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Valhalla: Thriller (German Edition)

Valhalla: Thriller (German Edition)

Titel: Valhalla: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Thiemeyer
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ich.«
    »Und was ist damit?«
    »Es … ich weiß auch nicht.« Sie zögerte. »Ich dachte für einen Moment, es könnte … aber vermutlich hat es nichts zu bedeuten.« Hannah steckte den Fetzen ein. »Was immer es ist, es hat Zeit. Im Moment haben wir Wichtigeres zu tun.«
    »Wenn du meinst. Aber vergiss nicht, was du mir sagen wolltest. Ich kenne dich, Hannah. Wenn du so ein Gesicht machst, hat es meistens etwas zu bedeuten.« Er sah sie an, dann zuckte er die Schultern und wandte sich den anderen zu. »Kommt, Freunde. Wir müssen weg hier. Primakov wird bald mit Verstärkung zurückkommen. Hiroki, was hast du da?«
    »Ich glaube etwas Interessantes.« Der Japaner kauerte neben einer der Leichen und hielt einen blutbespritzten kleinen Kasten in der Hand. Er sah ein bisschen aus wie ein Walkie-Talkie, nur ohne Antenne.
    »Etwas, das wir brauchen können?«
    »Kann ich noch nicht genau sagen. Ich werde es aber einstecken und bei unserem nächsten Halt genauer untersuchen. Ich habe da so einen Verdacht, aber es wäre verfrüht, jetzt schon darüber zu sprechen.«
    »In Ordnung, dann lasst uns gehen. Zum Glück hat unser Freund die Tür offen stehen lassen. Der Weg ist frei. Komm, Hannah, gib mir deine Hand.« Er versuchte, ein aufmunterndes Lächeln aufzusetzen, doch Hannah fand, dass er müde und abgespannt wirkte. Sie bewunderte ihn dafür, wie er in dieser Situation noch die Kraft fand, alle anderen aufzumuntern; schließlich hatte er genau dasselbe erlebt wie sie.
    Sie reichte ihm ihre Hand und begleitete ihn durch die Tür. Im Licht ihrer Lampen erhoben sich eisüberkrustete Ruinen. Dunkel und zyklopisch ragten die Gebäude auf.
    Das Labyrinth hatte sie wieder.

47
    E in
was?
« Fradkov stützte sich auf seine Hände und beugte sich vor. So weit, dass Viktor seinen Atem riechen konnte. Er stank nach Alkohol.
    »Ein Schatten. Ein Monster. Irgendetwas. Ich konnte es nicht genau erkennen, dafür war es zu schnell. Es ging so plötzlich, dass wir keine Zeit hatten, uns darauf einzustellen. Als wir begriffen, dass wir angegriffen wurden, war es bereits zu spät.«
    »Und es hat alle deine Männer getötet?«
    »Mirkovic, Strepkow, Kusmin, Danilow – keiner hat überlebt. Es war ein Massaker.«
    Generaloberst Fradkov verschränkte die Arme hinter dem Körper und begann, auf und ab zu gehen. Eine typische Angewohnheit, wenn er nachdenken musste.
    Viktor versuchte, seine Hand zu beruhigen. Sie zitterte. Es hatte mit dem Angriff begonnen und war seitdem nicht wieder verschwunden. In diesem Zustand konnte er keinen Stift mehr halten, geschweige denn eine Waffe. Er brauchte dringend etwas für seine Nerven. Etwas Stärkeres als das, was Doktor Olgin ihm verordnen würde.
    »Was ist mit den anderen?«
    »Andere?«
    »Den Flüchtlingen. Peters, Evans, dem Rest des Teams. Sie zu ergreifen war doch dein Ziel, oder irre ich mich?«
    Viktor senkte den Kopf. »Um ehrlich zu sein, ich weiß es nicht, Genosse Generaloberst. Auf keiner unserer Überwachungskameras sind sie bisher wiederaufgetaucht. So heftig wie es uns erwischt hat, können sie eigentlich nur tot sein.«
    »Glaubst du.«
    »Glaube ich, ja. Dieses – was auch immer es war – hat völlig chaotisch gehandelt, es hat nicht unterschieden zwischen Freund und Feind. Es kam wie aus dem Nichts, wütete und mordete, und …« Er drückte die Hände zusammen.
    Fradkov legte ihm die Hand auf die Schulter. »Schon gut, mein Freund, schon gut. Ich weiß, du hast Furchtbares durchgemacht. Ich gebe dir einen Tag frei, damit du dich ausruhen und auf andere Gedanken kommen kannst. Wann hast du das letzte Mal geschlafen?«
    »Keine Ahnung«, sagte Viktor. »Ist lange her.«
    »Lass dir ein Schlafmittel geben und hau dich aufs Ohr. Vor morgen früh will ich dich hier nicht mehr sehen.«
    Viktor blickte erstaunt auf. »Soll ich denn nicht zurückkehren und die Verfolgung fortsetzen? Bei den vielen Schüssen, die dieses Ding abbekommen hat, müsste es entweder tot oder sterbend in der Kanalisation liegen. Ich könnte …«
    »Du tust, was ich dir sage. Ich werde die Suche persönlich in die Hand nehmen. Auch die Suche nach Peters. Ich habe jeden freien Mann dafür abgezogen und werde die Teams in Eigenregie koordinieren. Zu dumm, dass Evans die Kamera zerstört hat. Ich hätte zu gern gesehen, was euch da angegriffen hat. Aber sei es, wie es ist: Ehe dieser Tag zu Ende ist, werden wir wissen, was unsere Männer getötet hat, und es zur Strecke bringen. Und wir werden Peters

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