlud. Ob ihr das gelingen würde, war sie sich nicht sicher. Falls Emanuele seine Behauptung mit einem Dokument untermauerte, würde wieder Ruhe einkehren. Wenn die Besprechung hingegen in eine Diskussion oder Streit ausartete und zu lange dauerte, wäre sie nicht pünktlich am Treffpunkt.
    Ich gehe da sowieso nicht hin . Eine andere Stimme in ihrem Inneren hielt dagegen: Lügnerin. Natürlich gehst du. 
    Ein Lächeln um spielte Emanueles Lippen. »Gern, sehr gern trete ich den Beweis an. W enn la Duchesse mir die Ehre erweisen, mich zu begleiten, Señorita Valentina.«
    Frédéric gab ein leises Knurren von sich , und Valentine hob beschwichtigend di e Hand. Es war nicht nötig, dass er sich für sie einsetzte, sie schaffte das allein.
    »Danke für Ihr Angebot , Monsieur del Castello «, erwiderte sie betont höflich. »Aber in der heutigen Zeit gibt es andere Möglichkeiten. Wie wäre es mit abfotografieren? Oder einem kleinen transportablen Fotokopierer, wenn Sie es nicht für möglich erachten, das Dokument hierherzubringen?«
    »Nicht doch, diese moderne Technik. « Ü bertrieben verdrehte Emanuele die Augen. » Das wäre unter meiner Würde. Es ist im Übrigen nicht möglich. Das Dokument ist zerstört.«
    Wohin hätte sie ihn begleiten sollen, wenn es nichts zu lesen gab? War das wieder einer seiner Versuche gewesen , mit ihr allein zu sein?
    Frédéric knurrte und ballte für Sekunden eine Hand zur Faust. Es war nicht schwer zu erkennen, dass er Emanuele die Schuld an der Zerstörung gab und ihn am liebsten verprügeln wollte.
    Für Valentine hatte die Ursache wenig Bedeutung. Weg war eben weg. »Und der restliche Text?«
    »Verloren. Die jüngsten Erdbeben haben das Gebäude zum Einstürzen gebracht. Ich fand nur noch Fragmente.«
    Immerhin. Jeder kleine Beitrag konnte wichtig sein im großen Puzzle.
    Während Olivier als N ächster seine neuesten Erkenntnisse vortrug, schweiften Valentines Gedanken wieder ab. Sie sah Maurice vor sich, jung und stark, mit einer unergründlichen Unruhe in sich, die er zu unterdrücken versuchte. Seine Arme umfingen sie und drückten sie sanft an seine Brust. Entsetzt hielt sie den Atem an, wartete darauf, dass er ihre Kleidung zerfetzte, stattdessen strichen seine Hände ihr sehr sanft über den Rücken. Süß und zart eroberte sein Mund den ihren.
    »Valentine – einverstanden?« Frédérics Tonfall war ungewöhnlich scharf.
    »Wie? Ja, natürlich.« Wenn sie nur wüsste, worüber gerade gesprochen worden war.
    »Dann machen wir es so. Auf an die Arbeit. Bis morgen Abend.«
     
    Während alle anderen die Bibliothek verließen, blieb Frédéric bei Valentine zurück. »Was ist denn heute los mit dir? Du bist so unkonzentriert.«
    »Nichts. Ich hab nur schlecht geschlafen.«
    »Hast du wieder von damals geträumt?«
    Sie lächelte ihn so selbstbewusst , wie es ihr möglich war, an und legte ihre Hand beruhigend auf seinen Arm. » Nein. Mach dir keine Sorgen. Es geht mir gut.«
    »Bist du sicher, dass wir nichts bereden müssen?«
    »Ja, ganz sicher, alles in Ordnung. Geh nur, ich mach mich wieder an die Übersetzung.« Sie deutete auf die Pergamentrollen, die auf dem Tisch lagen. »Wolltet ihr beiden nicht heute Nacht Aldin wieder treffen, damit er euch aus Brocéliande berichtet?«
    Ein wenig neugierig war Valentine schon, wie es wohl im Elfenreich aussah, das sich tief im Wald von Brocéliande befand. Vor allem auf das Elfenschloss, das kitschig wie aus Zuckerguss erstellt aussehen sollte.
    »Aliénor freut sich auf jedes Treffen mit ihrem Vater. Die beiden haben sich so viel zu erzählen « , bestätigte Frédéric. »Und sie lernt von ihm einige magische Tricks, die nur Elfen beherrschen .«
    »Und ihr beiden brennt außerdem darauf zu hören, wie sich die Revolution im Elfenland entwickelt.«
    Sie

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