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Valhalla: Thriller (German Edition)

Valhalla: Thriller (German Edition)

Titel: Valhalla: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Thiemeyer
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Drohnen. Auf ›sauberen‹ Krieg, wobei der Begriff an sich schon zynisch ist. Krieg ist niemals sauber, er hinterlässt nichts als Elend, Wut und Kummer. Wie auch immer: Die Russen haben dem nichts entgegenzusetzen, jedenfalls im Moment noch nicht. Aber wer weiß, was geschieht, wenn sie diesen Erreger in ihren Besitz bringen – wenn sie nicht nur das Virus, sondern auch die kompletten Unterlagen, die chemischen Anordnungen und die Versuchsobjekte, perfekt konserviert in der Kälte, in die Finger bekommen. Könnte sein, dass wir es schlagartig mit einer völlig neuen Form von Krieg zu tun bekommen. Ich kann nur hoffen, dass ich dann schon unter der Erde bin, um es nicht mehr miterleben zu müssen.«
    Hannah blickte skeptisch. »Meinen Sie das im Ernst? Könnte es nicht doch irgendeinen harmlosen, zivilen Grund geben?«
    »Nennen Sie mir einen. Ich bin ganz Ohr.«
    »Nun, ich …« Ihr fiel im Moment nichts ein. Aber sie war auch keine Expertin auf diesem Gebiet. Tief im Inneren spürte sie jedoch, dass Stromberg recht haben könnte. Nur das Militär verfügte über genügend Geld, um zu dieser Jahreszeit eine solche Aktion jenseits des Polarkreises durchziehen zu können. Sie wusste nicht, wie groß Strombergs finanzieller Verlust bei der ersten Expedition gewesen war, vermutlich gigantisch. Aber eine ganze Region abzusperren, und das bei dieser Witterung – sie mochte sich die Summe gar nicht vorstellen.
    Hannah ließ die Schultern hängen. »Vermutlich ist es so, wie Sie sagen. Aber wir können das doch nicht einfach so durchgehen lassen. Wir müssen etwas tun.«
    »Nichts können wir tun, meine Liebe. Das Areal ist komplett abgeriegelt, da kommt keine Maus durch. Ausländischen Wissenschaftlern ist der Zutritt streng untersagt.«
    »Dann müssen wir die Presse darauf aufmerksam machen, internationalen Druck aufbauen. Schicken Sie ein paar Reporter rüber, Ihnen gehören doch Fernsehsender. Lassen Sie sie ihre Nasen reinstecken und die Bilder rund um den Globus verteilen. Ich bin gerne bereit, ihnen alles zu erzählen, was ich weiß. Wenn wir ihnen berichten, was geschehen ist, könnten wir so viel Interesse generieren, dass sie die Versuche vielleicht einstellen und ein Beobachterteam zulassen.«
    »Ja, und was ist eigentlich mit den Norwegern?«, fragte John. »Die haben in der Angelegenheit bestimmt auch noch ein Wörtchen mitzureden.«
    »Auf die Norweger können wir nicht zählen«, sagte Stromberg. »Da haben ihren Kopf so tief im Arsch der Russen, dass sie in völliger Dunkelheit agieren. Da ist viel Geld geflossen, glauben Sie mir. Die Aktion wurde in aller Stille durchgeführt. Das norwegische Militär, das an der Bergungsaktion beteiligt war, wurde zum Schweigen verdonnert, Unterlagen existieren keine, und was das Team betrifft: Nun ja, Sie sind die einzige Überlebende. Eine Frau gegen einen ganzen Staat.«
    »Ich bin bereit, diesen Kampf zu führen. « Hannah verschränkte die Arme vor ihrer Brust. »Immerhin geht es hier um einen Erreger, der Tausende, wenn nicht Millionen von Menschenleben fordern könnte. Ich kann mir nicht vorstellen, dass dieser Aspekt ungehört bleiben wird.«
Außerdem geht es um mein Baby
, dachte sie, ohne es laut auszusprechen.
Dafür bin ich bereit, alles zu tun
.
    »Den Urerreger haben die Russen, und die werden ihn nicht freiwillig rausrücken. Warum sollten sie? Eine Biowaffe, für die es ein Gegenmittel gibt, ist keine Waffe. Ich fürchte, Sie haben immer noch nicht verstanden, um was es den Russen geht. Dieser Erreger ist so gefährlich, dass sie sich nicht mal trauen, Spitzbergen zu verlassen. Jedenfalls im Moment. Sie wissen von dem Unfall; sie haben gesehen, was dieses Mistzeug anrichtet. Vorerst dürfen wir also davon ausgehen, dass sie unter dem Eis bleiben und dort forschen. Aber wehe, wenn der Druck und das internationale Interesse zu groß werden. Glauben Sie mir, dann verschwindet das Zeug in irgendeiner Jackentasche und taucht erst Wochen später in einem Geheimlabor in Sibirien wieder auf. Und dann ist die Kacke richtig am Dampfen.«
    Hannah blickte zwischen John und Stromberg hin und her. »Dann wollen Sie die Sache damit einfach auf sich beruhen lassen? Ende der Fahnenstange?
Game over?
«
    »Für mich ja«, sagte Stromberg. »So leid es mir tut, aber mir sind die Hände gebunden.«
    Hannah schüttelte den Kopf. »Das glaube ich einfach nicht. Der Norman Stromberg, den ich kenne, würde nicht die Hände in den Schoß legen und dabei zusehen, wie

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