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Valhalla: Thriller (German Edition)

Valhalla: Thriller (German Edition)

Titel: Valhalla: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Thiemeyer
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Seite.
    Tintenschwarze Dunkelheit empfing sie. Es war, als sickere die Finsternis wie Flüssigkeit aus der Öffnung. Viktor lehnte sich mit dem Rücken gegen einen der mächtigen Türstürze und steckte seinen Kopf in die Kammer.
    »Sie können jetzt rauskommen, das Spiel ist aus.«
    Oh, wie lange hatte er sich schon danach gesehnt, das sagen zu dürfen.
    »Wir wissen, dass Sie da drin sind. Und versuchen Sie nicht, durch das Treppenhaus zu fliehen. Der Rückweg ist abgeschnitten, Sie laufen da in offenes Feuer. Wenn Sie also nicht wollen, dass wir Sie mit Gewalt holen, kommen Sie mit erhobenen Händen raus. Ich zähle bis drei. Eins … zwei … DREI !«
    Nichts tat sich. Nicht mal ein Licht war zu sehen. Die Flüchtlinge hatten ihre Lampen ausgeschaltet.
    Na schön, dann eben auf die harte Tour.
    Viktor gab das Signal zum Angriff, dann stürmten die Männer in geduckter Haltung in die Kaiserkammer und verteilten sich rechts und links der Seiten. Er wartete, bis der letzte durch war, dann rannte er selbst hinein. Die LED s ihrer Waffen zuckten wie Laserschwerter durch die Dunkelheit. Viktor überlegte noch, ob er eine Blendgranate werfen sollte, entschied sich aber dagegen. Er hatte die Gruppe bereits entdeckt. Drei links, zwei rechts, die Köpfe halb verborgen hinter den Steingräbern.
    »Das hat doch keinen Sinn«, rief er. »Sie werden es nicht schaffen. Wir können über alles reden.«
    Spätestens jetzt hätte er mit einer Antwort gerechnet. Zustimmung, Ablehnung, Trotz – irgendetwas. Besonders von jemandem wie John Evans hätte er eine Reaktion erwartet. Stattdessen hockte dieser Typ zusammen mit den anderen wie ein verschüchtertes Kaninchen in seinem Versteck und rührte sich nicht.
    »Hören Sie, ich will nicht, dass irgendjemand verletzt wird. Vier Scharfschützengewehre sind in diesem Augenblick auf Sie gerichtet. Wenn Sie mir ein Zeichen geben, kann ich meinen Männern befehlen, sie zu senken. Ich kann aber auch den Angriff befehlen, nur garantiere ich dann für nichts mehr. Die Wahl liegt bei Ihnen. Was ist jetzt, meine Geduld geht langsam zu Ende.«
    Schweigen im Walde.
    Jetzt reichte es. Viktor hasste Widerworte, aber noch mehr hasste er es, ignoriert zu werden. Wenn diese Idioten glaubten, sie könnten sich einen Scherz mit ihm erlauben, hatten sie sich geschnitten. Er brauchte nur diese Peters, alle anderen waren entbehrlich. Zugegeben, Evans hätte er gerne lebendig gehabt, um an ihm seinen Frust abzureagieren, aber wenn er vor ihm im Staub lag, mit einer Kugel im Kopf, dann war das auch akzeptabel.
    Er löste sich aus seinem Versteck, richtete seine Waffe auf die Wand hinter den Flüchtlingen und drückte ab. Ein ohrenbetäubendes Krachen zerfetzte die Stille. Pulverdampf stieg ihm in die Nase. Gott, wie er diesen Geruch liebte. Die Männer folgten seinem Beispiel und feuerten ein paar Kaskaden in einen Teil des Raumes, von dem aus keine Querschläger zu erwarten waren. Ein Stakkato von Mündungsfeuer erhellte den Saal. Qualm stieg auf, trübte die Sicht. Im Licht der Suchlampen wirkten die Gesichter der Flüchtigen wie ausgeschnittene Papiermasken. Die Augen weit aufgerissen, die Münder zu einem Loch geformt. Wo starrten die denn hin? Nicht zu ihm, so viel war sicher. Stattdessen war ihr Blick auf eine bestimmte Stelle am Boden gerichtet. Eine Stelle, die irgendwie dunkler zu sein schien als der Rest des Raumes. Viktor drehte seinen Kopf.
    In einer Bewegung, zu schnell für das Auge, schoss etwas an ihm vorbei und auf einen seiner Männer zu. Er glaubte ein keuchendes Husten zu hören, dann spürte er den Luftdruck. Es war, als wäre ein Auto mit fünfzig Sachen an ihm vorbeigerauscht.
    Viktor hörte einen markerschütternden Schrei, gefolgt von einem Geräusch, als würde eine Papiertüte zerplatzen. Blut, Haut und Stofffetzen spritzten durch die Luft. Im blutroten Nebel erstrahlten ihre Lampen wie die Bremslichter bei einer Karambolage. Ein Lichtstrahl streifte ihn und ließ ihn hell aufleuchten. Er blickte an sich herab. Von seinem Schutzanzug tropfte Blut.
    »
Himmel!
«
    Dann brach die Hölle los.
    Mündungsblitze zuckten auf, Gewehrfeuer und Schreie zerfetzten die Dunkelheit. Im Stakkato der Salven sah Viktor panisch herumirrende Gestalten. Es war, als habe jemand einen Böller in ein Hühnerhaus geworfen. Irgendeiner dieser Idioten richtete die Lampe auf ihn und machte ihn so zu einem perfekten Ziel. Statt den Mann anzuschnauzen, wandte er eine Technik an, auf die er in seiner

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