Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Valentine

Valentine

Titel: Valentine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Inka-Gabriela Schmidt
Vom Netzwerk:
öffnete sie ein wenig ihren Mund und stieß mit ihrer Zungenspitze gegen seine Lippen.
    Stöhnend reckte Maurice sich ihr entgegen.
    »Valentine«, flüsterte er erregt und tastete mit seinen Händen nach ihrem Körper. Ihre Sehnsucht war also nicht weniger groß als seine. Sie war nackt und weich – und ihre Brüste fest und rund, wie er feststellte, ihre Brustwarzen hart und sensibel. Als er mit seinem Finger darüberstrich, bäumte sie sich im Kuss auf und gab ein wollüstiges Stöhnen von sich , das tief unten aus ihrer Kehle kam .
    Von wilder Leidenschaft überwältigt , drehte Maurice sich mit ihr, bis sie auf dem Rücken lag. Valentine lachte leise . A ls hätte sie von ihm nichts anderes als männliche Initiative erwartet, packte sie sein Gesicht mit beiden Händen, zog ihn zu sich herab und küsste ihn so voller Inbrunst, dass er zu atmen vergaß. Ihre Finger hielten ihn fest wie einen Schraubstock, und ihr Kuss erstickte ihn beinahe. Ihm wurde schwindlig dabei. Er musste dringend atmen, um nicht ohnmächtig über ihr zusammen zubrechen .
    »Ah!«
    Nach Luft ringend , stemmte Maurice sich aus dem Kissen hoch, in das er seine Nase gepresst hatte . Alles entsprach der Realität: seine Atemnot, der Schweiß auf seiner Haut, seine Erregung. Nur eins nicht: Er war allein.
    Verflucht! Ve rwirrt drehte er sich auf den Rücken und ließ sich in die Kissen zurückfallen. Seine Erektion fiel sekundenschnell in sich zusammen. Enttäuscht begriff er, dass er nur geträumt hatte.
    Jemand polterte die Treppe hinunter. Hoffentlich ging sein Vater bald ins Bett, damit Ruhe einkehrte und er endlich schlafen konnte .
    Maurice drehte sich auf die Seite und drückte das Kissen unter seinem Kopf im Nacken zurecht. War das schon immer so unbequem gewesen? Dabei fiel sein Blick aus den halb geschlossenen Augen auf die Leuchtziffern des Radioweckers, der auf dem Nachttisch stand.
    Augen auf, zu, auf.
    Nein, er hatte sich nicht getäuscht. Sechs Uhr dreißig . Knurrend drehte er sich auf den Rücken, zog die Beine an und wischte sich mit den Händen über das Gesicht. Verflucht! Die Nacht war vorbei.
     
    * * *
     
    Geoffreys Begrüßung fiel frostig aus, als Maurice etwa zehn Minuten später in der Küche erschien, frisch geduscht, aber unrasiert, und zu seiner eigenen Überraschung vergleichsweise ausgeruht.
    »Hätte nie gedacht, dass mein Sohn so ein Weichei ist.« Geoffrey musterte seinen Sohn kurz. Sein unwilliges Kopfschütteln sagte alles. Ihm gefiel nicht, was er sah.
    »Wie wär ’ s mit guten Morgen ? «, brummte Maurice.
    Geoffreys Augen blickten hellwach, ansonsten sah sein Gesicht grau und faltig aus, was angesichts seiner Lebensweise nicht verwunderte. Wie hatte Maman das nur die ganze Zeit über ertragen?
    »Hast mich gestern ziemlich blamiert.«
    Maurice entschied sich , Geoffreys morgendliche Macken zu ignorieren. Er goss sich Kaffee ein und steckte eine Scheibe Weißbrot in den Toaster.
    »Ist dir egal , wie ich vor meinen Kollegen dastehe, nicht wahr? «
    Nun drehte er sich doch um und sah seinen Vater an. »Du magst ja über Leichen gehen, aber i ch bin eben nicht so skrupellos wie du. Es gibt Gesetze , an die auch du dich halten solltest!«
    »Vampiren kann man nicht mit Gesetzen beikommen. Die muss man ausrotten ! «
    Streiten oder frühstücken. Eines von beiden würde gleich auf der Strecke bleiben.
    Auf der Suche nach Butter und Wurst oder Käse entdeckte Maurice eine angebrochene Packung Schinken im Kühlschrank, die vo n Schimmel bereits grün war. »Igitt, kaum ist Maman ein paar Tage nicht da, tritt hier der Notstand ein.« Mit angewidertem Gesichtsausdruck und spitzen Fingern nahm er die Packung und beförderte sie in den Mülleimer.
    »Kannst ja einkaufen gehen, wenn es dir nicht passt. Aber zuerst kommst du mit.«
    Dann begnügte er sich halt mit einem Butterbrot. »Wozu? Vielleicht blamiere ich dich wieder.« Maurice gab sich keine Mühe, die Schärfe seines Tonfalls zurückzuhalten. Es war schwierig, die Achtung, die er bisher für seinen Vater empfunden hatte, mit Geoffreys illegalen und brutalen Verhörmethoden in Einklang zu bringen.
    »Es gibt Fotos von ein paar Vampiren. Hat heut Nacht eine Überwachungskamera aufgenommen. Solltest du dir ansehen. Vielleicht kapierst du’s dann, dass dies kein Kinderspiel ist.« Geoffrey trank geräuschvoll schlürfend den Rest seines Kaffees aus, als wolle er Maurice absichtlich ärgern, wischte sich mit dem Handrücken über den Mund, dann über die

Weitere Kostenlose Bücher