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Valhalla: Thriller (German Edition)

Valhalla: Thriller (German Edition)

Titel: Valhalla: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Thiemeyer
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nichts wirklich Konkretes dabei. Fest steht: Was immer das getan hat, es war schnell. Es muss wie aus dem Nichts gekommen sein, die Soldaten getötet haben und wieder im Labyrinth verschwunden sein, ehe jemand etwas mitbekam. Eine klassische Hit-and-Run-Taktik, wie es ja auch in der Krypta der Fall gewesen ist. Leiter der Aufklärung war übrigens in beiden Fällen Viktor Primakov.«
    Roberto pfiff zwischen den Zähnen. »Na, sieh mal einer an. Der Herr Major. Dem muss ja inzwischen das Wasser bis zum Hals stehen.«
    Ilka lächelte grimmig. »So viele Männer verloren, und dann stirbt ihm noch ein Gefangener während des Verhörs weg … sorry, Hiroki, ich wollte nicht geschmacklos klingen. Ich mochte Arkadij – sehr sogar –, aber ich stimme mit John überein. Der Bericht besagt, dass er während
der Befragung
gestorben sei. Das klingt für mich verdammt nach Folter. Vermutlich hat er gesehen, was auf ihn zukommt, und einfach die Reißleine gezogen.«
    Alle schwiegen. In Gedanken waren sie bei ihrem Freund und Weggefährten. Es war Hiroki, der die Stille durchbrach. »Wir wissen immer noch nicht, wer oder was diese Soldaten getötet hat. Was ist da unten, und warum zeigt es sich nie?«
    John sah Hannah durchdringend an. Er tat das schon eine ganze Weile, und ihr wurde unwohl unter seinem Blick.
    »Was hast du, Liebster? Was geht dir durch den Kopf?«
    »Was hast du da vorhin in der Krypta gefunden? Du weißt schon, das, was du aufgehoben und eingesteckt hast.«
    Hannah spürte, dass es Zeit wurde, ihren Freunden von ihrem Verdacht zu berichten. Sie griff in die Tasche, holte den Stofffetzen hervor und reichte ihn herum.
    »Gjertsen«, murmelte John. »Bei dem Namen klingelt etwas bei mir.«
    »Er war der Leiter der ersten Expedition und galt als verschollen«, sagte Hannah. »Ich habe nicht mehr an ihn gedacht, bis ich dieses Stück Stoff gefunden habe. Wieso hier, fragte ich mich. Wieso jetzt? Und dann habe ich damit begonnen, in den medizinischen Archiven zu lesen. Ich glaube, ich weiß, woran die Nazis hier unten wirklich geforscht haben. Aber ich hätte lieber, dass ihr euch selbst ein Bild macht. Lest!«
    *
    John konnte es kaum glauben. Das las sich wie aus einem schlechten Film. Einem Film über wahnsinnige Wissenschaftler, missglückte Experimente und den unbändigen Wunsch, Gott zu spielen.
    »Grundgütiger«, flüsterte er, als er die Zeilen überflog. »Ich habe ja immer geahnt, dass die Typen durchgeknallte Arschlöcher waren, aber das schlägt dem Fass den Boden aus.«
    »Vermutlich hätten sie dir sogar zugestimmt, als ihnen ihr Experiment um die Ohren flog. Nur, dass es da schon zu spät war«, sagte Hannah. »Ich bin sicher, sie hatten sich den Ausgang ihres Forschungsprojekts etwas anders vorgestellt.«
    »Mit Forschung hat das nichts zu tun«, sagte Roberto. »Eher mit wildem Herumexperimentieren. Wie Kinder, die mit einem Chemiebaukasten spielen. Sie haben einfach alles zusammengemischt und gewartet, was dabei herauskommt. So gesehen schon erstaunlich, dass sie überhaupt ein Ergebnis erhalten haben.«
    »Unterschätzt diese Leute nicht«, sagte John. »Sie hatten Ehrgeiz und keinerlei Skrupel. Jedenfalls waren sie skrupellos genug, sich über so etwas wie moralische Bedenken oder ethische Grundsätze keine Gedanken zu machen. Es gab genügend Gefangene, an denen man herumexperimentieren konnte, und außerdem hatten sie ein paar wirklich helle Köpfe in ihren Reihen. Ich glaube nicht, dass das ein Unfall war. Ich glaube, sie wollten genau das erreichen. Ihnen fehlte nur die Zeit, das Projekt zu Ende zu führen.«
    »Ich verstehe das nicht«, sagte Ilka. »Ich dachte, sie wollten einen biologischen Kampfstoff entwickeln.«
    »Ja, das wollten sie«, sagte Hannah. »Aber anders, als wir uns das vorgestellt haben. Nicht das Virus sollte der Kampfstoff sein, sondern das, was daraus entstand.
Was es aus den Menschen machte
. Ihr Ziel war der perfekte Supersoldat. Ein Mann, der weder ruht noch schläft, der weder Schmerzen spürt noch sich beklagt. Eine perfekte Kampfmaschine, die 24 Stunden auf den Beinen ist und die gleichzeitig über enorme Kräfte verfügt. So gesehen nur eine Weiterführung der Experimente, die sie bereits zu Beginn des Krieges vorangetrieben haben.«
    »Von welchen Experimenten sprichst du?«
    Hannah neigte den Kopf. »Habt ihr schon mal von Crystal Meth gehört?«
    »Methylamphetamin, auch Methamphetamin genannt, na klar«, sagte Roberto. »Ein halbsynthetisches Stimulans auf

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