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Valhalla: Thriller (German Edition)

Valhalla: Thriller (German Edition)

Titel: Valhalla: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Thiemeyer
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vollständige Genesung benötigte, sei es, dass sie ein Serum herstellen wollte: Sie war hier, um den Erreger in die Finger zu bekommen. Sie war die Einzige, die sich hier unten auskannte; außerdem war sie die letzte Überlebende. Es war etwas Persönliches, das spürte er.
    Viktor setzte sich aufrecht hin. Wie einfach doch alles war, wenn man nur den richtigen Ansatz gefunden hatte. Hannah Peters und ihr ureigener Kreuzzug. Eins plus eins. Simple Deduktion.
    Viktor kam nicht umhin, dieser Frau seinen Respekt zu zollen. Es war verdammt mutig von ihr, sich wieder in die Höhle des Löwen zu wagen. Wenn er recht hatte, was ihr Motiv betraf, so nötigte ihm das sogar noch mehr Respekt ab.
    Doch der Löwe war nicht auf den Kopf gefallen. Viktor war klar: Hatte man erst einmal die Pläne des anderen erraten, konnte man ihm auch eine Falle stellen.
    Aber wie würden sie es anstellen, wo würden sie zuschlagen?
    Der Schlüssel war Evans. Er war der Einzige mit militärischer Grundausbildung, unzweifelhaft die Exekutive in diesem Unternehmen. Ein Mann mit taktischem Verstand; er würde den Angriffsplan entwickeln. Zum Glück verliefen Viktors Denkschienen in ähnlichen Bahnen, und so glaubte er sich in den Kopf seines Gegners hineinversetzen zu können. Eine gute Gelegenheit, um seine Fähigkeiten mit denen von Evans zu messen und es ihm heimzuzahlen.
    Viktor stand auf, zog einen Plan vom Grundriss der Anlage aus seiner Schublade und begann, mit dem Finger darüberzufahren.
    *
    John hob die Hand. »Wartet mal einen Moment, ich will mir das aus der Nähe ansehen.« Er presste sein Fernglas an die Augen.
    Hannah rutschte etwas näher, um besser sehen zu können, doch John hielt sie zurück. »Vorsicht«, flüsterte er. »Da ist ein Wachposten. Auf zwei Uhr, siehst du?«
    Sie spähte nach vorne und sah einen Platz, von dem sternförmig etliche Gassen abzweigten. Der einzelne Halogenscheinwerfer in der Mitte ließ die gefrorenen Wände und Straßen wie einen Eispalast schimmern. Leise Töne drangen an ihre Ohren.
Polkamusik.
    Hannah sah ein Wachhäuschen, hinter dessen einzigem Fenster eine schattenhafte Bewegung zu erkennen war.
    Daneben öffnete sich der Zugang in die Station. Runde Stahltüren, rostige, aus alten Stahlplatten zusammengenagelte Seitenwände und vergitterte Bodenplatten.
    Eingang C.
    »Scheint allein zu sein«, sagte Hannah. »So wie es hier riecht, macht er sich gerade einen Kaffee.« Sehnsüchtig blickte sie hinüber. Sie hätte jetzt selbst einen Kaffee vertragen können. 23:36 Uhr, kurz vor Mitternacht. Um die Zeit schlief sie normalerweise schon längst.
    »Also gut«, flüsterte John. »Der Mann scheint nicht besonders aufmerksam zu sein. Wenn ihr die Schatten zu seiner Linken ausnutzt, könnt ihr ungesehen an ihm vorbeikommen. Wir warten, bis ihr drin seid, dann machen wir uns ebenfalls auf den Weg.«
    »Was, wenn er uns entdeckt?«
    John deutete auf sein Gewehr. »Macht euch darum keine Sorgen, ich habe extra einen Schalldämpfer aufgeschraubt. Leise und schmerzlos. Aber drückt uns die Daumen, dass es nicht dazu kommt. Sobald ihr drin seid, rennen wir rüber zu Abschnitt A und machen uns auf den Weg zum Sammelpunkt. Der Zeitplan ist immer noch aktuell. Wenn ihr irgendwelche Änderungswünsche habt, solltet ihr sie jetzt aussprechen.«
    Roberto schüttelte den Kopf. »Alles klar so weit, und bei dir, Hannah?«
    Hannahs Herz schlug bis zum Hals. Sie hatte einen schalen Geschmack im Mund. Auf was hatten sie sich da nur eingelassen?
    »In Ordnung.« Sie versuchte, ein zuversichtliches Lächeln aufzusetzen.
    »Dann ist es also abgemacht«, sagte John. »12:20 Uhr am Sammelpunkt, verstanden? Es ist wichtig, dass ihr euch daran haltet; wir werden zwischendrin keine Funkverbindung haben.«
    »Keine Sorge. Wir sind hier ruck, zuck wieder raus.«
    »Gut. Rennt einfach ins Labor, holt die Proben, und dann nichts wie weg. Findet ihr den Weg zum Sammelpunkt?«
    Hannah lächelte ihm zu. »Wie könnten wir den vergessen? Nordkorridor, Abschnitt B, der Zugang zum Rollfeld, wo die Helikopter stehen.«
    »Genau. Ich frage das nur, weil ich weiß, wie schnell man in der Hitze des Gefechts die Orientierung verlieren kann. Besonders, wenn die Dinge aus dem Ruder laufen. Es ist von allergrößter Wichtigkeit, dass ihr euch den Plan der Station einprägt.«
    »Das haben wir«, sagte Hannah. »Aber bist du auch sicher, dass wir nicht irgendwo aufgehalten werden? Ich meine, so groß ist die Station ja nicht, und es arbeiten

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