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Valhalla: Thriller (German Edition)

Valhalla: Thriller (German Edition)

Titel: Valhalla: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Thiemeyer
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Pille.«
    »Du sprichst von Folter.«
    John nickte. »Ich bin überzeugt, dass Primakov ihn in der Mangel hatte. Arkadij war ein lebenslustiger Mensch, er hätte diese Pille nicht genommen, wenn er einen anderen Ausweg gesehen hätte. Es tut mir leid, dass ich euch nicht eingeweiht habe, aber ich hielt das für eine persönliche Sache.«
    »Und die anderen?«, fragte Ilka. »Sind die für uns bestimmt?«
    »Nur, wer will. Ich kann niemandem dazu raten, das muss jeder mit sich selbst ausmachen. Wir sind weit gekommen, aber es liegt noch ein schweres Stück vor uns. Für jeden von uns kann irgendwann der Moment kommen, an dem er nicht mehr weiterweiß, an dem ihm die Optionen ausgehen. Zu wissen, dass es diesen letzten Ausweg gibt, kann durchaus befreiend sein. Aber wie gesagt: Es ist eure Entscheidung.«
    »Ich nehme eine«, sagte Roberto.
    »Ich auch.« Ilka streckte die Hand aus.
    »Hiroki?«
    Der Japaner blickte starr auf den Monitor, dann nickte er.
    »Und du, Hannah?«
    »Nein.«
    »Bist du sicher?«
    Sie nickte. »Ganz sicher. Ich glaube nicht an ausweglose Situationen. Außerdem wäre es unserem Kind gegenüber höchst unfair. Es ist noch nicht mal geboren und will leben. Deswegen: nein.«
    »Einverstanden. Falls du dich anders entscheiden solltest, du weißt, ich habe noch eine in Reserve.« Er seufzte leise. »Ich weiß, dass ihr euch alle gern noch ein bisschen länger ausruhen würdet, trotzdem plädiere ich für einen baldigen Aufbruch. Es ist Zeit, dass wir uns über unser weiteres Vorgehen Gedanken machen. Wir sind gut vorangekommen. Von hier aus ist es bis zu dem Bereich, der auf der Karte als
Hot Zone
gekennzeichnet ist, nur noch ein kurzes Stück. Dort liegen die Abschnitte, die die Biolabors, Unterkünfte und Schaltstellen beinhalten. Wir werden dort kaum ungesehen rein- oder rauskommen; ich schlage also vor, dass wir uns Gedanken machen, wie wir genau vorgehen wollen.«
    Ilka neigte ihren Kopf ein wenig. »Gibt es einen Plan?«
    »Nicht wirklich, nein. Das Massaker in der Krypta hat uns etwas Zeit verschafft, aber das ist auch alles. Nach den Daten von Gravos zu urteilen, sind die Russen bereits damit beschäftigt, das Areal rund um die Krypta zu sichern und ihre Toten zu bergen. Anschließend werden sie mit der Jagd auf uns beginnen. Dafür werden sie jeden aktiven Mann benötigen. Mit etwas Glück sind die Zugänge zur Hot Zone, hier mit A, B und C gekennzeichnet, dann unterbesetzt. Wir könnten ein Ablenkungsmanöver starten, indem ein Teil von uns versucht, sich im Abschnitt A Zugang zu verschaffen, während der Rest Abschnitt C übernimmt. Dies ist der Bereich, in dem sich laut meinem Plan die biologischen Labors und Forschungsstätten befinden.« Er deutete auf die Karte. »Es reicht, wenn einer von uns dort eindringt, sich einen Schutzanzug stibitzt und eine Probe der betreffenden Substanz mitgehen lässt. Wir würden uns dann bei Abschnitt B treffen und zusehen, dass wir schnellstmöglich von hier verschwinden. Die andere Möglichkeit ist mehr so eine Notfalllösung. Für den Fall, dass der erste Plan aus irgendwelchen Gründen nicht funktioniert.«
    »Von welcher Möglichkeit redest du?«
    »Die Kanalisation.«
    »Die Kana…
was?
« Ilka sah ihn an, als hätte er nicht alle Tassen im Schrank. »Ich habe mich wohl verhört. Willst du allen Ernstes vorschlagen, dass wir wieder da runtergehen? Schlag dir das gleich aus dem Kopf. Keine zehn Pferde bringen mich dorthin zurück. Nicht nach dem, was passiert ist. Hast du vergessen, was uns angegriffen hat? Dieses Ding lebt da unten. Es wartet, bis irgendein Trottel sich da hinunterverirrt, und schnappt ihn sich.«
    »Und es ist möglicherweise nicht allein«, sagte Hannah.
    »Nicht allein?« Zwischen Ilkas Brauen entstand eine steile Falte. »Würde es dir etwas ausmachen, uns zu erklären, was du damit meinst?«
    »Während ihr eure Angriffspläne geschmiedet habt, bin ich die Datenbanken von EMERCOM durchgegangen«, sagte sie. »Ich hatte den Verdacht, dass das nicht der erste Vorfall dieser Art war, und tatsächlich: Es gibt zwei Einträge, die auf gewalttätige Fremdeinwirkung schließen lassen. Der erste vor etwa einer Woche, dabei sind zwei Soldaten spurlos verschwunden, der zweite vor noch nicht mal vier Tagen. Die Fotos sprechen eine deutliche Sprache. Nicht ganz so schlimm wie in unserem Fall, aber trotzdem ziemlich krass. Ich erspare euch die Einzelheiten und beziehe mich mal nur auf den Bericht. Es wird viel spekuliert, aber es ist

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