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Valhalla: Thriller (German Edition)

Valhalla: Thriller (German Edition)

Titel: Valhalla: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Thiemeyer
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eine Menge Leute hier …«
    John lächelte. »Wie ihr wisst, ist es Hiroki gelungen, den Sender aus der Gravos-Einheit zu entfernen, ohne dabei den Empfänger zu zerstören. Wir können also wieder ungestört empfangen. Als er sich vorhin in den Sicherheitsterminal gehackt und die Dienstpläne unter die Lupe genommen hat, ist ihm aufgefallen, wie wenig Sicherheitspersonal hier unterwegs ist. Ein paar Leute an den Eingängen, das war’s. Ich war selbst verblüfft, aber die Fakten sind eindeutig. Offenbar empfinden sie Eindringlinge hier nicht als Bedrohung. Hinzu kommt, dass um diese Zeit kein Mensch arbeitet. Die liegen alle in ihren Kojen und schlafen. Es sollte euch also nicht schwerfallen, ungesehen bis zu den Laborbereichen vorzudringen. Sicherheitshalber werde ich euch aber noch eine Waffe mitgeben. Roberto, wie sieht’s aus?«
    »Einverstanden. Auch wenn ich die Dinger nicht leiden kann.«
    »Das weiß ich. Aber sicher ist sicher.«
    »Können wir dann?« Hannah hielt es keine Sekunde länger aus. Sie wollte endlich los und den Auftrag zu Ende führen. Jede Sekunde, die verstrich, machte sie nervöser. Sie wollte aufstehen, doch John hielt sie zurück. »Eine Sache noch. Hiroki meinte, es wäre nicht so wichtig, aber ich finde, ihr solltet es wissen.«
    »Was wissen? Was kann so wichtig sein, dass es nicht Zeit bis später hat?«
    »Nun, es ist nicht gerade eine Kleinigkeit. Wusstet ihr, dass die Russen hier unten Aerosolbomben installiert haben?«
    »Was sagst du da?« Roberto wurde bleich.
    »Was für eine Bombe? Wovon redet ihr?«
    John atmete tief ein. »Eine Aerosolbombe ist ein thermischer Sprengsatz, bei dem ein hochentzündliches Oxidationsmittel, meistens Ethylen- oder Propylenoxid, per Explosion in der Luft verteilt und danach zur Zündung gebracht wird. Die so entstehenden Temperaturen erreichen leicht die 1000-Grad-Marke und sind für jedes Lebewesen tödlich, besonders in einem geschlossenen System wie diesem. Nichts kann der Druckwelle entkommen, die diese Bombe entfaltet. Sie frisst schlagartig jeglichen Sauerstoff und mündet anschließend in einer Implosion, die eine schreckliche Sogwirkung entfaltet. Diese doppelte Wirkung hat ihr den Beinamen
Vakuumbombe
eingetragen.«
    »Solche Waffen werden nur gegen weiche Ziele eingesetzt, das heißt gegen Lebewesen und ungepanzerte Hardware«, sagte Hiroki. »Wenn ich das richtig sehe, haben sie hier unten sechs von diesen Dingern installiert, und zwar über das gesamte Stadtgebiet verteilt.«
    »Sechs?« Roberto riss die Augen auf. »Was soll das, wollen sie die Insel im Meer versenken?«
    »Vermutlich wollen sie einfach sichergehen, dass nichts überlebt, falls mal etwas schiefgeht«, sagte John. »Wenn der Erreger entweicht, können sie den Stecker ziehen.
Bumm.
Ich muss gestehen, ich habe Verständnis dafür. Nach allem, was ich gesehen habe, würde ich auch nicht wollen, dass diese kleinen Bastarde nach draußen gelangen.«
    »Offenbar haben sie aus dem Fehler der Nazis gelernt«, sagte Ilka. »Ein kleiner Knopfdruck, und alles wird zu Staub: Menschen, Ausrüstung, Viren – der ganze Laden.«
    »Die Steuerung befindet sich in einer speziell gekennzeichneten Schaltkonsole direkt innerhalb des Labors«, sagte John. »Ihr solltet sie sehen, wenn ihr dort seid. Aber bitte macht nicht den Fehler, auf den Knopf zu drücken. Es könnte das Letzte sein, was ihr tut.«
    »Werden wir schon nicht«, sagte Hannah. »Und jetzt los, wir haben schon Viertel vor. Keine Zeit mehr zu verlieren.« Hannah gab John einen Kuss und versuchte zu lächeln, doch es wollte ihr einfach nicht gelingen. Ihr war sterbenselend zumute.

49
    J ohn beobachtete, wie Hannah und Roberto in geduckter Haltung den Platz überquerten. Sie liefen gegen den Uhrzeigersinn, hielten sich dicht an den Mauerresten und wichen größeren Gesteinsbrocken aus, die von den Mauerkronen herabgefallen waren. Der Eingang zu den Labors lag nur noch wenige Meter entfernt. Obwohl sie leise und behutsam vorgingen, schien der Wachposten etwas bemerkt zu haben, denn er stand mit einem Mal auf und blickte durch die Tür des Wachhäuschens hinaus.
    John hielt den Atem an.
    Wenn jetzt etwas schiefging, hatten sie ein mächtiges Problem. Licht und Entfernung waren nicht optimal für einen sauberen Schuss, außerdem stand der Typ halb verdeckt hinter der Tür. John versuchte, ihn durch sein Zielfernrohr anzuvisieren, doch er hatte Schwierigkeiten, ihn ins Fadenkreuz zu bekommen. Als ob der Kerl etwas gerochen

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